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    Börse und Geldpolitik  1889  0 Kommentare Die Superhelden sind zurück

    Es war wohl leider nur ein kurzes Ver­gnügen! Eine Zeit lang dominierten nicht mehr die Ben Bernankes und Ma­rio Draghis dieser Welt die Aktienmärk­te. Für ein bis zwei Wochen waren doch tatsächlich mal wieder in erster Linie die Quartalszahlen der Unternehmen – und so sollte der Normalfall ja eigentlich im­mer aussehen! – maßgeblich für die Entwicklung der Aktienkurse. Doch das konnten die nur kurz aus dem Bild ver­schwundenen Dominatoren der Märkte wohl nicht lange auf sich sitzen lassen!

    In dieser Woche haben sie sich wieder ins Rampenlicht gedrängt. Bei der Fe­deral Open Market Committee (FOMC)-Aussage am Mittwoch hat die Fed be­stätigt, dass das Quantitative Easing 3 genannte Gelddruckprogramm vorerst im vollen Umfang von 85 Milliarden Dollar weiter läuft.

    Und alleine die Tatsache, dass die Fed nicht auf zusätzliche Wachstumsab­schwächung durch den „Shutdown“ hin­gewiesen hat, hat einige Anleger ver­schreckt, da sie daraus abgeleitet ha­ben, dass schon im Dezember das „Ta­pering“ beginnen könnte. Ist zwar leicht hysterisch diese Freistil-Ableitung, aber sie zeigt auch, dass für die Anleger wie­der nur die Frage zählt: Druckt die Fed weiter oder nicht? Aber Anleger sollten sich da keine Sorgen machen. Die Fed wird weiter drucken und drucken und drucken. Sie kann gar nicht anders. Die Notenbank steckt in einem echten Dilemma.

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    Der Mai hat gezeigt, was passiert, wenn der Markt tatsächlich davon ausgeht, dass QE3 runtergefahren wird. Die Anleihenkurse purzeln und damit schießen die Renditen der Bonds in die Höhe.

    Doch das wäre für das am Rande der Überschuldung taumelnden Wirtschaftsriesen USA fatal! Die Zinslast würde massiv ansteigen. Daher kann man einigermaßen beruhigt davon ausgehen, dass die Fed so lange weiter macht – bis sie den Stein der Weisen gefunden hat. Wenn es den überhaupt gibt. Damit dürfte eine der wichtigsten Triebfedern der Kursgewinne auch im kommenden Jahr aktuell bleiben.

    Und am gestrigen Donnerstag hat sich die Europäische Zentralbank auch wieder mit aller Macht ins Rampenlicht zurück katapultiert. In­flationsdaten aus der Eurozone – die Preise sind im Oktober nur noch um 0,7 Prozent geklettert anstatt der erwarte­tem 1,1 Prozent – haben urplötzlich wieder Deflationssorgen bei den Anle­gern geweckt. Da gleichzeitig auch die Arbeitsmarktdaten der Eurozone enttäuschten, durfte sich doch endlich der weltrettende (oder zumindest Euro­zonenrettende) Superheld Super-Mario Draghi wieder hervor wagen. Die EZB hat um­gehend angedeutet, dass sie zu weite­ren Lockerungen wie zusätzlicher Liqui­dität für Banken und Zinssenkungen bereit sei.

    Und die Anleger? Die waren sofort wieder glücklich, dass ihr Super­held wieder da ist, um die Welt zu retten und haben wieder beherzt zugegriffen. Der DAX kletterte deutlich über die Marke von 9.000 Punkten. Also alles wieder wie früher!? Fast, nur dass der DAX diesmal nochmal höher steht als zuvor. Und es steht zu vermuten, dass die Draghis und Bernankes dieser Welt dieses Spiel noch eine ganze Weile wei­ter spielen (müssen). Es sieht also ganz danach aus, als gehen die Notenbanker der Welt den weitaus gefährlicheren Weg: Pumpen, pumpen, pumpen, bis die Blase platzt … Anleger sollten darauf vorbereitet sein!

     

     



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    Carsten Englert
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    Carsten Englert ist nicht nur Charttechniker sondern auch langjähriger Experte für fundamentale Analysen. Er hat sowohl den DAX-Crash im August 2011 als auch den Kurseinbruch ab April 2012 rechtzeitig vorhergesagt und seinen Lesern massive Gewinne ermöglicht. Seine Empfehlungen und Musterdepots finden Sie im Börsenbrief
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    Verfasst von 2Carsten Englert
    Börse und Geldpolitik Die Superhelden sind zurück Es war wohl leider nur ein kurzes Ver­gnügen! Eine Zeit lang dominierten nicht mehr die Ben Bernankes und Ma­rio Draghis dieser Welt die Aktienmärk­te. Für ein bis zwei Wochen waren doch tatsächlich mal wieder in erster Linie die Quartalszahlen der Unternehmen – und so sollte der Normalfall ja eigentlich im­mer aussehen!

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