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    Anleihen  2137  0 Kommentare Alles aufgeblasen?

    1.November 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Gerade schien die Zinswende in vollem Gange, da sind die Renditen auch schon wieder klar auf dem Rückzug: Während die zehnjährige Bundesanleihe im September über 2 Prozent Zinsen abwarf, sind es jetzt gerade mal noch 1,68. Vor einer Woche waren es 1,75 Prozent. „Der rückläufige Trend der Renditen spiegelt vermutlich ein gewisses Misstrauen gegenüber der Rallye an den Aktienmärkten sowie die Notwendigkeit wider, den globalen Liquiditätsüberschuss notfalls auch an den Rentenmärkten unterzubringen“, konstatieren Stefan Gäde und Cyrus de Rubia von der HSH Nordbank.

    Ganz ähnlich sieht das Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft, der sogar erste Parallelen zur Blase des Neuen Marktes um die Jahrtausendwende ausmacht: „Es besteht Anlagenotstand, die Leute wissen nicht wohin mit dem Geld – was ja auch am Immobilienmarkt die Preise in die Höhe treibt. Und dass die EZB womöglich schon bald erneut die Zinsen senken wird, dürfte die Lage nicht gerade verbessern.“ Zumindest habe das geldpolitische Aufpumpen bisher nicht zu einer sich selbst tragenden Wirtschaft geführt. „Die Zuversicht unter den Leuten fehlt weiterhin und es wird sehr spannend, was passiert, wenn die US-Notenbank tatsächlich die Schrauben wieder anzieht und ihre Anleihekäufe zurückfährt“, ergänzt Daniel.

    Inflation auf Vierjahrestief

    Die in dieser Woche veröffentlichten Inflationszahlen für den Euroraum hatten Spekulationen angeheizt, dass die EZB ihren Leitzins vom derzeitigen Rekordtief bei 0,5 Prozent weiter senken oder sogar zu breit aufgestellten Anleihe-Käufen - ähnlich wie die US-Notenbank – übergehen könnte. Im Oktober ist die Teuerungsrate auf ein Vierjahrestief von 0,7 Prozent gefallen und liegt damit klar unterhalb des Preisstabilitätsziels der EZB von knapp unter 2 Prozent.

    Der Euro-Bund-Future hat sich angesichts der Gerüchte über eine bereits in der kommenden Woche anstehenden EZB-Zinssenkung bis zum Freitagmittag wieder über die Marke von 142,0 Prozent vorgearbeitet. Vergangene Woche notierte der Indikator für langfristige Zinserwartungen noch bei knapp 141 Punkten.

    Fed-Ausstieg aus Anleihekäufen weiter unklar

    Ansonsten wird, wie Arne Hellwig von der Hellwig Wertpapierhandelsbank beobachtet, am Markt weiterhin über den Zeitpunkt für die Rückführung der Anleihekäufe in den Vereinigten Staaten spekuliert. „Auf der US-Notenbank-Sitzung am Mittwoch wurde der Zeitpunkt offen gelassen. Nach einem eher zögerlichen Aufschwung und der derzeitigen Beschäftigungssituation seien die Voraussetzungen für eine Reduzierung der so genannten quantitativen Lockerung noch nicht geschaffen, argumentierten die Notenbanker. Das Leitzinsniveau blieb ebenfalls unverändert“, fasst Hellwig zusammen.

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