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Börsenbulle statt Sparschwein
Alle Jahre wieder bringen kleine Sparer Ende Oktober ihre Sparschweine in die Bankfilialen, um sie anlässlich der Weltsparwoche zu schlachten. Die gesammelten Münzen und Scheine werden gezählt und dem Sparkonto gutgeschrieben, im Gegenzug gibt es oft Kuscheltiere oder andere Werbegeschenke. Meist leuchten die Augen der Kinder, die der Bankmitarbeiter oft nicht weniger. Schließlich sind die kleinen Sparer von heute oft die Kunden von morgen.
Zweifellos hat die Weltsparwoche eine gewisse Berechtigung, vermittelt sie den Kleinen doch früh die Volksweisheit „Spare in der Zeit, so hast du in der Not". Und eine eiserne Reserve für Notfälle schadet bekanntlich nie. Wenig sinnvoll erscheint uns das alljährliche Ritual allerdings, um beispielhaft Strategien zur Vermögensbildung zu lehren.
Im aktuellen Niedrigzinsumfeld gilt dies umso mehr. Wer heute ein Sparbuch eröffnet, kann froh sein, wenn er mehr als 1% Jahreszins bekommt. Das macht Sparen zur Geduldsprobe: Bis sich das Vermögen in 70 Jahren verdoppelt hat, ist das Leben schon fast wieder vorbei. Wenn noch Steuern abgeknapst werden, vergeht bis zur ersten Verdoppelung womöglich ein Jahrhundert. Überdies bekommt der greisenhafte Sparer im Jahr 2083 für sein Sparbuchgeld nicht doppelt so viel an Waren, sondern bei einer Inflationsrate von 2% nur noch halb so viel, weil er real über 50% an Kaufkraft eingebüßt hat.
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Unser Lösungsvorschlag für kleine Sparer, die große Vermögen aufbauen wollen, lautet daher: Börsenbulle statt Sparschwein! In den letzten 20 Jahren haben deutsche Standardaktien trotz New-Economy-Bubble und Finanzkrise 340% bzw. im Schnitt 7,7% Jahresrendite gebracht. Selbst mit einem Betrag von 100 Euro im Monat wären mit einem DAX-Sparplan über 57 000 Euro zusammengekommen – mit dem Sparbuch trotz identischer Einzahlungen dagegen rund 25 000 Euro weniger.