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     3454  0 Kommentare Zinsen in Deutschland bleiben niedrig

    Die jüngsten Daten aus Europa zeigen, dass eine nachhaltige und vor allem deutliche Konjunkturerholung weiter auf sich warten lässt. Die EZB dürfte daher mit Hochdruck an einem neuen langfristigen Refinanzierungsgeschäft für die Banken arbeiten, zuletzt waren sogar negative Einlagenzinsen im Gespräch, von Mario Draghi himself ins Spiel gebracht. Die bevorstehende Liquiditätsschwemme drückt die Zinsen auch in Deutschland. Dadurch hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel im November stärker als erwartet aus. Der Bund Future legt in seinem kurzfristigen Aufwärtstrend daher eine Verschnaufspause ein.

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    Wendepunkt im September

    Seit dem 18. September sinken die Zinsen in Deutschland nach und nach: Damals war Fed-Chef Ben Bernanke entgegen der Erwartung vieler Experten davor zurückgeschreckt, das Anleihenkaufprogramm von 85 Mrd. Dollar monatlich zurückzufahren. Stattdessen hat er weiter Vollgas gegeben. Seit der Ankündigung sind die US-Zinsen und in deren Schlepptau auch jene in Europa kräftig gesunken. Lagen die Zinsen für zehnjährige deutsche Anleihen damals noch bei zwei Prozent sind es inzwischen nur mehr 1,69 Prozent – Tendenz sinkend. Der Bund Future, der ein Terminkontrakt auf die zehnjährige Anleihe ist, ist im Gegenzug von 137,72 Punkten auf aktuell rund 141 Punkte geklettert.

    Europa ist geteilt

    Auch in Europa hält die Niedrigzinspolitik an. Die EZB hat die Leitzinsen auf ein Rekordtief gesenkt und jetzt hat Mario Draghi quasi warnend negative Einlagenzinsen in Aussicht gestellt. Er will die Banken ermutigen das Geld nicht bei der EZB zu parken, sondern Kredite zu vergeben. Zwar ruderte er gleich wieder zurück und wollte nicht “falsch” interpretiert werden, aber die Stoßrichtung ist klar.  Auch wenn in Deutschland die Konjunkturdaten sehr gut ausfallen, kränkelt Euroland immer noch an der Entwicklung in den Peripherieländern. Da nützt es nur wenig, dass heute der ifo-Geschäftsklimaindex wesentlich besser als gedacht ausgefallen ist. Sowohl die Erwartungen für die aktuelle als auch für die künftige Wirtschaftsentwicklung wurden übertroffen. Dagegen sind die Daten aus Euroland meist enttäuschend. So wurde die Arbeitslosenquote für August von zwölf Prozent auf den Rekordwert von 12,2 Prozent nach oben revidiert. Im September stagnierte sie auf dem Niveau. Im Oktober war zudem die Inflation in Europa auf 0,7 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste Wert seit November 2009. Volkswirte waren davon ausgegangen, dass die Rate mit 1,1 Prozent stabil sein würde. Nun kommt bei Investoren die Angst vor Deflation auf.

    Zinsen bleiben auf dem Rückzug

    Da Kredite in Europa weiterhin sehr stockend vergeben werden und die wirtschaftliche Entwicklung noch nicht rund läuft, ist künftig mit weiteren Maßnahmen der EZB zu rechnen. Ob sie nun negative Einlagenzinsen heißen werden, bleibt abzuwarten, aber einer der Profiteure dieser Politik wird der Bund-Future sein. Hierfür sprechen auch die sinkenden Überschussreserven der Banken. Die Institute hatten in zwei langfristigen Refinanzierungsgeschäften im Dezember 2011 und im Februar 2012 Kredite von insgesamt rund einer Billion Euro von der EZB bekommen. Nun zahlen die Institute nach und nach das Geld zurück. Nach Schätzungen von Experten wird die Überschussliquidität im Februar 2014 unter die Marke von 100 Mrd. Euro sinken, was zu steigenden Zinsen am Interbankenmarkt führen dürfte, wenn die EZB nichts unternimmt. Wer daher künftig sinkende Zinsenbeziehungsweise steigende Anleihenkurse erwartet, kann über Hebelpapiere auf den Bund-Future überproportional profitieren. Der K.o.-Bull mit der WKN TB79BB zum Beispiel hat einen Hebel von knapp 15, was für den Anleihenbereich moderat ist. Wer dagegen steigende Zinsen erwartet, kann mit K.o.-Bear-Papieren auf steigende Zinsen beziehungsweise fallende Anleihenkurse setzen. Die CK8YER hat einen Hebel von rund 17.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Zinsen in Deutschland bleiben niedrig Die jüngsten Daten aus Europa zeigen, dass eine nachhaltige und vor allem deutliche Konjunkturerholung weiter auf sich warten lässt. Die EZB dürfte daher mit Hochdruck an einem neuen langfristigen Refinanzierungsgeschäft für die Banken …

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