checkAd

    Aktien Europa  5841  0 Kommentare Viva España - trotzdem Vorsicht!

    Wie geht es weiter mit Europa? Schon vor dem Jahresende wollen wir einen kleinen Rück- und Ausblick geben. Als erstes Land wird Spanien in die finanzielle Unabhängigkeit von der EZB entlassen. Auch Dublin folgt Madrid und will in Zukunft ohne Hilfen der EU auskommen! Was bei aller Kritik an der Politik ganz untergeht ist die Tatsache, dass die Rettung einzelner Staaten wohl doch zu funktionieren scheint. Während Spanien vor kurzem noch als eines der größten Problemländer gegolten hat – wer erinnert sich noch an den Begriff PIGS? – ist es mit den Nachrichten von unserem direkten Nachbarn und Freund Frankreich weniger gut bestellt. Dafür entwickelt man nun mit Deutschland eine gemeinsame Drohne. In Mandaten für Stiftungen haben Aktien wie EADS oder Rheinmetall dennoch nichts verloren.

    Aber auch unsere Dividendenrendite muss erst einmal verdient werden, um auch in Zukunft Ausschüttungen tätigen zu können, die eine Alternative im Niedrigzinsumfeld darstellen. Hohe Dividenden gibt es beispielsweise bei Vodafone, die inzwischen so viel Cash halten, dass sie zum Übernahmekandidat werden. Generell ist die Telekommunikation ein interessanter Sektor. Dagegen sind die beiden unbeliebtesten Sektoren die Versorger und seit neuestem auch der Energiesektor. Während sich unser Vorbild Warren Buffett mit seiner Berkshire Hathaway einmal mehr als antizyklischer Investor hervortut und Exxon Mobil kauft, erscheinen uns die europäischen Pendants Repsol oder Eni weniger attraktiv. Aus fundamentalen Gesichtspunkten eventuell schon, nur wollen wir auch Qualität kaufen.

    Rückläufige Inflationsrate

    Wir beobachten weiterhin eine rückläufige Inflationsrate. Für die wirtschaftliche Erholung und die Notenbankpolitik ist das wenig hilfreich. Gleichzeitig entfällt die Option der finanziellen Repression. Das wiederum impliziert: es verbleiben nur ein Schuldenschnitt oder eine Übernahme der Schulden durch die Notenbanken als Ausweg, um die Verschuldungsproblematik in den Griff zu bekommen. Letztere scheint die wahrscheinlichste Option zu sein. Rückblickend wurde das Geld in Form von Goldmünzen von Kaiser Konstantin eingeführt. Er reagierte damit auf die Entwertung der damals geltenden Silberwährung. Der Silberanteil der Münzen war so gering geworden, dass die Römer das Vertrauen in das Silbergeld verloren hatten und es durch Goldmünzen ersetzt werden musste. Es bleibt zu hoffen, dass wir das Vertrauen in die Notenbanken nicht auch verlieren. Mit den Erfolgen in Spanien und Irland scheint dies ja nicht ganz ausweglos zu sein.

     


    Frank Fischer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG und in dieser Funktion verantwortlich für den „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“, schreibt regelmäßig über die internationalen Aktienmärkte. Als überzeugter Value-Investor hat Fischer langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds, Börse, aber auch das Stiftungswesen. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Behavioral Finance, sowie Investments in Small- und Midcap-Werte.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Frank Fischer
    Aktien Europa Viva España - trotzdem Vorsicht! Wie geht es weiter mit Europa? Schon vor dem Jahresende wollen wir einen kleinen Rück- und Ausblick geben. Als erstes Land wird Spanien in die finanzielle Unabhängigkeit von der EZB entlassen. Auch Dublin folgt Madrid und will in Zukunft ohne …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer