Rohstoffe
Platin und Palladium zwischen den Strafräumen…
Gold war bis Anfang des Jahres unangefochten in der Königsklasse der Rohstoffe. Seit dem heftigen Crash in diesem Frühjahr suchen viele Anleger nach Alternativen und es lohnt ein Blick in die “zweite Liga”. Denn Platin und Palladium stehen für eine Einwechslung ins Depot bereit. Als Anlagemöglichkeit stellen wir Inline-Optionsscheine vor und setzen damit auf einen ausgeglichenen Handel zwischen den Strafräumen.
Platin nähert sich dem Vier-Jahres-Tief
Dabei soll der Nachfrageüberhang in diesem Jahr kräftig steigen. Um zehn Prozent auf 1377,50 Dollar je Unze hat der Preis für Platin seit Jahresanfang nachgegeben. Damit hat er zwar bei Weitem nicht so schlecht abgeschnitten wie etliche andere Edelmetalle. Dennoch kommt die Platin-Notierung dem Vier-Jahres-Tief von 1306,50 Dollar zusehend näher. Ein Bruch der Marke könnte für zunehmenden Verkaufsdruck sorgen. Dabei ist die Nachfrage nach dem Metall robust. Laut den Analysten der englischen Spezialchemiefirma Johnson Matthey soll sie im laufenden Jahr um 4,9 Prozent auf den Rekord von 8,42 Mio. Unzen klettern. Grund ist der wachsende Bedarf in der Chemie-, Elektronik- und Glasindustrie. Zudem schießt die Nachfrage aus dem Investmentbereich auf einen neuen Spitzenwert von 765.000 Unzen nach oben. Nach Johnson Matthey wird daher der Nachfrageüberhang in diesem Jahr um 78 Prozent auf 605.000 Unzen steigen – das ist die größte Lücke seit 2009, zumal sich das Angebot, das 2012 auf ein Zwölf-Jahres-Tief gefallen war, in diesem Jahr trotz der steigenden Produktion in Simbabwe nur leicht erholen soll. Investoren machen sich zudem wegen einer Streikwelle Sorgen um die Platinförderung in Südafrika. Das Land steht für rund drei Viertel der weltweiten Produktion. Daher dürfte der Preis auf dem aktuellen Niveau gut unterstützt sein.
Die Barrieren des ausgesuchten Inline-Optionsscheins der Societe Generale mit der WKN SG4YYM liegen bei 1200 und 1700 USD. Er setzt also eher auf anziehende Notierungen. Ein Kantersieg für die Bullen sollte dennoch unterbleiben: Bei Inlinern setzt man voll auf Remis. Der Kurs muss sich daher bis zum Bewertungstag am 13.06.2014 zwischen den Barrieren bewegen. Dann wird der Inliner zu 10 Euro ausgezahlt, was in diesem Fall eine per anno Rendite von 65 Prozent bedeutet.
Platin
Palladium trotzt sinkender Nachfrage
Hingegen soll laut Matthey der Nachfrageüberhang bei Palladium in diesem Jahr um 36 Prozent auf 740.000 Unzen sinken. Verantwortlich hierfür ist die stark gesunkene Nachfrage aus dem Investmentsektor. Zudem ordern auch die Chemie- und die Schmuckindustrie deutlich weniger. Insgesamt soll die Palladiumnachfrage um 3,4 Prozent auf 9,63 Mio. Unzen zurückgehen. Der Preis lässt sich davon allerdings nicht beeindrucken. Er ist leicht im Aufwärtstrend und notiert bei 718 Dollar je Unze. Investoren setzen darauf, dass die Nachfrage aus dem Autosektor nach Katalysatoren für Benzinmotoren weiter kräftig steigt. Die Chancen stehen daher gut, dass der Preis in den nächsten Monaten allmählich nach oben dreht. Das Jahreshoch vom März liegt bei 780 Dollar.
Lesen Sie auch
Dank der volatilen Seitwärtsphase können wir für Palladium einen Inliner aussuchen, der die Vorlage im Chart perfekt umsetzt. Für ein Spiel zwischen den Strafräumen eignet sich die WKN SG4YY3 der Societe Generale. 580 USD und 860 USD lauten die Barrieren, also 20 Prozent Puffer nach unten und 19 Prozent nach oben. Der Schein ist bei gleicher Laufzeit bis Juni 2014 günstiger bewertet als sein Platin-Pendant, weshalb die Rendite mit 95 Prozent per anno deutlich höher liegt.