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    Grauer Kapitalmarkt  8664  0 Kommentare Prokon-Genussrechte – Erhebliche Verluste für Anleger?

    Anlegern von Genussrechten des Windkraftspezialisten Prokon Regenerative Energien steht wohl keine schöne Bescherung bevor. Wie „Stiftung Warentest“ berichtet, habe das Unternehmen erhebliche Verluste angehäuft. Das Stammkapital der Ithehoer sei bereits Ende August aufgebraucht gewesen. Das Problem für Anleger von Prokon-Genussrechten: Sie gelten als Miteigentümer und haften mit dem angelegten Kapital. Im schlimmsten Fall droht der Totalverlust der Anlage.

    Prokon begleitet uns schon seit einiger Zeit, sei es durch Werbung in U- oder S-Bahnen, Fernsehspots oder Zusendungen in die heimischen Briefkästen. Sie scheinen uns vertraut. Vollmundig werden Prokon-Genussrechte mit bis zu 6 bis 8 Prozent Zinsen angepriesen. Eigentlich nicht schlecht im derzeitigen Niedrigzinsumfeld. Wie „Stiftung Warentest“ berichtet, haben bereits rund 74.000 Anleger über eine Milliarde Euro investiert. Ein lohnendes Geschäft für den Windkraftspezialisten Prokon. Aber wie sieht es für die Prokon-Anleger aus?

    Die Zwischenbilanz der Prokon-Unternehmensgruppe sei verheerend, schreibt „test.de“. Bis Ende August 2013 wurden 194,4 Millionen Euro Verlust angehäuft. Die erheblichen Verlustvorträge wurden zwischenzeitlich nach unten korrigiert – ohne weitere Erklärungen. Was bedeutet das nun für die Anleger? Verluste des Windkraftunternehmens werden zuerst durch Rücklagen abgefedert. Reicht das nicht aus, wird das Stammkapital herangezogen. Danach muss das eingeworbene Genussrechtkapital dran glauben. Das hört sich erst mal nicht so problematisch an. Aber: Prokon-Anleger müssen sich dann auf verringerte Rückzahlungen einstellen und im schlimmsten Fall den Verlust des angelegten Geldes verkraften.

    Bereits in den vergangen Jahren, so die Warentester weiter, reichte oft der Jahresüberschuss nicht für die Grundverzinsung und Überschussbeteiligung der Prokon-Genussrechte. Das Problem: Die stillen Reserven des Unternehmens werden mit Jahresabschluss 2012 nicht mehr ausgewiesen. Prokon scheint somit angewiesen zu sein, neue Anleger mit neuem Kapital anzuwerben, um alte Genussrechte zu bedienen.

    Doch das frische Geld fließt wesentlich langsamer als zuvor. Die „Welt am Sonntag“ verwies jüngst auf einen dramatischen Einbruch bei den Anlegergeldern des Windkraftriesen. Demnach wurden seit September monatlich nur noch rund vier Millionen Euro an neuem Genussrechtskapital eingesammelt. Das bedeutet einen durchschnittlichen Einbruch von bis zu 90 Prozent gegenüber den ersten acht Monaten des Jahres. In den ersten acht Monaten des Jahres 2013 sammelte Prokon rund 322 Millionen Euro Genussrechtskapital ein, rund 40,3 Millionen Euro pro Monat. Im September, Oktober und November kamen jedoch durchschnittlich jeweils nur noch rund 3,7 Millionen Euro hinzu. Im Vorjahr gab es nach Informationen der „Welt am Sonntag“ lediglich ab und an leichte Schwankungen.

    Hinzu kommt Ärger mit den eigenen Wirtschaftsprüfern. Hintergrund sei die Jahresbilanz 2012 und eine Konzerneröffnungsbilanz, die das Unternehmen beide mehrfach angekündigt und schließlich verschoben hatte, so die „Welt am Sonntag“. Dem Bericht zufolge hat das Unternehmen den Dissens eingeräumt – und die Medien dafür mitverantwortlich gemacht: Sogenannte ‚Investigativ-Journalisten’ hätten „für immer neue Diskussionen und Fragen auch seitens der Wirtschaftsprüfer“ gesorgt.
     

    "Stiftung Warentest" behält Prokon-Genussrechte weiterhin auf der Warnliste.

     

    Stiftung Warentest:
    Genuss­rechte: Prokon hat Riesen­verluste angehäuft
    Genussrechte zu riskant für Privatanleger

    Plusminus:
     
    Welt am Sonntag:

    News/Anwalt-Alert: Wollen Sie bei Neuigkeiten zum Thema Prokon direkt informiert werden? Schreiben Sie eine leere E-Mail an: Prokon-News Alert. (E-Mail: prokon@wallstreet-online.de)

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