Apple, Twitter, US-Arbeitsmarkt – Highlights vor dem Wochenende

China Mobile hat Medienberichte dementiert, wonach der weltgrößte Mobilfunkkonzern bereits eine Einigung mit Apple erzielt habe. Die Spekulationen auf einen Deal hatten sich verdichtet, nachdem China vor kurzem 4G-Lizenzen an Telekomfirmen vergeben hatte. Während die Apple-Aktie gestern ein neues Jahreshoch erreicht hat, geht die Korrektur am Aktienmarkt in Europa und den USA weiter. Nachdem EZB-Chef Mario Draghi gestern keine baldige Lockerung der Geldpolitik angedeutet hat, ist der Euro deutlich geklettert. Er notiert jetzt ein Prozent unter dem Jahreshoch. Das Letzte was die Staaten der Peripherie aber brauchen, ist ein starker Euro. Der DAX notiert vorbörslich bei 9120 Punkten und damit um 35 Punkte über dem gestrigen Schlusskurs. Anleger warten mit Spannung auf die heutigen richtungsweisenden US-Arbeitsmarktzahlen. Dazu: Wer unser charttechnisches Webinar mit Franz-Georg Wenner gestern Abend verpasst hat, kann es sich hier ansehen.

Am US-Aktienmarkt nahmen Investoren weiter Gewinne mit

Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich im dritten Quartal auf annualisiert 3,6 Prozent beschleunigt. Das war das stärkste Wachstum seit dem ersten Quartal 2012. Bei Investoren wächst nun die Sorge, dass die Fed möglicherweise schon früher als bislang erwartet damit beginnen könnte, ihr Anleihenkaufprogramm zurückzufahren. Daher sind die Zinsen für zehnjährige Anleihen von 2,87 Prozent gestiegen. Zinsen in der Größenordnung bedeuten für den Aktienmarkt offensichtlich deutlich Gegenwind. Und das Jahreshoch bei den Zinsen von drei Prozent von Anfang September rückt immer näher.

Twitter schließt auf dem höchsten Niveau seit dem Börsengang

Die Twitter-Aktie ist gestern um knapp fünf Prozent auf mehr als 45 USD nach oben geschossen. Der Kurznachrichtendienst führt eine Lösung für Werbekunden ein, die es ihnen ermöglicht, die Werbung darauf abzustimmen, welche Internetseiten die User besuchen. Und wenn sich die Einnahmen der Werbekunden verbessern steigen auch die Einnahmen von Twitter.

Risikofaktoren für den DAX

Wenn ein Aktienindex im Sinkflug ist, liegt dies zumeist an konjunktureller Schwäche, an rückläufigen Gewinnen. Man könnte auch sagen, Investoren kommt doppelter Gegenwind entgegen. Doch wenn alles in Trümmern liegt, gibt es auch Positivargumente, denn im Aufschwung verbessern sich die Unternehmensgewinne, kommt dazu die Konjunktur in Gang. So sah es in den vergangenen Jahren in den USA aus, deshalb konnte der S&P 500 bei passablen KGVs immer weiter steigen. Doch gegenwärtig wird in rosigen Zeiten eine nicht gerade geringe Bewertung gezahlt – dies könnte in den kommenden Jahren Investoren auch einmal wieder von oben entgegenkommen. Denn in den USA ist der S&P 500 inzwischen mit dem etwa 19-fachen der Gewinne bewertet bei einer historisch hohen Gewinnmarge der S&P 500-Unternehmen von 8,5 Prozent, die mittlerweile mehr als 40 Prozent über dem langfristigen Durchschnitt von knapp 6 Prozent liegt. Man stelle sich nur vor, diese Marge normalisiere sich auf Durchschnittsniveau, so ergäbe sich ein KGV von 27. Billig ist also immer eine Frage des Standpunkts.