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    Anleihen  3839  0 Kommentare Zinssorgen sind zurück

    6. Dezember 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Gerade herrschte noch Friede, Freude, Weihnachtsplätzchen und schon ist das Wort der Verunsicherung auch schon wieder in aller Munde: Tapering. Gemeint sind damit die Pläne der US-Notenbank, ihre Stützungskäufe am Anleihemarkt zu reduzieren und damit die derzeit sehr locker sitzenden geldpolitischen Zügel wieder anzuziehen.

    „Nachdem das so genannte Tapering zuletzt ja erst mal aufgeschoben und damit eine gewisse Euphorie an den Märkten ausgelöst wurde, haben besser als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten in dieser Woche die Sorge um ein Zudrehen des Geldhahns wieder ins Gedächtnis gerufen“, kommentiert Arthur Brunner von der ICF Kursmakler AG. Der US-Arbeitsmarkt ist derzeit Dreh- und Angelpunkt für die Zinsentwicklung in den USA, da die Federal Reserve ihre Geldpolitik explizit an die Entwicklung der Arbeitslosenquote geknüpft hat.

    Der am Mittwoch veröffentlichte ADP-Arbeitsmarktbericht für November, der als Indikator für den am heutigen Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Beschäftigungsbericht der Regierung gilt, hatte mit 215.000 neuen Stellen positiv überrascht. „Im Fokus steht nun der heutige offizielle Beschäftigungsreport, der geldpolitisch der entscheidendere Faktor ist“, weiß Arne Hellwig von der Hellwig Wertpapierhandelsbank.

    Renditen ziehen an

    Allerdings reichte auch schon der ADP-Bericht aus, um die Zinsen an den Rentenmärkten nach oben zu treiben. „Vor allem am langen Ende sind die Renditen von Staatsanleihen dies- und jenseits des Atlantiks gestiegen“, meldet Brunner. So rentieren zehnjährige US-Anleihen mit aktuell bei 2,86 Prozent 10 Basispunkte höher als vergangenen Freitag, bei den deutschen Benchmarkpapieren beträgt der Renditeanstieg gar 14 Basispunkte auf aktuell 1,85 Prozent. Der Euro-Bund-Future als Indikator für langfristige Zinserwartungen ist von knapp 142 am vergangenen Freitag zeitweise bis auf 139,76 gefallen und notiert aktuell bei rund 140 Prozent.

    Portugal erkauft sich Zeit

    Mit einer Umwandlung kurzfristiger in mittelfristige Papiere hat Portugal unterdessen erfolgreich Druck von seinem Staatshaushalt genommen. „Die Verlängerung der Fälligkeiten ist für Portugal sehr positiv gelaufen. Das Land muss in den Jahren 2014 und 2015 statt der bisherigen 27 nur noch gut 20 Milliarden Euro tilgen“, fasst Brunner zusammen. Im Zuge der Finanzkrise hatte Portugal, genauso wie einige andere Euroländer, seine expansive Fiskalpolitik verstärkt mit kurz- und mittelfristigen Staatsanleihen finanziert. Über die Verlängerung der Laufzeiten versucht das Land nun die Tilgungsraten auf einen längeren Zeitraum zu strecken. „Das ist auch deshalb wichtig, weil für Portugal im nächsten Jahr der europäische Rettungsschirm ausläuft. Dann muss das Land entweder auf eigenen Beinen stehen oder neue Hilfsanträge stellen“, ergänzt Brunner.

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    Anleihen Zinssorgen sind zurück 6. Dezember 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Gerade herrschte noch Friede, Freude, Weihnachtsplätzchen und schon ist das Wort der Verunsicherung auch schon wieder in aller Munde: Tapering. Gemeint sind damit die Pläne der US-Notenbank, ihre …