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    SIW 49/2013  2437  0 Kommentare Edelmetalle mit ersten Lebenszeichen

    Kummer gewohnt
    Goldinvestoren hatten im sich zu Ende neigenden Jahr 2013 wenig Anlass zur Freude. Nachdem sie rund zwölf Jahre (1999 bis 2011) von steigenden Kursen verwöhnt wurden, setzte eine ausgedehnte und zermürbende Korrektur ein. War der Goldpreis in der Haussebewegung zu weit gelaufen, oder hat sich das Umfeld in den letzten beiden Jahren so sehr gegen das Edelmetall verändert, dass ein Preiseinbruch von 1.921,18 USD (6.9.2011) bis auf 1.180,71 USD (28.6.2013) gerechtfertigt war? Zwischen diesen beiden Extremwerten liegt auf USD-Basis immerhin ein Minus von 38,5%. Realistischer Weise werden hier beide Effekte eine Rolle gespielt haben, wobei der wesentlichere Einfluss vom vorangegangenen Überschießen des Kurses ausgegangen sein dürfte. Das fundamentale Umfeld für Gold ist dagegen weiter intakt, auch wenn Aktien von den Marktteilnehmern zwischenzeitlich als attraktiver eingeschätzt wurden. In Zeiten des Quantitative Easings, wie das Gelddrucken heute vornehm genannt wird, und der Finanziellen Repression liefert der niedrige bzw. negative Realzins weiter Rückenwind für Sachwertanlagen. Zudem ist die Krise der großen Fiat-Money-Systeme zwar aus den Schlagzeilen verschwunden, aber weit davon entfernt gelöst worden zu sein. Der aktuelle Hype um die „Kryptogelder“ Bitcoin & Co. ist auch ein Hinweis darauf, dass es einen immensen Bedarf für alternative, vom Regime der Notenbanken unabhängige Geldformen gibt. Es spricht Bände, dass alleine der Bitcoin inzwischen eine Marktkapitalisierung von knapp 11 Mrd. USD erreicht hat, obwohl hinter ihm nichts und niemand steht.

    Taditionelles Geld
    Während die Kryptogelder Modernität verströmen, setzten die Edelmetalle in den vergangenen zwei Jahren sichtbar etwas Patina an. Für einen kurzen Augenblick lag das Austauschverhältnis zwischen einer Feinunze Gold und einem Bitcoin sogar bei ziemlich genau eins zu eins. In solchen Momenten lohnt es sich einen Schritt zurückzutreten und kühlen Kopf zu bewahren. Wenn schon eine Alternative zu EUR, USD und JPY, warum dann eigentlich nicht Gold und Silber? Einige Bitcoin-Inhaber hatten wohl ähnliche Überlegungen, denn in der letzten Kursspitze sollen Bitcoins für mehrere hunderttausend Euro in Gold getauscht worden sein. Dennoch sind solche Schlussfolgerungen nicht zwingend, denn mit dem gleichen guten Argument hätte man seine Bitcoins auch schon einmal gegen Silber tauschen können, als dort die Parität zur Feinunze erreicht wurde. Viel entscheidender sind die Trends und die zeigten für den Bitcoin in den letzten Monaten steil nach oben, während Gold teilweise deutlich zurückfiel.

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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    SIW 49/2013 Edelmetalle mit ersten Lebenszeichen Über wichtige Marken und relative Bewegungen

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