checkAd

    US-Staatsanleihen  3651  0 Kommentare Wieder eine Überlegung wert

    Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die US-amerikanische Notenbank Fed einen restriktiveren Kurs einschlagen wird. Dennoch könnten sich US-Staatsanleihen für Anleger nun wieder lohnen, denn die Märkte haben dieses Szenario möglicherweise schon eingepreist.

    Das Ende der extrem expansiven US-amerikanischen Geldpolitik naht. Schließlich konnten einige der zuletzt veröffentlichten US-Konjunkturindikatoren positiv überraschen – allen voran die Daten vom Arbeitsmarkt. So gab die Arbeitslosenquote im November gegenüber dem Vormonat von 7,3 auf 7,0 Prozent nach – und rutschte damit auf das niedrigste Niveau seit 2008. Besser als erwartet fielen auch die US-Einzelhandelsumsätze aus, die im November um 0,7 Prozent zulegten.

     

    Fed wird erst 2014 handeln                                                                                              

    Dennoch ist „eine unmittelbare Reduktion der Anleihekäufe der Fed schwer vorstellbar. Wir rechnen damit, dass die Fed nicht mehr dieses Jahr, sondern in der ersten Jahreshälfte 2014 den ersten Schritt in Richtung Reduktion der Anleihekäufe gehen wird“, meint Philipp Dobbert, Chefvolkswirt der quirin Bank. Allan Valentiner, Leiter Portfolio Management bei AMF Capital, prognostiziert ebenfalls, dass die Fed nicht noch im laufenden Jahr den Fuß vom Gaspedal nimmt. Dem Experten zufolge könnte die Drosselung des Anleiheaufkaufprogramms aber „schon zu Beginn des neuen Jahres stattfinden“. Um die Wirtschaft zu stützen, kauft die Fed aktuell noch Monat für Monat US-Anleihen und Hypothekenpapiere im Wert von 85 Milliarden US-Dollar auf.

     

    Wann die US-Notenbank die Zügel straffen wird, steht aber nach wie vor in den Sternen. Nicht auszuschließen ist auch, dass die Fed noch im laufenden Jahr damit beginnen könnte. Wahrscheinlich ist jedoch, dass der Einstieg in den Ausstieg der ultralockeren Geldpolitik nicht ganz so hohe Wellen schlagen wird, wie noch vor einiger Zeit befürchtet. „Die Angst vor der Drosselung der Anleihenkäufe durch die Fed, die im Frühjahr dieses Jahres aufkam, hat sich mittlerweile relativiert. Die Investoren haben zwei Dinge realisiert: Der Ausstieg kommt nicht ganz so schnell und heftig wie zunächst angenommen, und die damit verbundene Zinswende wird auch noch auf sich warten lassen“, erklärt Tilmann Galler, Kapitalmarktexperte bei J.P. Morgan Asset Management.

     

    Keine Leitzinserhöhung in Sicht

    Kräftige Kursverluste sind demnach mit US-Anleihen eher unwahrscheinlich. Sobald eine Leitzinserhöhung ansteht, könnten Treasurys aber durchaus unter Druck geraten. Dass die Fed zeitnah über eine Erhöhung des Schlüsselzins´ nachdenkt, glaubt aber kaum ein Experte. „Wir rechnen nach wir vor damit, dass der US-Leitzins noch für geraume Zeit bei seinem derzeit niedrigen Niveau verharren wird. Die weiterhin sinkende Inflationsrate bestätigt die Fed bei ihrer Entscheidung, den Leitzins bei 0 bis 0,25 Prozent zu belassen“, meint Valentiner.

     

    US-Staatsanleihen locken mit vergleichsweise attraktiven Renditechancen

    Zwar werden Anleger mit US-Bonds in den kommenden Monaten wohl kaum Kursgewinne einfahren. Wer die Papiere aber bis zur Fälligkeit hält, sichert sich zumindest eine höhere Rendite als mit Bundesanleihen. So werfen etwa fünfjährige US-Papiere derzeit eine jährliche Rendite von rund 1,5 Prozent ab, währende heimische Staatsanleihen mit vergleichbarer Restlaufzeit lediglich gut 0,8 Prozent Rendite bieten. Die Möglichkeit, dass der Dollar zum Euro abwertet und Anlegern einen Strich durch die Rechnung macht, ist zwar nicht auszuschließen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich. „2014 dürfte der Devisenmarkt die dann weniger expansive US-Geldpolitik berücksichtigen und der Euro-Dollar-Kurs in Richtung 1,30 und tiefer fallen“, schreiben etwa die Währungsexperten der Helaba in einem aktuellen Bericht.




    Franz von den Driesch
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Franz von den Driesch ist Chefredakteur der kostenfreien Webmagazine AnleihenMonitor, FinanzMonitor, RuhestandsMonitor und econoafrica. Die Portale sind redaktionell unabhängig und werden von Wirtschaftsjournalisten mit langjähriger Berufserfahrung betreut.
    Mehr anzeigen
    Verfasst von 2Franz von den Driesch
    US-Staatsanleihen Wieder eine Überlegung wert Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die US-amerikanische Notenbank Fed einen restriktiveren Kurs einschlagen wird. Dennoch könnten sich US-Staatsanleihen für Anleger nun wieder lohnen, denn die Märkte haben dieses Szenario möglicherweise schon eingepreist.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer