Börse & Märkte
Dax - Running on Empty?
Aktienindizes ging im Wochenverlauf ein wenig das Benzin aus. Im Vordergrund stehen dabei Spekulationen um eine Reduzierung des Bondaufkaufprogrammes noch in diesem
Jahr. Am Dienstag/Mittwoch findet die letzte Sitzung des Offenmarktausschusses unter der Leitung von Ben Bernanke als Notenbankchef statt. Sicherlich wird er nicht ausscheiden wollen als Mann, der
die Märkte auf kalten Entzug schickt, aber 7 Distributionstage deuten an, dass in letzter Zeit vermehrt institutionelle Verkäufe stattgefunden haben.
Anscheinend gibt es Großinvestoren, die nicht so lange warten möchten, bis jeder zum Ausgang rennt. Eine Korrektur bleibt weiter in den Karten, bevor es zu einem weiteren Anstieg in diesem
Bullenmarkt kommen könnte. Die Furcht vor einem weiteren Shutdown in den USA ist zunächst gebannt und jüngste US Wirtschaftsdaten stimmen Marktteilnehmer weitgehend optimistisch.
Dax auf Tagesbasis mit 50 Tage Durchschnitt
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Inwieweit ein mögliches Tapering bereits vom Markt eingepreist ist, werden die nächsten Tage zeigen. Bei einem Wegfallen der für Bullenmärkte typischen Jahresendrally könnte sich diese Korrektur
weiter bis in den Januar erstrecken.
Der als Angstindex geltende CBOE Volatility Index läßt seit einigen Tagen eine steigende Tendenz erkennen. Ihn sollte man zusammen mit der Entwicklung auf den Zinsmärkten im Auge behalten.
Ein nochmalige Ausbruch aus der jetzigen Schiebezone im Bereich von 18 könnte hier einen Hinweis darauf geben, dass auf die momentane Korrektur auf den Aktien- und Bondmärkten sich weiter
hinziehen wird.
Auf dem Anleihemarkt stand am Mittwoch die Versteigerung von Bundesschatzanleihen auf dem Kalender. Deutschland musste bei dieser Auktion mit 0,21 Prozent eine mehr als doppelt so hohe
Rendite bieten wie bei der letzten Auktion(November). Die Zeichnungsquote fiel mit einem Rückgang auf 1,7 bid /cover schwach aus. Schwächeerscheinungen am Anleihemarkt machten sich schon in
der letzten Woche bemerkbar.
Bundesschatzanleihe mit zweijähriger Laufzeit im Monatsverlauf
Des Weiteren stellt sich tendenziell die Frage, wer nach einem Zurückfahren von US Bondkäufen überhaupt noch an einem Kauf von langlaufenden US Staatsanleihen interessiert sein könnte. Chinesen diversifizieren seit längerem mit dem Kauf von Unternehmen, Rohstoffen, Gold. Eine Untersuchung von
Reuters ergab, dass frühere Käuferschichten von Anleihen keine bedeutende Rolle mehr spielen.
Devisen
Auch hier setzte sich der Trend der letzten Woche fort. Der Euro testete im Wochenverlauf zweimal die Marke von 1.38, verlor jedoch zum Wochenausklang etwas an Momentum. Die yen crosses begleiteten
dieses ebenfalls mit neuen Höchstständen.
USD in YEN im Monatsverlauf
Rohstoffwährungen pendelten sich auf tiefem Niveau etwas ein, lassen aber noch keine Trendumkehr erkennen.
Australischer Dollar in USD (Tageschart mit Fibonacci Extensions)
Der Dollarindex notiert weiterhin um die Marke von 80 und gibt stärkeren Währungen Auftrieb.
USD in Schweizer Franken und chinesischem Offshore Renminbi (Yuan) im Jahresverlauf
Öl festigte seinen Anstieg der letzten Woche und konnte Edelmetalle in dieser Woche etwas nachziehen. Ob sich daraus jedoch Trendwende für Edelmetalle ableitet, bleibt offen. Basismetalle
schlossen sich dem Trend an. Dr. Copper gilt nicht nur als Frühindikator für eine konjunkturelle Belebung. Er signalisiert auch steigende Zinsen, denn Hochs an Rentenmärkten fielen häufig mit
Tiefs von Kupfer zusammen. Hier sollte eine nachhaltige Wende jedoch vor allem durch eine Trendumkehr der Rohstoffwährungen bestätigt werden.
Trend der Woche – Kupfer
Edelmetalle
Der Commitment of Traders Report (COT) zeigt bei Gold und Silber nun eine ähnliche Situation an wie Mitte des Jahres. Die Netto Shortpositionen der Commercials sowie die Netto Longpositionen der
Spekulanten befinden sich nun erneut auf einem Minimum. In der letzten Woche erfolgten die ersten Shorteindeckungen von Spekulanten.
In den letzten Tagen lässt sich eine beginnende Backwardation zum nächsten Liefermonat Februar beobachten. Anscheinend haben noch nicht genügend Überollungen stattgefunden und es bleibt die
Frage offen, wie viele Auslieferungsanträge bis zum Last Notice Day Ende Dezember noch gestellt werden.
Mit einer Trendwende bei Edelmetallen wäre erst dann zu rechnen, wenn die nachfolgend gezeigten optimierten Durchschnitte überschritten werden und die blaue Linie im Subchart nachhaltig überkreuzt
wird. Für Silber liegt diese Schwelle bei aktuell 21.46 USD.
Silber u. optimierte gleitende Durchschnitte auf Tagesbasis
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