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    Börse & Märkte  4420  0 Kommentare Dax - Running on Empty?

    Aktienindizes ging im Wochenverlauf ein wenig das Benzin aus. Im Vordergrund stehen dabei Spekulationen um eine Reduzierung des Bondaufkaufprogrammes noch in diesem Jahr. Am Dienstag/Mittwoch findet die letzte Sitzung des Offenmarktausschusses unter der Leitung von Ben Bernanke als Notenbankchef statt. Sicherlich wird er nicht ausscheiden wollen als Mann, der die Märkte auf kalten Entzug schickt, aber 7 Distributionstage deuten an, dass in letzter Zeit vermehrt institutionelle Verkäufe stattgefunden haben. 
     
    Anscheinend gibt es Großinvestoren, die nicht so lange warten möchten, bis jeder zum Ausgang rennt. Eine Korrektur bleibt weiter in den Karten, bevor es zu einem weiteren Anstieg in diesem Bullenmarkt kommen könnte. Die Furcht vor einem weiteren Shutdown in den USA ist zunächst gebannt und jüngste US Wirtschaftsdaten stimmen Marktteilnehmer weitgehend optimistisch. 
     
     
    Dax auf Tagesbasis mit 50 Tage Durchschnitt
     
    Inwieweit ein mögliches Tapering bereits vom Markt eingepreist ist, werden die nächsten Tage zeigen. Bei einem Wegfallen der für Bullenmärkte typischen Jahresendrally könnte sich diese Korrektur weiter bis in den Januar erstrecken. 
     
    Der als Angstindex  geltende CBOE Volatility Index läßt seit einigen Tagen eine steigende Tendenz erkennen. Ihn sollte man zusammen mit der Entwicklung auf den Zinsmärkten im Auge behalten. Ein nochmalige Ausbruch aus der jetzigen Schiebezone im Bereich von 18  könnte hier einen Hinweis darauf geben, dass auf die momentane Korrektur auf den Aktien- und Bondmärkten sich weiter hinziehen wird.  
     
     
     
     
    Auf dem Anleihemarkt stand am Mittwoch die Versteigerung von Bundesschatzanleihen auf dem Kalender. Deutschland musste bei dieser Auktion  mit 0,21 Prozent eine mehr als doppelt so hohe Rendite bieten wie bei der letzten Auktion(November). Die Zeichnungsquote fiel mit einem Rückgang auf 1,7 bid /cover schwach aus. Schwächeerscheinungen am Anleihemarkt machten sich schon  in der letzten Woche bemerkbar.
     
    Bundesschatzanleihe  mit zweijähriger Laufzeit im Monatsverlauf
     
    Des Weiteren stellt sich tendenziell die Frage, wer nach einem Zurückfahren von US Bondkäufen überhaupt noch an einem Kauf von langlaufenden US Staatsanleihen interessiert sein könnte. Chinesen diversifizieren seit längerem mit dem Kauf von Unternehmen, Rohstoffen, Gold. Eine Untersuchung von Reuters ergab, dass frühere Käuferschichten von Anleihen keine bedeutende Rolle mehr spielen. 
     
     
    Devisen
     
    Auch hier setzte sich der Trend der letzten Woche fort. Der Euro testete im Wochenverlauf zweimal die Marke von 1.38, verlor jedoch zum Wochenausklang etwas an Momentum. Die yen crosses begleiteten dieses  ebenfalls mit neuen Höchstständen. 
     
    USD in YEN im Monatsverlauf
     
    Rohstoffwährungen pendelten sich auf tiefem Niveau etwas ein, lassen aber noch keine Trendumkehr erkennen. 
     
     
    Australischer Dollar in USD (Tageschart mit Fibonacci Extensions)
     
    Der Dollarindex notiert weiterhin um die  Marke von 80 und gibt stärkeren Währungen Auftrieb. 
     
     
    USD in Schweizer Franken und chinesischem Offshore Renminbi (Yuan) im Jahresverlauf
     
     
     
    Öl festigte seinen Anstieg der letzten Woche und konnte  Edelmetalle in dieser Woche etwas nachziehen. Ob sich daraus jedoch Trendwende für Edelmetalle ableitet, bleibt offen. Basismetalle  schlossen sich dem Trend an. Dr. Copper gilt nicht nur als Frühindikator für eine konjunkturelle Belebung. Er signalisiert auch steigende Zinsen, denn Hochs an Rentenmärkten fielen häufig mit Tiefs von Kupfer zusammen. Hier sollte eine nachhaltige Wende jedoch vor allem durch eine Trendumkehr der Rohstoffwährungen bestätigt werden. 
     
     
    Trend der Woche – Kupfer
     
     
    Edelmetalle
     
    Der Commitment of Traders Report (COT) zeigt bei Gold und Silber nun eine ähnliche Situation an wie Mitte des Jahres. Die Netto Shortpositionen der Commercials sowie die Netto Longpositionen der Spekulanten befinden sich nun erneut auf einem Minimum. In der letzten Woche erfolgten die ersten Shorteindeckungen von Spekulanten. 
     
     
    In den letzten Tagen lässt sich eine beginnende Backwardation zum nächsten Liefermonat Februar  beobachten. Anscheinend haben noch nicht genügend Überollungen stattgefunden und es bleibt die Frage offen, wie viele Auslieferungsanträge bis zum Last Notice Day Ende Dezember noch gestellt werden.
     
     
    Mit einer Trendwende bei Edelmetallen wäre erst dann zu rechnen, wenn die nachfolgend gezeigten optimierten Durchschnitte überschritten werden und die blaue Linie im Subchart nachhaltig überkreuzt wird. Für Silber liegt diese Schwelle bei aktuell 21.46 USD.
     
     
    Silber u. optimierte gleitende Durchschnitte auf Tagesbasis
     




    Johannes Forthmann
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    Der Dipl. Betriebswirt Johannes Forthmann widmet sich seit 2001 der Analyse von Rohstoffen und Aktien. Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf der unabhängigen Finanzmarktanalyse mit besonderen Fokus auf Timingstrategien. Forthmann ist Herausgeber von JF Research (jf-research.com).
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    Verfasst von 2Johannes Forthmann
    Börse & Märkte Dax - Running on Empty? Aktienindizes ging im Wochenverlauf ein wenig die Luft aus. Im Vordergrund stehen dabei Spekulationen um eine Reduzierung des Bondaufkaufprogrammes noch in diesem Jahr. Anscheinend gibt es Großinvestoren, die nicht so lange warten möchten.

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