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    HSBC Trinkaus  1907 Bernanke - "Monatlich 10 Milliarden Dollar weniger"



    Die US-Notenbank Fed macht Ernst: Die geldpolitische Wende ist eingeleitet, erste Abstriche am extrem lockeren Kurs wurden beschlossen. Das Volumen der monatlichen Anleihekäufe zum Ankurbeln der Wirtschaft sinkt von 85 auf 75 Milliarden US-Dollar. Das teilte die Fed am Mittwochabend nach ihrer zweitägigen Ratssitzung in Washington mit. Die Käufe von Staatsanleihen werden von 45 Milliarden auf 40 Milliarden Dollar reduziert, die Käufe von Immobilienpapieren von 40 auf 35 Milliarden Dollar.

    Und dies dürfte erst der Anfang sein: Weitere Schritte bei der Rückführung der Anleihekäufe seien möglich, betonte die Fed. Ein vorbestimmtes Tempo gebe es dabei nicht. Der Ende Januar scheidende Notenbankchef Ben Bernanke nannte bei der Pressekonferenz allerdings eine monatliche Kürzung um zehn Milliarden Dollar als Option. Sollte dieses Tempo so umgesetzt werden, dann würden die Anleihekäufe Ende 2014 auslaufen. Zugleich betonten die Währungshüter, dass die Geldpolitik noch lange locker bleibe. Die erste Zinserhöhung stellen sie erst 2015 in Aussicht. Die deutlich verbesserte Lage am Arbeitsmarkt sei der Hauptgrund dafür, die Anleihekäufe zu reduzieren, sagte Bernanke. Er verwies zudem auf verbesserte US-Konjunkturdaten. Aber auch international habe sich die wirtschaftliche Lage gebessert.

    Die Fed bekräftigte ihr Versprechen, die Zinsen frühestens anzuheben, wenn die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gefallen sei. Eine Zinserhöhung werde aber auch erst nach einiger Zeit, nachdem die Quote unter diese Marke gefallen ist, erfolgen, sagte Bernanke. Derzeit liegt sie bei 7,0 Prozent - dem tiefsten Stand seit fünf Jahren. Bernanke betonte aber, dass für eine Zinsanhebung auch die anderen Daten stimmen müssten. Als eine Gefahr für die Wirtschaft werde die niedrige Inflation unter 2,0 Prozent betrachtet. Der Leitzins, zu dem sich Banken bei der Fed frisches Geld besorgen können, wurde zwischen null und 0,25 Prozent bestätigt. Auf diesem Rekordtief liegt er seit Ende 2008, als sich die schwere Finanzkrise ausbreitete.

    Bis zuletzt hatte die Fed Monat für Monat Milliarden Dollar aus der Notenpresse gezogen, um sie über Käufe von Staats- und Immobilienpapieren in den Finanzsektor zu pumpen und damit die Konjunktur anzukurbeln. Die Liquiditätsflut soll die Zinsen niedrig halten und so Anreize für Kreditvergabe und Investitionen setzen. Die wirtschaftliche Erholung lässt jedoch einen Abbau der konjunkturellen Stützen zu: Das US-Wachstum hat wieder deutlich Fahrt aufgenommen, im dritten Quartal legte die Wirtschaftsleistung auf das Jahr hochgerechnet um satte 3,6 Prozent zu.

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    Verfasst von 2Heiko Weyand
    HSBC Trinkaus Bernanke - "Monatlich 10 Milliarden Dollar weniger" Die US-Notenbank Fed macht Ernst: Die geldpolitische Wende ist eingeleitet, erste Abstriche am extrem lockeren Kurs wurden beschlossen.