checkAd

    Anleihen  2232  0 Kommentare Krise war gestern

    10. Januar 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Euro-Peripherie rückt wieder zunehmend in den Fokus. Nachdem Irland, Griechenland, Spanien und Co. in Zeiten der Finanzkrise vor allem mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam machten, hat sich das Blatt nun allerdings gewendet: „Irlands Debüt am Finanzmarkt nach Verlassen des Rettungsschirmes wurde in dieser Woche zum vollen Erfolg“, kommentiert Arne Hellwig von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank bestätigt: „Die erfolgreiche Emission hat für sehr gute Stimmung in diesem Marktsegment gesorgt.

    Nachdem Irland 2010 aufgrund seines maroden Bankensektors auf Finanzhilfen seitens der anderen Euro-Länder und des IWF angewiesen war, testete das Land in den vergangenen Jahren die eigene Kapitalmarktfähigkeit und schied Mitte Dezember 2013 aus dem Euro-Rettungsschirm aus. Entsprechend müssen sich die Iren seit Beginn diesen Jahres in Eigenregie am Kapitalmarkt refinanzieren. „Die in dieser Woche begebene zehnjährige Anleihe (WKN A1ZB2L) mit einem Volumen von 3,75 Milliarden Euro ist sehr gut angekommen und wird von Investoren rege gekauft“, meldet Daniel. Das Papier hat einen Kupon von 3,4 Prozent und notiert am Freitagmittag bei 89,90 Prozent; die aktuelle Rendite beträgt 3,53 Prozent. Die Auktion war dreifach überzeichnet.

    Irland sollte Euro-Peripherie Mut machen

    Nach Einschätzung von Sintje Boie, Analystin der HSH Nordbank, war nicht zuletzt der Zeitpunkt der irischen Emission günstig gewählt: „Die Konjunktur in der Eurozone erholt sich langsam und die Schuldenkrise scheint sich weiter zu beruhigen. Das führt – zusammen mit einer hohen Liquiditätsausstattung – dazu, dass Investoren wieder auf der Suche nach einem Rendite-Pick-up sind, was irische Anleihen vergleichsweise attraktiv macht.“ Gleichzeitig habe Irland mit dieser Emission einen Großteil seines Refinanzierungsvolumens 2014 von 6 bis 10 Milliarden Euro schon erbracht.

    „Das Beispiel Irlands sollte den anderen Programm-Ländern Mut machen. Es verdeutlicht, dass es durchaus möglich ist, sich aus der eigenen Schuldenkrise und der damit verbundenen Schieflage zu befreien und nicht mehr auf die Unterstützung der Euro-Partner angewiesen zu sein“, merkt die Analystin an und weist darauf hin, dass auch Irland einen weiten Weg mit schmerzhaften Anpassungsprozessen hinter sich habe. „Durch massiven Lohnverzicht wurde die Wettbewerbsfähigkeit beispielsweise spürbar erhöht. Das Beispiel Irlands zeigt aber auch, dass solche Kraftanstrengungen notwendig sind, um den Weg aus der Krise zu finden“, meint Boie.

    Seite 1 von 3


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Börse Frankfurt
    0 Follower
    Autor folgen

    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Anleihen Krise war gestern 10. Januar 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Euro-Peripherie rückt wieder zunehmend in den Fokus. Nachdem Irland, Griechenland, Spanien und Co. in Zeiten der Finanzkrise vor allem mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam machten, hat …