Die Woche
Schulden und Popcorn
Rückblickend mal voraus geschaut..
Mehr dazu unter www.finanzmarktwelt.de...
Nach dem heftigen Abverkauf gleich am ersten Handelstag des neuen Jahres ist wieder etwas Ruhe eingekehrt – und das obwohl in der letzten Woche echte Highlights auf dem Kalender standen. Die Märkte verharren in einer Art „selbstgefälligen Windstille“ (so der US-Fondsmanager Jan Hussmann). Tenor: alles ist gut, die Fed wird uns nicht weh tun, die EZB wird noch spendabler – die Notenbanken sind der dominierende Faktor für die Märkte, da kann kommen was will.
Und die US-Arbeitsmarktdaten gaben für dieses Wohlgefühl den nötigen Rückenwind. Angesichts so schwacher Zahlen, so die neueste Spekulation, wird die Fed die Reduzierung der Anleihekäufe pausieren. Dass sich Fed-Mitglieder wie Jeffrey Lacker anders äußern, wird dabei ignoriert. Lacker hatte noch am Freitag gesagt, dass ein schwacher Arbeitsmarktbericht nicht ausreiche, um die Fed von ihrer Linie abzubringen – er erwartet noch auf der Januar-Sitzung der Notenbank eine weitere Reduzierung um zehn Milliarden Dollar.
In Europa dagegen stehen die Zeichen weiter auf Lockerung. Draghi hat sich alle Mühe gegeben, den Euro schwach zu reden – aber sehr nachhaltig war die Wirkung seiner Rhetorik nicht. Alles ist
möglich, also auch negative Einlagezinsen, Anleihekäufe durch die EZB, ein neuer Liquiditätspool für die Banken (LTRO). Aber was fehlte, war etwas Konkretes, Handfestes. So war die Euro-Schwäche
nur von kurzer Dauer, zumal dann die schwachen US-Arbeitsmarktdaten Rückenwind gaben. In näherer Zukunft muss Draghi liefern, sonst leidet die Glaubwürdigkeit. Und wenn eine Notenbank sich etwas
nicht leisten kann, dann ist es ein schleichender Verlust an Glaubwürdigkeit.
Zurück zu den USA: die letzten Mittwoch veröffentlichte US-Handelsbilanz fiel deutlich weniger negativ aus als erwartet. Weniger Ölimporte (Stichwort Fracking), aber auch ein Allzeithoch von
Exporten nach China seien der Grund für den überraschend starken Rückgang des Defizits. Aber auch bei längerem Nachdenken will uns nicht wirklich einfallen, was die Stärke des US-Exports ausmachen
könnte. Außer Schulden und Popcorn vielleicht..
In dieser Woche dominieren Konjunkturdaten aus der zweiten Reihe. Ausnahmen sind morgen die US-Einzelhandelsumsätze sowie am Donnerstag die Verbraucherpreise aus der Eurozone – Draghi hatte
explizit auf die Inflationsdaten als Auslöser für neue Maßnahmen der EZB verwiesen.
Es bleibt also dabei: selbstgefällige Windstille...
Termine:
Dienstag 14.01.2014
11.00 EU Industrieproduktion
14.30 US Einzelhandelsumsatz
14.30 US Importpreise
Mittwoch 15.01.2014
14.30 US Erzeugerpreise
14.30 US NY Empire State Index
20.00 US Beige Book
Donnerstag 16.01.2014
11.00 EU Verbraucherpreise
14.30 US Verbraucherpreise
14.30 US Erstanträge
16.00 US Philadelphia Fed Index
Freitag 17.01.2014
14.30 US Baubeginne/genehmigungen
15.15 US Industrieproduktion
15.55 US Verbraucherstimmung Uni Michigan
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
Broker-Tipp*
Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.
* Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.