Ölpreise nach starken Vortagesgewinnen wenig verändert
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre kräftigen Gewinne vom Vortag nach einem überraschend starken Rückgang der US-Ölreserven größtenteils halten können. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete gegen Mittag 106,10 US-Dollar. Das waren 17 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI zur Lieferung im Februar kletterte hingegen um weitere 35 Cent auf 94,52 Dollar, nachdem er zur Wochenmitte um etwa zwei Dollar gestiegen war.
'Die jüngsten Daten zu den Lagerbeständen an Rohöl in den USA haben für eine große Überraschung gesorgt', sagte Rohstoffexperte Michael McCarthy von CMC Markets. Die US-Regierung hatte am Vortag einen Rückgang der Ölreserven in der größten Volkswirtschaft der Welt um 7,7 Millionen Barrel gemeldet. Experten hatten hingegen nur ein Minus von 1,3 Millionen Barrel erwartet. Experte McCarthy rechnet mit Blick auf die Lagerdaten mit weiter steigenden Ölpreisen.
Als weiteren Grund für den starken Anstieg der Ölpreise vom Vortag nannten Experten der Commerzbank die Kauflaune an den Aktienmärkten, die insgesamt für mehr Risikofreude bei den Anlegern sorgt. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten für neue Impulse am Ölmarkt sorgen. Auf dem Programm stehen unter anderem die US-Verbraucherpreise für Dezember.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel am Mittwoch im Durchschnitt 104,35 US-Dollar. Das waren 36 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/bgf