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    K.O.-Schlag gegen irreführende Aussagen in der Seltene Erden Branche

    Nach unserem letzten Artikel “Das K.O.-Kriterium für Seltene Erden Aktien – Wie man die Spreu vom Weizen trennt” wurden diverse Emails und Kommentare von Lesern bemerkt, die ich teilweise mit dem Geologen Darren Smith von Dahrouge Geological Consulting Ltd. besprochen habe. In Deutschland wurden gar Emails diskutiert, die von Unternehmen stammen sollen, die im Artikel erwähnt wurden. Unabhängig davon, ob diese echt sind oder legitimerweise veröffentlicht wurden, so geben diese dennoch einen guten Anstoss zur Diskussion in diesem Folgeartikel.

    Daher sollten die unten aufgeführten Kommentare von Investoren und Unternehmensvertretern, einschliesslich der Antworten, als allgemeine Aussagen in der Selten Erden (REE; “Rare Earth Element”) Branche aufgefasst werden. Diese werden mit der Absicht präsentiert, damit Investoren diese Art von Rohstoff-Lagerstätten besser einschätzen und beurteilen können, sowie daneben deutlich wird, warum Rockstone ein Unterstützer und Befürworter von Commerce Resources Corp. und dessen Ashram-Lagerstätte ist.

     

    • “Der Artikel ist voll mit Ungenauigkeiten, veralteten Quellen und Falschinformationen.”

     

    Jeder, der mit einer derartigen Aussage konfrontiert wird, möchte zu gerne wissen, welche Ungenauigkeiten, veraltete Quellen und Falschinformationen genau gemeint sind. Wenn keine genauen Details gegeben werden, so kann eine solche Aussage schwer beantwortet werden und muss als unbegründete Behauptung ad acta gelegt werden. Meine Empfehlung wäre, den Artikel erneut zu lesen, dieses Mal jedoch unvoreingenommen. Wenn eine Aussage wie oben gemacht wird, so sollte sie gestützt von Angaben sein, da sie ansonsten als ungerechtfertigt und wertlos abgestempelt wird.

    Wenn irgendein Unternehmen (ich nehme an v.a. HREE-Unternehmen) das Gefühl hat, dass der Artikel irgendwelche Ungenauigkeiten, veraltete Quellen oder Falschaussagen beinhaltet, so kontaktieren Sie mich bitte direkt und informieren mich über die Details, damit überhaupt die Möglichkeit besteht, auf diese einzugehen. Nach Meinung des Autors sind die bereitgestellten Informationen im Artikel “Das K.O.-Kriterium für Seltene Erden Aktien” absolut fehlerfrei und aktuell, sowie in einer klar verständlichen und fairen Weise diskutiert worden, wobei sämtliche präsentierten Daten für jedermann öffentlich zugänglich sind. Darüberhinaus hat die Firma Dahrouge Geological Consulting Ltd. umfangreiche Erfahrungen mit der Exploration und Entwicklung von Rohstoff-Lagerstätten, wobei dank ihnen viele bemerkenswerte Entdeckungen gemacht werden konnten, einschliesslich der Ashram REE-Lagerstätte. Zudem ist Darren Smith ein wohlbekannter und in der Branche geschätzter Berufsgeologe mit einem signifikanten Erfahrungsschatz im REE-Bereich. Das mit Herrn Smith durchgeführte Interview basiert auf seinen ansehnlichen Erfahrungen und Kenntnissen der REE-Branche, sodass seine Aussagen auch dementsprechend verstanden werden sollten.

     

    • “Wenn TREO-Gehalte ohne Aufgliederung (“breakdown”) der beinhalteten leichten und schweren REE-Bestandteile diskutiert werden, so ist es irreführende Information. In diesem Fall sind nur 7% der gesamten REEs in dieser Lagerstätte mittelschwere oder schwere REEs, während Lanthan und Cer (für welche es kaum oder keine Nachfrage einer neuen Angebotsquellen gibt) einen Anteil von 72% am TREO haben.”   

     

    Für diejenigen, denen es nicht bewusst ist: REE-Verteilung (“distribution” bzw. wie im Kommentar “Aufgliederung”/”breakdown” gemeint) ist der Anteil von jedem REE relativ zu allen anderen REEs (15 Elemente insgesamt; von La bis Lu und Y). Oftmals werden Unternehmen, die eine REE-Verteilung mit mehr Gewicht in den schweren REEs (HREEs; Heavy REEs) haben, mit einer noch günstigeren/besseren REE-Verteilung betrachtet. Dies ist allerdings selber eine irreführende Aussage, weil Neodym (Nd) und Europium (Eu), bzw. leichte und mittelschwere REEs, ebenfalls eine hohe Nachfrage bei zu wenig Angebot geniessen, wobei Nd im Besonderen einen grösseren Markt als alle HREEs zusammen hat! Das Thema wird weiter unten im Artikel erneut aufgegriffen.

    Man kann eine solche Aussage von HREE-Unternehmen erwarten. Es ist doch so, dass dies das Einzige ist, das sie promoten können, da die meisten anderen REE-Unternehmen nicht das haben was sie haben, nämlich eine REE-Verteilung mit mehr Anteilen in den wertvollen HREEs, die auch eine hohe Nachfrage bei zu wenig Angebot geniessen; Terbium (Tb), Dysprosium (Dy) und Yttrium (Y). Der vorherige Artikel  war in keinster Weise irreführend, weil REE-Verteilung nicht besprochen wurde, und der Grund hierfür ist wie folgt:

    Jeder kann das gleiche Argument bringen mit Hinsicht auf Rechtssystem (“jurisdiction”), CAPEX, OPEX, einheimischen Angelegenheiten (soziale Akzeptanz), Logistik, Nebenprodukte, etc. Der vorherige Artikel hat seinen Fokus nicht auf REE-Verteilung, oder anderen Projektaspekten, sondern auf Metallurgie. Der Grund hierfür ist, dass die Kosten der metallurgischen Gewinnung von HREE-Unternehmen zu oft ignoriert werden, wenn diese ihre Projekte diskutieren, da dies von Natur aus fast immer der schwierigste Aspekt darstellt. Eine Diskussion über Metallurgie verlangt nicht eine gleichzeitige und gleichwertige Diskussion über REE-Verteilung. Quest Rare Metals Ltd. und Avalon Rare Metals Inc. wurden erwähnt, weil beide im REE-Bereich recht bekannt dafür sind, eine schlechte Mineralogie/Metallurgie zu haben, jedoch werden beiden oft als „die am weitesten fortgeschrittenen” Lagerstätten genannt. Der Artikel war lediglich auf Wirtschaftlichkeit fokussiert, und zwar von einer metallurgischen Betrachtungsweise. Letzten Endes ist die REE-Verteilung irrelevant, wenn der Rohstoff (REEs) nicht aus dem Gestein gewonnen werden kann! Das ist der entscheidende Punkt.

    Daneben möchte ich noch bemerken, dass ein typisches Granit-Gestein, von dem Sie vielleicht eine Arbeitsplatte zu Hause in der Küche haben, eine bessere REE-Verteilung als die meisten HREE-Lagerstätten haben kann, auch wenn die Gehalte nur in Spuren vorkommen. Daher wäre es meiner Meinung nach sehr irreführend, wenn REE-Verteilung ohne Bemerkungen über Gehalte diskutiert wird, da diese 2 Faktoren eng miteinander verknüpft sind. Das ist der Grund, warum Sie selber feststellen können, dass viele HREE-Lagerstätten selten Gehalte diskutieren, wenn sie über REE-Verteilung sprechen; weil diese eben im niedriggradigen Spektrum anzusiedeln sind.

    Schlussendlich betrachte ich die Kommentare über Angebot-Nachfrage nichts anderes als mit Steinen im Gewächshaus zu schmeissen. Nur 3 HREEs haben aufnahmefähige Märkte, und zwar Terbium (Tb), Dysprosium (Dy) und Yttrium (Y). Die restlichen 5 (Er, Ho, Tm, Yb und Lu) haben vergleichsweise nur sehr kleine Märkte und ein Verkauf nach Herstellung könnte sich für lange Zeit als schwierig, bishin unmöglich, erweisen. Das ist auch der Grund, warum diese 5 REEs typischerweise nicht in einer Wirtschaftlichkeitsstudie berücksichtigt werden; allerdings nehmen viele HREE-Unternehmen einige (oder alle) dieser Elemente dennoch mit in ihre Wirtschaftlichkeitsbeurteilung auf, aus welchen Gründen auch immer. Ich nehme an, dass soetwas gemacht wird, weil sie mehr nennenswerte Mengen als LREE-Unternehmen haben; jedoch ist es doch so, dass wenn es keinen Markt für diese Elemente gibt, diese auch nicht marktfähig sind. Somit ist eine Hinzufügung dieser 5 HREEs als Wert in einer Wirtschaftlichkeitsbeurteilung eher als “Wunschdenken” zu klassifizieren und ist sicherlich kein konservativer Ansatz. 

    Ferner ist Europium (Eu) kein HREE und jedes HREE-Unternehmen, das behauptet nennenswerte Mengen zu besitzen, macht einen Fehler. Europium wird vorzugsweise aus HREE-Lagerstätten, die in Granit vorkommen (die dominante HREE-Lagerstättenart), entfernt – aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Magmas und den Mechanismen, die beteiligt waren um eine derartige Lagerstätte zu bilden. Dies wird mit dem Prozess der Substitution erreicht, wobei Eu2+ mit  Ca2+ in den sich zuerst bildenden Feldspat-Mineralen (Plagioklas) während der Magma-Erstarrung ersetzt werden; somit entfernt sich Eu aus dem Magma, das noch alle anderen REEs mit ihren normalen Anteilen beinhaltet. Alsdann erstarrt das restliche Magma weiter und enthält so wesentlich weniger Eu, welches Phänomen auch als “negative Europium-Anomalie” in Relation mit den anderen, unberührten REEs umschrieben wird.

    Daher sind die meisten HREE-Lagerstätten arm/abgereichert an diesem kritischen Element, das am höchsten gepreist ist (z.B. Avalons Nechalacho-Lagerstätte, Quests B Zone-Lagerstätte, Ucores Bokan Mountain-Lagerstätte, Tasmans Norra Kärr-Lagerstätte, Matamecs Kipawa-Lagerstätte, etc.). Dieser Substitutionsprozess findet nicht bei der Bildung von Karbonatit-Lagerstätten statt, da Feldspat in der Ursprungsmagma sehr selten ist und somit behalten diese Lagerstätten ihre Anteile an Europium während ihrer Bildung (z.B. Commerces Ashram-Lagerstätte). Tatsächlich ist es so, dass in Hinsicht auf Europium, Commerces MHREO Zone (Teil der Ashram-Lagerstätte) zu den besten Gehalten und Verteilungen (relativ zu den anderen REEs) der Welt zählt. Siehe hierzu den untenstehenden Chart über Europium REE-Verteilung mit Daten von Technology Metals Research:

     

    Vertiefen wir die Diskussion noch ein wenig.

    Um REE-Verteilung vollständig zu besprechen, muss man auch die kritischen REE-Oxide (CREOs; Critical Rare Earth Oxides) erwähnen, und zwar Neodym (Nd), Europium (Eu), Terbium (Tb), Dysprosium (Dy) und Yttrium (Y). Diese sind die REEs mit dem geringsten Angebot im Vergleich zur Nachfrage. Einfach ausgedrückt: die aussichtsreicheren REE-Lagerstätten haben den höchsten Anteil an CREOs, und idealerweise auch eine ausgewogene Verteilung untereinander (den CREOs), um als Hedge/Absicherung gegen unausweichliche Preisschwankungen von irgendeinem einzelnen Element zu fungieren.

    Wie bereits angerissen werden viele Leute mir beipflichten, dass HREE-Lagerstätten im Grunde genommen “ein Zirkuspferd mit nur 2 Tricks” sind. Das bedeutet, dass diese Lagerstätten relativ stark angereichert sind mit Dysprosium und Yttrium, und ggf. auch mit nennenswerten Gehalten an Terbium, jedoch mit nur sehr wenig der anderen kritischen REEs. Somit: Wenn Sie eine HREE-Lagerstätte besitzen, so werden Sie wahrscheinlich als Geisel genommen von nur 3 REEs und ihren jeweiligen Märkten und Preisschwankungen. Die Norra Kärr-Lagerstätte von Tasman und die Kipawa-Lagerstätte von Matamec sind gute Beispiele, da beide im Prinzip Dysprosium-Yttrium-Lagerstätten sind, mit niedrigen TREO-Gehalten und ggf. mit einem Zirkon (Zr) Nebenprodukt. Wenn der Dysprosium- oder Yttrium-Preis fällt, so werden diese Unternehmen erhebliche Probleme bekommen, um wirtschaftlich zu bleiben. Diese Lagerstätten vermissen den Hedge, das eine ausgewogene Verteilung ihnen geben würde. Es ist in etwa so, als wenn Sie Ihr gesamtes Geld in Gold stecken und versuchen zu überleben, wenn der Goldpreis in den Keller stürzt. Wenn Sie allerdings Ihre Anlage diversifizieren, z.B. mit Finanztiteln, Uran, Betriebsstoffen, Öl und Gold, so wird Ihr Portfolio wesentlich gesünder dastehen und wäre dazu in der Lage, einen Preissturz in irgendeiner Branche abzufedern, während die anderen Branchen Sie finanziell gesund dastehen lassen würden.

    Das gleiche Hedge-Argument kann jedoch nicht auf Nebenprodukte ausgeweitet werden, wie z.B. Tantal und Niobium, welche beiden Elemente in vielen HREE-Lagerstätten vorkommen. Das liegt daran, weil diese Produkte einen vollständig unterschiedlichen Systemkreislauf (“Flowsheet”) für die Verarbeitung und Metallurgie benötigen als die REEs, da diese gewöhnlich in nicht-REE-Mineralen vorkommen. Zirkon kann in REE-Mineralen vorkommen (z.B. in Eudialyt); jedoch muss es, sobald es in Lösung gebracht wurde, wieder von den REEs getrennt werden, was ein weiteres Flowsheet-Szenario nötig macht. Alternativ ist es bei der Verarbeitung von REEs so, dass man sie auch alle gleichzeitig herausbekommt, da sie ja auch alle in dem gleichen Mineral vorkommen, womit alle CREEs im Grunde genommen das Gleiche kosten, um verarbeitet zu werden, ganz gleich ob man ein einzelnes aus dem Gestein befreit oder alle.

    Betrachten wir Avalon als gutes Beispiel: Avalon ist wohl auf das Geld von Niobium, Tantal und Zirkon angewiesen, um wirtschaftlich zu bleiben. Nebenprodukte wie diese verkomplizieren den metallurgischen Flowsheet und das anschliessende Bild der Wirtschaftlichkeit – und wenn diese Preise signifikant fallen sollten, so wird es ernsthafte Auswirkungen auf das Unternehmen haben.

    Darüberhinaus möchte ich an dieser Stelle die Aussagen von Commerce bezüglich eines potentiellen hochgradigen Fluorit-Konzentrat erwähnen, das es neben den REE-Produkten herstellen könnte (siehe auch Pressemitteilung vom 4. Dezember 2013). Dieses Fluorit-Konzentrat (ein nahezu säure-spatiger Gehalt von 94% CaF2) verlangt keine zusätzliche Verarbeitung zur Herstellung, da es Teil des gleichen Flowsheets ist, das auch zur Konzentrierung der REE-Minerale benutzt wird. Die Fähigkeit, ein solches Produkt mit soliden Angebot-Nachfrage-Rahmenbedingungen herzustellen – ohne Mehrkosten zum REE-Verarbeitungs-Flowsheet – ist ein höchst vorteilhafter Hedge gegen mögliche REE-Preisschwankungen.

    Commerce behauptet nicht, eine HREE-Lagerstätte zu besitzen, wobei sie auch keine pure LREE-Lagerstätte haben, wie es der obige Kommentar nahe zu legen versucht. Commerce befindet sich genau in der Mitte, und rühmt sich zu Recht eine ausgewogene Verteilung zu haben, und zwar nennenswerte Mengen an allen CREOs (Nd, Eu, Tb, Dy und Y). Somit ist Commerce nicht abhängig von nur ein paar wenigen der wertvolleren REEs. Sollte zum Beispiel der Dysprosium-Preis fallen, so hat Commerce wesentlich bessere Chancen, wirtschaftlich zu bleiben – dank den fundamentalen Rahmenbedingungen der anderen CREOs. Zudem kann noch aufgeführt werden, dass Commerces Ashram MHREO Zone sich mit einem höheren Dysprosium-Gehalt (155 ppm Dy2O3 in den “measured + indicated” Ressourcen) als Matamecs Kipawa-Lagerstätte (147 ppm Dy2O3 in den Reserven) durchaus rühmen kann. Die folgenden Charts verdeutlichen die REE-Verteilung mit TREO- und auch CREO-Gehalten, wobei die Daten von Technology Metals Research stammen:

     

     

     

     

    Avalons Nechalacho-Lagerstätte beinhaltet eine REE-Lagerstätte mit sehr beachtlicher REE-Verteilung mit nennenswerten Mengen an CREEs. Avalon befindet sich typischerweise zwischen Ashram MHREO und Lagerstätten wie B Zone, Kipawa und Norra Kärr (siehe obige Charts). Jedoch zeigen Nechalachos Wirtschaftlichkeitszahlen einen signifikant hohen CAPEX und OPEX – ein direktes Resultat von komplexer Mineralogie und Metallurgie, wobei wie bereits im vorherigen Artikel diskutiert: Es ist die Metallurgie, die typischerweise darüber entscheidet, ob ein REE-Projekt wirtschaftlich robust ist oder eben nicht. Daher kann mit Verweis auf Avalons Nechalacho-Lagerstätte, Quests B Zone und all die anderen HREE-Lagerstätten in dieser Hinsicht gesagt werden: Eine respektable Verteilung zu haben ist zwar eine gute Sache, jedoch macht es dies weder zur besten Lagerstätte noch verhilft es zu einer hohen Wirtschaftlichkeit. Die Kosten der metallurgischen Gewinnung sind absolut entscheidend in der REE-Branche – und ohne eine gute Metallurgie hat REE-Verteilung keinen Stellenwert.

    Daher ist der Punkt der Tagesordnung: man kann die beste REE-Verteilung der Welt haben, aber wenn man nicht die Gehalte, Tonnage und die entscheidende Mineralogie/Metallurgie hat, so ist es irrelevant. Fallbeispiele: Matamec (Kipawa-Lagerstätte), Ucore (Bokan Mountain-Lagerstätte), Namibia (Lofdal-Lagerstätte), die allesamt HREE-Lagerstätten mit sehr kleiner Tonnage und/oder Gehalten sind, womit eine kurze Minenlebenszeit und/oder hoher CAPEX einhergeht. Quest und Avalon haben die richtige Tonnage und eine gute REE-Verteilung, jedoch leiden sie unter einer komplizierten Mineralogie/Metallurgie und sind sich daher Schwierigkeiten auf dem Weg zur Produktion ausgesetzt, da erhöhte Kosten und ein grösseres Potential zum Scheitern vorherrschen.

    In was für ein REE-Unternehmen sollte also jemand investieren? Ich würde sagen, es sollte eins mit einer ausgewogenen Verteilung (über alle 5 CREOs) sein, damit es Preisschwankungen besser kompensieren kann, da REE-Angebot-Nachfrage sich während einer Minenlebenszeit kontinuierlich verändern. Daneben würde ich mir ein Unternehmen suchen, das eine ausreichende Tonnage vorweist, damit der typisch hohe CAPEX gerechtfertigt ist. Zudem sollte das Unternehmen eine Mineralogie/Metallurgie haben, die einfach und bereits demonstriert wurde, sodass das Management nicht gezwungen ist, für ein Jahrzehnt auf Zehenspitzen herumzuschleichen und PEAs, PFSs und FSs wieder und wieder zu aktualisieren. Wenn ich darauf spekuliere, dass eine REE-Lagerstätte in Produktion gebracht wird (womit nebenbei bemerkt mehr Geld verdient werden kann, als wenn ich das Unternehmen kurz vor oder nach Produktionsaufnahme(entscheid) kaufe), so suche ich mir eins mit Gesteinsarten und REE-Mineralen, die in der Vergangenheit bereits kommerziell verarbeitet wurden, da es die Mineralogie/Metallurgie ist, die letztendlich darüber entscheidet, ob eine Entwicklung gen Mine stattfindet. Commerce kann sich damit rühmen, alle diese erwähnten Eigenschaften zu besitzen, womit es an der unangefochtenen Spitze aller bekannten REE-Entwicklungsprojekten steht.

    Wie bereits im vorherigen Artikel erwähnt, gibt es nur 4 REE-Minerale, die jemals kommerziell verarbeitet wurden: Bastnäsit, Xenotim und Loparit. Untenstehend ist der gleiche Konzentrat-Vergleichschart, wie er auch im vorherigen Artikel präsentiert wurde, wobei diesmal hervorgehoben wird, welche Lagerstätten die REE-Minerale beheimaten, die auch schon mal kommerziell verarbeitet wurden:

     

    Es dürfte klar sein, dass diejenigen Lagerstätten einen inhärenten Metallurgie-Vorteil geniessen, die REE-Minerale innehaben, die auch schon mal kommerziell verarbeitet wurden.

     

    • “1,9% TREO ist sehr niedriggradig für eine LREE-dominante Lagerstätte. Zum Vergleich: Molycorps Mountain Pass Lagerstätte, die eine ähnliche LREE/HREE-Verteilung hat, besitzt ein Gehalt von mehr als 9% TREO.”

     

    Eine derartige Aussage ist veraltet und nicht korrekt. Erstens: Molycorps Mountain Pass-Lagerstätte hat ca. 6,6% TREO (und nicht 9% wie behauptet), und dennoch ist sie unter den höchstgradigsten Lagerstätten der Welt. Ferner hat Commerces Ashram-Lagerstätte einen höheren Gehalt als Mountain Pass, und zwar für 3 der 5 CREOs (Eu, Dy und Y) und nahezu gleichviel Terbium. Zweitens: die weltweiten Lagerstätten mit mehr als 5% TREO wurden bereits alle entdeckt, wie die Exploration der letzten Jahre deutlich indiziert – es gibt allem Anschein nach weniger als 10 solcher Lagerstätten weltweit. Ein schneller Blick über die REE-Branche müsste vor Augen führen, dass jede Lagerstätte mit mehr als 3% eine Seltenheit ist, wobei diese typischerweise stark mit LREEs angereichert sind. Daher wird 2-3% TREO als das neue Hochgradig betrachtet. Ausserdem rate ich, den vorherigen Artikel noch einmal zu lesen und herauszufinden, wie der Gehalt irrelevant wird, wenn man auf einfachste Weise auf ein Konzentrat mit mehr als 40% TREO upgraden kann, so wie es Commerce geschafft hat. Auf genau diese Art und Weise wurde es überhaupt möglich, REEs aus den sog. Strandsand-Lagerstätten wirtschaftlich zu gewinnen.

    Die Ashram-Lagerstätte von Commerce hat äusserst respektable Gehalte im Vergleich zu seinen Mitstreitern und diese sind höher als die der bekannten HREE-Unternehmen. Tatsächlich ist es so, dass Commerce eines der höchsten Gehalte aller REE-Lagerstätten hat, die sowohl eine grosse Tonnage haben als auch bereits im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium sind. Dies wird mit folgendem Chart mit Zahlen von Technology Metals Research illustriert:

     

    Bezugnehmend auf die Aussage, dass die REE-Verteilung von Ashram ähnlich mit der von Mountain Pass sei, kann eindeutig festgestellt werden, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Commerce hat keine Ähnlichkeiten mit Molycorp in Hinsicht auf REE-Verteilung, weil Commerce vergleichsweise viel mehr mit HREEs angereichert ist. Ashrams MRHEO Zone hat 11,2% mittelschwere+schwere REE, während hingegen Mountain Pass nur 1,4% hat. Das bedeutet, dass Ashram in dieser Hinsicht, und in Bezug auf diesen Teil der Lagerstätte, 8-mal so hochgradig ist wie Mountain Pass, wobei die gesamten Ressourcen noch immer 5-mal so hochgradig sind. In Hinsicht auf Karbonatit-Lagerstätten hat Ashram MHREO einer der besten REE-Verteilungen der Welt. Dies lässt sich auf das äusserst ungewöhnliche Vorhandensein von Xenotim zurückführen, welches das am meisten präferierte HREE-Mineral der Welt darstellt.

    Der obige Chart über REE-Verteilung zeigt deutlich die Position von Mountain Pass und Ashram MHREO in Beziehung zueinander. Es existiert nur eine Karbonatit-REE-Lagerstätte rechts von Ashram MHREO, und zwar die lateritische Mount Weld-Duncan-Lagerstätte. Dieser Umstand ist von höchster Signifikanz, da nahezu alle REE-Lagerstätte – die in Produktion sind oder in der Vergangenheit produzierten und zudem keine Strandsand- oder Ion-absorbierte Ton-Lagerstätten sind – sog. Karbonatite sind.

     

    • “Die Konstruktion von einem REE-Projekt ist nicht billig. Unternehmen in der REE-Branche, auch wenn diese von der PEA- zur PFS-Phase aufsteigen, finden zunehmend heraus, dass dies eine teure Unternehmung ist. Avalon war das erste REE-Unternehmen, dass eine FS fertiggestellt hat, womit sie sich über die Kosten bewusst ist und Schritte unternimmt, um entweder Kosten zu reduzieren, die Rentabilität weiter zu erhöhen, oder beides. Die anderen REE-Unternehmen sind noch weit abgeschlagen und müssen noch viel lernen.”

     

    Nach meinem Verständnis ist Commerce kein Neuling in der REE-Branche und sie haben ein Team zusammengestellt und entwickelt, welches das „Spiel“ versteht: Es dreht sich alles nur um Kosten und genau das war auch der fundamentale Punkt des vorherigen Artikels. Üblicherweise unterschätzen PEAs die Kosten und Commerce hat früh identifiziert, dass eine einfache Metallurgie der beste Weg ist, um die Kosten in Schach zu halten, um weiter voranschreiten zu können. Der vorherige Artikel hat 2 Kernaussagen: 1. Ein mineralisches Konzentrat ist die beste Art und Weise, um Downstream-Kosten zu reduzieren; 2. Commerce kann eines der besten, wenn nicht gar das beste Konzentrat von allen REE-Entwicklungsprojekten produzieren. Commerce weiss sehr wohl, und wusste schon bevor es in der REE-Branche Fuss fasste, dass die beste Möglichkeit der Kostenreduzierung eine Front-End-Konzentrierung ist, um alsdann ein mineralisches Konzentrat herzustellen. Aussagen wie die Obige deuten eindeutig darauf hin, dass solche Unternehmen sich auf Zehenspitzen bewegen und um den heissen Brei einer komplizierten Mineralogie/Metallurgie herumreden (zu versuchen). Mein Eindruck ist, dass Commerce die Kosten sehr wohl versteht und das der Grund ist, warum sie ihr Augenmerk auf die Metallurgie werfen. Das gleiche trifft auch auf die Produzenten Molycorp und Lynas zu, die beide auch dazu in der Lage sind, Konzentrate mit über 30% TREO herzustellen.

    Einfach ausgedrückt: Avalons Kosten sind hoch, weil ihre Mineralogie komplex und ihre Metallurgie kompliziert ist, sie im Untergrund planen abzubauen im Gegensatz zum Tagebau, und darüberhinaus entschieden haben separierte Oxide herzustellen. Im Prinzip bedeutet dies, dass Avalons Kosten wahrscheinlich zu jeder Stufe des Spiels hoch sein werden und sie grosse Schwierigkeiten haben werden, da herumzukommen (basierend auf ihrer aktuellen FS). Im Gegensatz dazu steht Commerce mit einer einfacher Mineralogie, einer exzellenter Metallurgie, einem Tagebau mit sehr niedrigem Strip-Ratio (nach meinem Kenntnisstand sogar das niedrigste Strip-Ratio der ganzen REE-Branche), wobei sie gleichzeitig zu einem simplen Endprodukt aus gemischten REOs, oder partieller Separation, voranschreiten. Ich wette, dass ihre PFS-Ergebnisse angenehm überraschen werden.

     

    • “Avalons Diskussionen mit aussichtsreichen Kunden sind am Laufen. Wie Sie vielleicht wissen hat Avalon mehrere Memorandums of Understanding mit Endkunden. Sobald diese Diskussion zu Abnahmeverträgen voranschreiten, werden die Resultate bekanntgegeben. Diese Abnahmeverträge sind eine wichtige Bedingung für die Finanzierung. Zudem sind die Aktienmärkte aktuell für alle Rohstoff-Unternehmen eine Herausforderung. Glücklicherweise war Avalon gut finanziert, um dahin fortzuschreiten, wo es heute ist – das am fortgeschrittenste und überwiegend HREE-Entwicklungsprojekt ausserhalb von China – mit einer abgeschlossenen FS, Environmental Assessment Approval mitsamt Regierungsgenehmigung, was es dem Unternehmen ermöglicht, zur Minengenehmigungsphase zu gehen.”

     

    Zuallererst bedeutet ein Memorandum of Understanding (MOU) schlicht und ergreifend gar nichts, wenn es nicht verbindlich ist. Bei börsengelisteten Explorations- und Entwicklungsunternehmen werden MOUs auch gerne als Marketing-Technik benutzt, um Aktionäre mehr oder wenig aktuell und an der Stange zu halten, indem mit einem möglichen Abnahmevertrag gewunken wird. Allerdings ist es doch so, dass solange kein Abnahmevertrag verkündet ist, auch gar keines existiert. Eines von Avalons MOUs (siehe Pressemitteilung vom 29. Januar 2013) war über ihr Enriched Zirconium Concentrate (EZC) Produkt, welches zu der Zeit Ta, Nb und manche REEs beinhaltete. Mit dem neu angekündigten Metallurgie-Prozess produziert Avalon aber ein Zircon-Sulphat-Produkt und kein EZC (siehe auch Pressemitteilung  vom 12. Dezember 2013). Somit würde ich mal behaupten, dass dieser MOU ein wenig veraltet erscheint.

    Wenn ein Unternehmen MOUs für lange Zeit hält und keine grundlegenden Entwicklungen gemacht werden, so versetzen Sie sich doch mal auf die andere Seite des Tisches: die Partei, die das MOU mit dem Explorations- und Entwicklungsunternehmen unterzeichnet hat, wartet sehnsüchtig auf Metallurgie-Ergebnisse. Je länger es dauert, desto unzufriedener wird ein potentieller Abnehmer, der irgendwann die Reissleine zieht und das MOU kündigt (dieser Umstand ist gewöhnlich mit negativen Auswirkungen für den Aktienkurs eines REE-Unternehmen verbunden). Im Wesentlichen kann eine frühzeitige MOU-Bekanntgabe mehr Schlechtes als Gutes anrichten. 

    Darauf bezugnehmend ist Avalons metallurgischer Prozess in keinster Weise als abgeschlossen zu betrachten und es finden noch immer radikale Veränderungen statt, wie in ihren neuesten Pressemitteilungen erkannt werden kann. Das bedeutet, dass Avalon aller Wahrscheinlichkeit dazu gezwungen sein wird, ein weiteres Wirtschaftlichkeits-Update in einer neuen FS durchzuführen. Darüberhinaus begann Avalon davon zu sprechen, die Hydromet-Anlage nicht bei Pine Point, sondern an einem anderen Ort aufzubauen – und das kurz nach Veröffentlichung der FS. Avalon hatte bereits ein Update auf ihre PFS und es sieht ganz danach aus, dass sie auch ihre FS aktualisieren müssen. Wohlgemerkt, die aktuelle FS kostete rund $60 Mio. Das Gute ist, dass Avalon das nötige Kleingeld besitzt, um es für solche Belange auszugeben und um ggf. auch diese Periode der “Verzögerungstaktiken”, wie es manche Aktionäre bereits genannt haben, mehr oder weniger zu überleben. Wenn ein Unternehmen so gut finanziert ist, dann sollten Sie sich oder das Unternehmen mal fragen, warum es nicht viel weiter fortgeschritten ist, und zwar mit mehr Gewissheiten insbesondere in Hinsicht auf Metallurgie.

     

    • “Es gibt keinen aufnahmefähigen Markt für ein REE-Konzentrat ausserhalb von China, vor allem kein Radioaktives (was jede Xenotim-reiche Ressource ist).”

     

    Diese Aussage ist irrelevant. Commerce verkauft kein Konzentrat, sondern sie benutzten es, um ihre Hydromet-Anlage damit zu speisen, womit sie dazu in der Lage sind, einfache REE-Produkte herzustellen, die sehr wohl aufnahmefähige Märkte haben. Dieser Teil der Aussage deutet auf einen Mangel an Verständnis hin.

    Erstens: Ja, Xenotim kann Thorium beinhalten und somit radioaktiv sein. Erinnern Sie sich, dass auch unsere Körper radioaktiv sind? Allerdings würde niemand (mit einem Grundlagenwissen über die REE-Industrie) jemals eine Lagerstätte ablehnen, nur weil sie Xenotim beinhaltet. Mit einer solchen Aussage verliert der Sprecher sofort jedwede Glaubwürdigkeit. Xenotim ist das eine REE-Mineral, das sich alle Unternehmen sehnlichst wünschen. Es ist das beste HREE-tragende Mineral des Planeten. Niemand hat jemals behauptet, dass Commerce reich an Xenotim ist. Sie haben lediglich genug davon, dass es einen Unterschied macht.  

    Zweitens: jede Hardrock-REE-Lagerstätte hat etwas an Radioaktivität (U oder Th), da sich diese Elemente typischerweise mit den REEs anreichern. Bei Avalon, Quest, Ucore, etc. ist es nicht anders. Wichtiger jedoch: es ist grösstenteils irrelevant dank Commerces einfacher Mineralogie. Commerce wird kein Thorium-haltiges Produkt verkaufen, da sie ihr Konzentrat selber in ihrer Hydromet-Anlage verarbeiten und das Thorium (Th) während diesem Prozess entfernen, sodass sie am Ende des Tages Thorium-freie Produkte verkaufen. Zudem demonstrierte Commerce schon frühzeitig mit ihren metallurgischen Arbeiten, dass sie sämtliches Thorium entfernen können. Die Ashram-Lagerstätte beinhaltet nebenbei bemerkt kein Uran.

    Drittens: wie bereits erwähnt, Xenotim beheimatet von allen bekannten Mineralen die meisten Mengen an HREEs, sodass es das am stärksten nachgefragte REE-Mineral der Welt ist. Unternehmen, die Minerale wie Xenotim und Monazit beheimaten, haben die Fähigkeit, ein Konzentrat mit mehr als 30% TREO herzustellen, womit wiederum downstream Produkte mit Wert produziert werden. Es sind genau diese Minerale, nach denen China Ausschau hält, um ihre Importe zu steigern, denn sogar die Chinesen haben zu wenig davon, wobei es die Chinesen natürlich sind, die wissen, wie man diese verarbeitet bishin zu separierten Oxiden, welche sie so händeringend für ihre heimische Industrien benötigen. Je mehr HREEs desto besser, jedoch vergessen Sie nicht: Neodym und Europium befinden sich ebenfalls in einem Markt mit niedrigem Angebot und hoher Nachfrage, und sind sehr wichtige REEs im Mix zu haben.

    Unten beigefügt ist Commerces simpler Flowsheet, um aus einem 2% TREO Eingangsmaterial von der Ashram-Lagerstätte ein Konzentrat mit 44% TREO zu produzieren. Dieser Prozess ist einfach (sehr wenige Schritte), verwendet gewöhnliche und historisch bewährte Techniken, benötigt minimale Betriebsstoffe und ist somit mit aller Wahrscheinlichkeit ein effektiver, realistischer und wirtschaftlicher Prozess, von dem ich erwarte, ohne Schwierigkeiten von der bevorstehenden PFS bestätigt zu werden:

     

    • “Welcher Anteil der Ashram Lagerstätte sind kritische REEs/HREEs, und was ist die Aufteilung (“breakdown”)? Europium wird als LREE betrachtet, von dem es einen Überfluss gibt. China und ROW. Sicherlich, die kritischen und schweren REEs sind momentan die wertvollsten REEs. Also wenn man dann LREEs mit Quests kritischen REE-Portfolio vergleicht, ist es doch wie als wenn man Gold mit Silber vergleicht.”

     

    Von den TREO bestehen etwa 19% bei der Ashram Ressource und 24% bei der Ashram MHREO Zone aus CREOs. Dies entspricht etwa 65% bzw. 72% des Gesteinswertes pro Tonne. Zum Vergleich hat Quest eine CREO-Verteilung von 40% für Strange Lake Granite und 48% für Strange Lake Enriched Zone, wobei etwa zweidrittel der CREOs aus Yttrium bestehen. In Hinsicht auf die Europium-Verteilung (prozentual von TREO) hat die gesamte Ashram Ressource 0,46% und die MHREO Zone 0,76%, während Strange Lake Granite 0,14% und Strange Lake Enriched Zone 0,12% besitzt.

    Wie bereits in diesem Folgeartikel erklärt, ist es nicht so einfach wie wenn man Gold mit Silber vergleichen würde. Die Nachfrage nach Neodym – ein LREE und gleichzeitig ein CREE – ist nach Schätzungen mehr als 2-mal so hoch wie alle HREEs zusammen! Zudem ist Europium, geologisch und wissenschaftlich gesehen ein LREE (zudem auch ein CREE), das wertvollste (von einer Preis/kg-Sicht) aller REEs, wobei auch keine Substitute hierfür bekannt sind. Zu oft werden all die LREEs und HREEs in Gruppen zusammengefügt, wenn jedoch in der Realität jedes Element seine eigenen Angebot-Nachfrage-Fundamentaldaten hat. Ich denke, es ist wichtiger eine ausgewogene Verteilung über all die CREEs zu haben, als wenn man zu stark in den HREEs gewichtet ist, weswegen ich auch davon überzeugt bin, dass Commerce seit kurzem auch das mit Abstand attraktivste Projekt besitzt. Daneben konnte Commerce vor kurzem demonstrieren, dass sie die Mineralogie und Metallurgie haben, die funktioniert, was meines Erachtens noch wichtiger ist.

     

    • “Ich habe die gleiche Kritik an dem Artikel. Nichts wird über die Aufteilung (“breakdown”) der TREO berichtet. Preisdifferenzen zwischen Materialien sind in dieser Branche von höchster Wichtigkeit, vor allem wenn man einen Vergleichschart mit HREEs auslässt und es nicht zum Bestandteil des Artikels macht.”

     

    Das war nicht der Kern des Artikels, da es die Metallurgie war, welcher Aspekt wichtig, wenn nicht gar noch wichtiger ist als REE-Verteilung, würde ich behaupten. Allerdings stimme ich überein, dass keine vollständige Beurteilung einer REE-Lagerstätte gemacht werden kann und sollte, ohne eine Diskussion über die REE-Verteilung, was ein eigenes Thema ist und welche Lücke durch diesen Folgeartikel für unsere Leser geschlossen werden soll. 

     

    • Jack Lifton propagiert im Moment die anteilige Zusammensetzung eines Vorkommens als sein Mass der Dinge. Und dann hat er noch eine interessante Liste von 4 weiteren Kriterien, die dazu kommen. Sollte man sich mal mit Blick auf Ashram zu Gemüte führen: ".... the choice of ... deposits ... should be made on the basis of the distribution of the TREEs contained. The other key factors to be considered are: 1. Grade and the extent of the deposit, 2. Radionuclides contained, 3. Ease (cost, safety, and containment) of extraction of the desired REEs from the radionuclides, and 4. Cost of separation/purification of the desired REEs from all of the contained REEs and non radionuclide contaminants (Fe, Al, F, etc). Note well that factors 2 and 3, and, lately, 4 more and more are coming to trump factor 1 due to advances in our understanding of the chemistries of:- Ore leaching (called the “metallurgy” in mining engineering), and of - Mineral beneficiation (concentration), and of - Rare earths’ separation from each other as well as of the chemical engineering issues arising from scaling up such chemistries to production levels.“

     

    Jack ist in der Branche eine angesehene Persönlichkeit, wobei ich argumentiere, dass Niedriggradig mit einer wirtschaftlichen Aufwertung (“economic updgrading”) zu einem Konzentrat dank guter Mineralogie/Metallurgie gelöst werden kann, und zwar so lange wie die Tonnage dies unterstützt. Zudem kommen prinzipiell in allen REE-Lagerstätten Radionuklide vor, womit es nicht so relevant ist, um eine REE-Lagerstätte zu beurteilen; vorausgesetzt das Unternehmen kann demonstrieren, dass diese Radionuklide entfernt werden können. Sämtliche Aussagen über Kosten der Aufbereitung/Reduktion, Metallurgie und Separation sind allesamt gültig und gehen auf eine einzige fundamentale Eigenschaft einer jeden Lagerstätte zurück: die Mineralogie (eine einfache Mineralogie entspricht niedrigen Kosten, während komplex hohen Kosten gleichkommt). REE-Verteilung ist sicherlich ein Faktor; jedoch muss es wirtschaftlich sein, diese auch aus dem Gestein zu bekommen und zu oft wird dieser Aspekt ignoriert. Es beginnt alles am Front-End, d.h. die REE-Minerale die vorkommen. Somit ist Commerce mein Top-Favorit im REE-Bereich.

     

    • Zuerst natürlich, Quests Opex liegen ganze Ecke über denen von CCE. Aber sie wollen ja auch einiges an Beiprodukten erzeugen. Was entsprechend stützen kann, wenn die Kosten seriös sind. Quest plant nur an 180 Tagen im Jahr Erz abzubauen. CCE rund ums Jahr, 350 Tage. Waste strip ration bei Quest ist 5,2:1. Bei CCE 0,19:1. D.h. Quest muss 5 mal so viel an Masse abbauen wie CCE um die gleiche Menge Erz für die Mühle zusammen zu bekommen. Und dass mit der Hälfte der Fördertage im Jahr. Da brauchen sie also schon 10 mal so viel Minen Equipment um das zu stemmen. Nicht schlecht. Sie werden das alles gerechnet haben. Weniger Verschleiss, wenn sie nicht im tiefsten Winter arbeiten. Andere Vorteile. Kein Problem. Aber dann muss das Erz für die Mühle komplett über Land zum Hafen gebracht werden. Quest rechnet mit 168 km Strassenverbindung. CCE in der PEA noch mit 185 km. Quest will 1,44 Mio t im Jahr verfrachten und rechnet unter Opex mit 114 Mio $ für den gesamten Transport- und Logistikaufwand in einem Jahr. Da kommt zum Erztransport sicher noch einiges hinzu. Aber der Löwenanteil dürfte auf den Erztransport entfallen. CCE rechnet in der PEA mit 21.000 t Konzentrat im Jahr, die auch zum Hafen müssen und veranschlagt für diese separate Position 5 Mio $. Für die 70 fache Menge hat Quest demnach nur die 23 fachen Kosten. Maximal. Respekt. Sind sicher Mengenrabatte von den Spediteuren... Allerdings hatte Quest in der PEA auch für den Bau der Strasse nur 35 Mio $ in den Capex veranschlagt. Jetzt in der PFS sind sie bei 258 Mio angekommen. Und das Erz sollte noch als Slurry aufbereitet und durch eine Pipeline zum Hafen gepumpt werden. Sollten sich Fehler in meine Abschätzungen eingeschlichen haben, gern berichtigen.”

     

    Quest hat diese Kosten in ihrer PEA gewaltig unterschätzt, wie durch ihre PFS erkennbar geworden ist. Ein Pipeline-Slurry könnte eine Option sein, aber dies ist nicht so einfach. Es werden Pumpenstationen, Beheizung und Zugang für Wartungen benötigt. Genau wie Quest auch bevorzugt Commerce die Strassen-Route; jedoch im Gegensatz zu Commerce muss Quest gegen bzw. quer zur Laufrichtung des Geländes bauen, womit die Konstruktion wesentlich schwieriger ist. Zudem muss Quest mit 2 rechtlichen Zuständigkeiten (“jurisdictions”) verhandeln, und zwar Quebec und Labrador, wo einheimische Angelegenheiten/Begehrlichkeiten (“native issues”) ebenfalls überbrückt werden müssen. Das beeinflusst alles die Genehmigungsverfahren und Umweltgutachten. Somit bevorzugen beide Unternehmen die Strassen-Routenoption; wobei ich behaupte, dass Commerce logistisch und sozial gesehen in einer weitaus besseren Position ist als Quest.

    In Bezug auf die Unterschiede der Transportkosten kann ich dies nicht seriös beantworten, ohne einen tiefen Einblick in die Wirtschaftlichkeitskennzahlen dieser bestimmten Thematik zu werfen. In Anbetracht von Commerces signifikanten Fortschritten in der Metallurgie nach Veröffentlichung ihrer PEA würde ich sagen, dass es mehr Sinn machen würde auf ihre PFS zu warten, um alsdann direkt mit dem Niveau von Quests Studie vergleichen zu können.

     

    • Ich hab einmal gezählt wieviel grössere brücken notwendig wären um Shefferfield mit Kuujiaq zu verbinden ich kam auf 6-m.b.M.n führt der beste weg am Caniapiscu River entlang - länge der PAB (provinzautobahn)abfahrt Commerce Resource rund 500 km und wenn oben in der Bucht von Kuujiuaq noch öl gefördert wird?”

     

    Die PEA über Commerces Ashram-Lagerstätte identifizierte 3 Überbrückungen, die notwendig sind, wobei alle relativ einfache Strukturen darstellen. Die momentan durchgeführte PFS hat bestätigt, dass nur 3 Überbrückungen notwendig sind, die sogar noch in Hinsicht auf Länge verkürzt werden konnten. In Hinsicht auf eine Route nach Schefferville dürfte es nach meinem Verständnis eine viel schwierigere Route sein, da das Gelände gen Süden schroffer/felsiger wird, sodass mehr Überbrückungen, die zudem noch komplizierter wären, von Nöten wären, als wie wenn gen Norden gezogen wird. Die von Commerce vorgeschlagene Route hat ausserdem den Vorteil, Teil des potentiellen Abkommens zu werden, der von der Provinz-Regierung vorgeschlagen wurde und Bestandteil dessen “Plan Nord” werden dürfte. Mir ist kein Öl-Explorationspotential in der Ungava Bay bekannt.

     

    • Es müssen wohl sieben Brücken sein. Wenn man der Sage trauen darf. Im Ernst, diesen Sommer war von Optimierungen an der Routenplanung und von drei Brücken die Rede: The road route from the mine-site to a northern docking facility has been significantly optimized and improved from the initial route evaluated in the PEA. Although the length cannot be finalized until an exact docking facility location is confirmed, the length has been reduced considerably by 25 km (from 185 km to 160 km) when compared to the PEA. Further, the three crossings noted in the PEA (40 m, 50 m, and 60 m) have also been significantly reduced in size (22 m, 28 m, and 42 m) due to the newly optimized route. PR CCE v. 19.06.13”

     

    Ja, Commerce hat berichtet, dass die Strassen-Route optimiert wurde und indiziert, dass diese kürzer und mit kleineren Überbrückungen zu bewerkstelligen ist, wobei wohl am Wichtigsten ist, dass die Kosten gesenkt werden können. Ich denke, dass dies ein weiterer Punkt ist, dass Commerce gute Arbeit leistet und konservativ in der PEA war, sodass wir mit keiner grossen Kostenüberraschung, wie es z.B. beim Übergang von Quests PEA zur PFS war, rechnen müssen; allen voran in Hinsicht auf die Route.

     

    • “Sie schrieben:  …Laut der 2012 PEA (Preliminary Economic Assessment) sind die Kapitalausgaben (CAPEX) von Commerces Ashram-Projekt relativ niedrig (weniger als $800 Mio.), wobei dank dem neuesten Metallurgie-Durchbruch die Konstruktions- und Transportkosten erheblich reduziert werden dürften... Also was ist der korrigierte CAPEX? Sie schrieben: …Der elementarste Weg, um diese Kosten zu reduzieren (für jedes Projekt), ist ein mineralisches Konzentrat zu produzieren... Was ist sind die OPEX-Kosten pro kg?”

     

    Es gibt keinen korrigierten CAPEX, da die PFS noch nicht abgeschlossen ist. Allerdings ist der grösste Kostenblock einer REE-Mine die mineralische Verarbeitung und Metallurgie – und das ist genau das, worauf Commerce seinen Fokus ausgerichtet hat. Die PEA verwendet ein 10% TREO Konzentrat als Basis-Szenario (“base case”). Der aktuelle Flowsheet konnte soeben ein 44% TREO Konzentrat herstellen. Somit existiert die Möglichkeit eines reduzierten CAPEX und OPEX. Die OPEX/kg laut PEA sind etwa $8/kg produzierte REO (ca. $95/Tonne aufbereitetes Erz). Es sollte allerdings beachtet werden, dass wenn man OPEX/kg produzierte REO oder OPEX/Tonne Erz vergleicht, man auch das Endprodukt berücksichtigt, das produziert wird.

     

    • “Ich glaube nicht, dass die aktualisierten Schätzungen der CAPEX und OPEX bereits in eine neue PEA eingeflossen sind. Allerdings ist es interessant festzustellen, dass Ashram beträchtliche Kosten in der aktuellen PEA für Infrastruktur berücksichtigt hat (ich glaube, es sind fast $200-250 Mio.). Allerdings wird Commerce diese Kosten nicht alleine stemmen müssen. Es gibt nämlich einen bemerkenswerten provinzialen Push zum Ausbau von Infrastruktur in Quebec auch dank anderen signifikanten Minenprojekten über Basismetalle in der Gegend, was bedeutet, dass diese $200 Mio. an Kosten mit mehreren interessierten Parteien geteilt werden. Commerces Anteil könnte eher im Bereich von $50 Mio. liegen (also eine 25-35%-Reduzierung in der Gesamt-CAPEX, die in der aktuellen PEA präsentiert wird). WICHTIG: Diese CAPEX-Reduzierung wird die positiven Wirtschaftlichkeitszahlen der aktuellen PEA signifikant verbessern. Ich bin mir allerdings nicht so sehr bewusst, wieviel die OPEX-Reduzierung ausmachen könnte. Wenn irgendjemand irgendetwas in dieser Hinsicht zum Teilen oder Hinzufügen hat, bitte antworten.“

     

    Commerce hat keine aktualisierte PEA veröffentlicht und ich gehe davon aus, dass sie sich weiterhin darauf konzentrieren, die PFS fertigzustellen. In Bezug auf die PEA war Commerce konservativ und hat sich dazu entschieden, die gesamten Kosten der Strassen-CAPEX und -OPEX in ihren Wirtschaftlichkeitszahlen aufzunehmen. In der Realität würde ich zustimmen: es ist sehr gut möglich, vielleicht schon wahrscheinlich, dass die Provinz-Regierung sich einbringt, um die Strasse zu bauen, wobei auch andere Unternehmen zumindest für die Instandhaltung bezahlen würden, da diese die Strasse zweifelsfrei auch benutzen wollen. Allerdings kann dies nur als Bonus betrachtet werden und ich nehme an, dass weitere Details erst in der PFS erwähnt werden.

    Darüberhinaus hat Commerces Strassen-Route den weiteren Vorteil, dass es zum Bestandteil des Strassennetzes zwischen Kuujjuaq und dem Süden wird, so wie es auch im PFS-Level von der Provinz-Regierung geplant und studiert wird und bereits der sog. Plan Nord skizziert und 2011 verkündet wurde.

     

    • “Manche Investoren in Deutschland haben Schwierigkeiten zu verstehen, was die sog. Cash-Burn-Rate bedeutet, was zu Missverständnissen geführt hat. Können Sie bitte herausfinden, ob die vielfach zitierte Cash-Burn-Rate von Commerce in Höhe von 50.000 CAD pro Monat korrekt ist?“

     

    Wenn Commerce sagt, dass ihre monatlichen Betriebskosten („overhead“) aka Cash-Burn-Rate rund $50.000/Monat beträgt, dann beinhaltet dies selbstverständlich nicht die Ausgaben für Exploration und Entwicklung. Externe Metallurgie-Kosten zum Beispiel werden nicht zu den Betriebskosten gezählt, sondern werden in der Position Exploration und Entwicklung verbucht. Laut Finanzbericht vom 31. Juli 2013 sind $4,2 Mio. an Kapital verfügbar. Der nächste Finanzbericht steht vor der Tür, also kann jeder dann selber sehen, wofür wieviel Geld ausgegeben wurde. Allgemein gesprochen ist es nicht sehr aufschlussreich, sich die letzten Finanzjahre anzuschauen, wenn man einen Wert für heute sucht. Wenn ein Unternehmen über seine Cash-Burn-Rate gefragt wird, so wird es auch nicht über die Finanzen der letzten Jahre reden, da diese nicht mehr relevant sind, womit Commerce eine solche Frage mit Hinblick auf den aktuellen Stand beantwortet hat, und eben nicht über historische Ausgaben spricht.

     

    DISCLAIMER:

    Der Autor hält Aktien von Commerce Resources Corp. und könnte diese jederzeit wieder verkaufen, wobei weder Rockstone Research Ltd. noch der Autor von den hier erwähnten Unternehmen beauftragt oder entschädigt wurde, diesen Inhalt zu produzieren und zu veröffentlichen. Bitte lesen Sie den vollständigen Disclaimer auf www.rockstone-research.com, da dies hier in keinster Weise als “Anlageberatung” zu werten ist.




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    Stephan Bogner
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    Stephan Bogner (Dipl. Kfm.) ist Rohstoff- und Minenanalyst bei Rockstone Research mit Fokus auf Rohstoffmärkte und börsengelistete Unternehmen. Bogner studierte Wirtschaft mit Spezialisierungen in Finanz- & Asset-Management, Produktion- & Logistik und International Law & Entrepreneurship in Dortmund. Er ist auch Geschäftsführer der Elementum International AG mit Fokus auf physische Edelmetalle.
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    Verfasst von Stephan Bogner
    K.O.-Schlag gegen irreführende Aussagen in der Seltene Erden Branche Nach unserem letzten Artikel “Das K.O.-Kriterium für Seltene Erden Aktien” wurden diverse Emails und Kommentare von Lesern bemerkt. In Deutschland wurden gar Emails diskutiert, die von Unternehmen stammen sollen, die im Artikel erwähnt wurden. Unabhängig davon, ob diese echt sind oder legitimerweise veröffentlicht wurden, so geben diese dennoch einen guten Anstoss zur Diskussion in diesem Folgeartikel.

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