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    Fonds  1937  0 Kommentare Mutige und weniger Mutige

    21. Januar 2014. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Zu spät oder immer noch früh genug? Anleger sind unterschiedlicher Meinung, ob sich ein Einstieg am Aktienmarkt jetzt noch lohnt. Laut Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank würden vor allem deutsche und europäische Aktienfonds noch gekauft. „Viele sehen eben nach wie vor keine Alternative zu Aktien“, meint die Händlerin.

    „Die, die einsteigen wollen, haben das bereits gemacht. Und verkaufen will jetzt niemand“, erklärt hingegen Frank Wöllnitz von ICF Kursmakler. „Für Januar ist daher wenig los.“ Insgesamt sei das Bild gemischt, Käufe und Verkäufe hielten sich die Waage. Der DAX ist vergangene Woche auf ein neues Rekordhoch von 9.789,89 Punkten geklettert, am heutigen Dienstag notiert das Börsenbarometer nur knapp darunter bei 9.755 Zählern.

    Aktienfonds: neues Geld und Glattstellungen

    „In deutschen und europäischen Aktienfonds haben wir Kaufinteresse auf hohem Niveau“, berichtet Deisenroth-Boström. Gesucht würden etwa der Allianz Nebenwerte Deutschland (WKN 848176), der DWS Deutschland (WKN 849096), der Cominvest Fondak (WKN 847101) und, relativ neu unter den Favoriten, der BSF European Opportunities Extension von Blackrock (WKN A0MYJN).

    Bei internationalen Aktien sei das Geschäft durchwachen: Im DWS Top Dividende (WKN 984811) würden beide Seiten gespielt, eher abgestoßen würden der M&G Global Basics (WKN 797735) und der DWS Vermögensbildungsfonds I (WKN 847652). ICF Kursmakler meldet Käufe der beiden Nebenwertefonds Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD) und Standard Life SICAV Euro Smaller Companies (WKN A0M091).

    Uneinheitlich präsentiert sich der Handel mit asiatischen Aktien: Deisenroth meldet Verkäufe des Nestor Fernost (WKN 972880) sowie Käufe und Verkäufe des Baring Hong Kong China (WKN 933583). Ruhe eingekehrt ist im Übrigen im Handel von Fonds mit türkischen oder thailändischen Aktien nach der großen Ausverkaufswelle in den Vorwochen. „Hier tut sich nicht mehr viel“, sagt Wöllnitz.

    "Krisenansager" Otte überzeugt

    Beliebt bleiben unterdessen Mischfonds. „Sehr gut weg geht der Max Otte Vermögensbildungsfonds AMI (WKN A1J3AM)“, meldet Deisenroth-Boström. Der Hochschulprofessor Otte war aufgrund des bereits 2006 veröffentlichten Buchs „Der Crash kommt“ mit der Finanzkrise schlagartig berühmt geworden. Der erst im vergangenen Sommer aufgelegte Fonds investiert schwerpunktmäßig in Aktien, aber auch in Anleihen und andere Wertpapiere wie zum Beispiel Edelmetall-ETCs. Verfolgt wird die von Otte entwickelte Strategie der „Königsanalyse“, ein wertorientierter Ansatz: Gesetzt wird auf Aktien, deren fairer Wert deutlich über dem aktuellen Kurs liegt. Zudem wird nach einem „Reinheitsgebot“ angelegt, etwa werden Derivate gemieden. Zuletzt waren die größten Investments IBM, Microsoft, BP, K+S und die Buenaventura Mining Company.

    Gesucht sind darüber hinaus – wie üblich – der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430) und der M&G Optimal Income (WKN A0MND8), wie Wöllnitz feststellt. „Insgesamt gibt es in Mischfonds aber auch Abflüsse.“ Abgestoßen werde zum Beispiel der Apo Piano Inka (WKN 532429), gemanagt von HSBC Inka.

    Fonds mit Mittelstandsanleihen: Trotz Ausfällen erfolgreich

    Weiterhin punkten kann der im November aufgelegte Deutsche Mittelstandsanleihen-Fonds (WKN A1W5T2). „Hier haben wir permanenten Umsatz“, berichtet Wöllnitz. Trotz diverser Schieflagen im Bereich der Mittelstandsanleihen – Dezember mussten die Zeitarbeitsfirma HKW und SAG Solarstrom Insolvenz anmelden – haben sich die Anteile bislang verteuert.

    Der Fonds, gemanagt von Warburg Invest, wirbt damit, dass Anleger an den attraktiven Renditen der Mittelstandsanleihen partizipieren können, ohne das Risiko eines Einzelinvestments eingehen zu müssen. Mit einem eigens dafür entwickelten Scoring-Modell sollen Papiere mit attraktivem Rendite-/Soliditätsprofil herausgefiltert werden. Von besonderer Bedeutung ist dem Management zufolge die Offenheit und Transparenz des Fonds, jedes einzelne Investment soll möglichst schnell offengelegt werden. Angestrebt wird eine „konservative“ Zielrendite von 5 bis 6 Prozent.

    Minen- und Immobilienfonds: Wenig Umsatz

    Kaum Umsätze gibt es derzeit im Handel mit Minenfonds. „Da sehen wir so gut wie kein Interesse“, erklärt Deisenroth-Boström. Seit dem heftigen Preiseinbruch 2013 tritt der Goldpreis in diesem Jahr auf der Stelle.

    Ebenfalls wenig los ist im Handel mit Immobilienfonds. „Hier geht es hin und her“, fasst Wöllnitz knapp zusammen.

    von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
    © 21. Januar 2014




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