Gold
Bei der Fed gelagerte Goldbarren der Bundesbank müssen umgeschmolzen werden
Goldbarren der deutschen Zentralbank entsprechen nicht den Londoner „Good-Delivery“-Standards.
Die Deutsche Bundesbank, die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland, lässt die Goldbarren, die für sie im Keller der Federal Reserve in New York gelagert werden, in Europa einschmelzen und neu
gießen, bevor sie in Frankfurt gelagert werden. Wie ein Sprecher der Bundesbank gegenüber den Medien erklärt, wird dies gemacht, damit das Edelmetall den Standards des professionellen Goldmarktes
entspricht.
Mit 3387 Tonnen Gold ist Deutschland der zweitgrößte nationale Goldbesitzer weltweit. Doch die Bundesbank kündigte im Januar 2013 an, dass sie rund 30% der im Ausland gelagerten Goldreserven innerhalb der nächsten 7 Jahre nach
Deutschland zurückholen wolle, um diese stattdessen im Tresor der Frankfurter Zentrale der Bundesbank zu verwahren.
Jedoch gab der Bundesbank-Präsident Jens Weidmann im Dezember gegenüber der „Bild“ bekannt, dass sie bislang nur 32 Tonnen der Goldbarren erhielt, die in der Banque de France in
Paris gelagert wurden, und lediglich 5 Tonnen aus der Fed in New York.
In diesem Tempo würde es bis 2024 dauern, um allein das zugewiesene Gold Deutschlands aus Paris
zurückzuführen, entgegen des ursprünglichen Plans, die Rückführung bis 2020 abzuschließen. Und weitere 60 Jahre wären nötig für die 20% der in New York gelagerten Goldbestände.
Um Gerüchten über diese Verzögerungen und dem Prozess des Umschmelzens entgegenzutreten, erklärt Jens Weidmann im Interview mit der „Welt am Sonntag“, dass das Programm erst im Herbst begann. Der Grund hierfür war, dass zuerst
„Verträge mit Transport- und Schmelzfirmen abgeschlossen werden mussten“, bei deren Ausfertigung die in Basel ansässige Bank für internationalen Zahlungsausgleich behilflich war.
Laut Angaben der Zeitung „überwachen Mitarbeiter der Bundesbank-Revision den Abtransport aus dem Fed-Tresor und streichen die Barrennummern auf ihren Bestandslisten ab“.
„Die Welt“ berichtete des Weiteren, dass die Goldbarren, die bereits aus Paris geliefert wurden, schon den Standards des professionellen internationalen Edelmetallmarktes entsprächen. Hingegen
handelt es sich bei den 5 Tonnen, die bislang den Weg von New York nach Europa fanden, nicht um diese sogenannten Good-Delivery-Barren, sondern waren in einer Form, die früher gängig war. Damit auch diese
Barren die „höchste Autorität“ der LBMA-Barren erhielten, mussten diese eingeschmolzen und neu gegossen werden.