checkAd

    Rohstoffe  918  0 Kommentare Goldkäufer kehren zurück

    22. Januar 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Weltwirtschaft erholt sich, von der Finanzkrise spricht keiner mehr und die Geldpolitik hat angefangen, ihre Zügel wieder etwas fester zu ziehen. Ein schwieriges Umfeld für Goldinvestoren: Profitierte das gelbe Edelmetall in den Jahren 2011 und 2012 noch von den Sorgen um die Stabilität des Euro und der Liquiditätsschwemme an den Märkten, kam im vergangenen Jahr der Einbruch. Der Goldpreis sackte 2013 um satte 30 Prozent ab. Doch damit könnte jetzt Schluss sein.

    „Investoren haben in der vergangenen Woche mit 9 Millionen US-Dollar deutlich weniger Mittel aus Gold-ETCs abgezogen als zuvor. Offenbar nutzen Investoren das Edelmetall unverändert zur Absicherung, wenn es zu einer Enttäuschung der optimistischen Wachstumsprognosen für die US-Wirtschaft kommt“, meldet Bernhard Wenger von ETF Securities mit Blick auf schlechter als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten in der vergangenen Woche.

    Jörg Sengfelder von Flow Traders in Amsterdam spricht von einem klaren Kaufüberhang beim Gold. „Seit dem Jahreswechsel kaufen die Leute wieder“, berichtet der Market Maker und verbucht Nachfrage unter anderem im währungsbesicherten db Physical Gold Euro Hedged ETC (WKN A1EK0G). Aber auch bei anderen Produkten, die die Entwicklung des Goldpreises abbilden, überwiege die Kaufseite, ergänzt Sengfelder.

    Potenzial auf der Oberseite?

    Auch Matthias Kuzinski von Lupus alpha Asset Management beobachtet eine teilweise Abkehr vom negativen Bild des Goldpreises im vergangenen Jahr: „Die Abwärtsdynamik ist zuletzt deutlich zurückgegangen. Vergangene Woche haben wir sogar wieder einen größeren Zufluss in börsengehandelte Goldfonds gesehen.“ Ohnehin erscheine der Markt nach den heftigen Abflüssen im vergangenen Jahr ziemlich ausgedünnt und das weitere Abwärtsrisiko begrenzt. „All diejenigen Anleger, die raus wollten, haben im vergangenen Jahr verkauft. Langfristig orientierte Investoren dürften ihre Positionen dagegen auch weiterhin halten“, erwartet der Portfoliomanager und hält Preise zwischen 1.300 und 1.400 US-Dollar im Verlauf des Jahres für möglich.

    Für Aufwärtspotenzial spricht laut Kuzinski nicht zuletzt eine starke Goldnachfrage aus Asien. Die chinesischen Goldimporte sind im vergangenen Jahr auf eine geschätzte Menge von 1.000 Tonnen angestiegen. Jochen Stanzl, Rohstoffanalyst von Godmode Trader führt dies unter anderem auf Schwierigkeiten bei der Vermögenssicherung in China zurück: „Der chinesische Aktienmarkt befindet sich seit dem Jahr 2007 in einer Baisse, er ist um 70 Prozent eingebrochen. Da will niemand investieren. Der Immobilienmarkt ist überhitzt. In Peking liegen die Quadratmeterpreise auf Münchner Niveaus, obwohl das Lohnniveau nur einen Bruchteil dessen beträgt. Wer, der noch bei Sinnen ist, kauft dort ein Haus?“, fragt der Analyst. Also bleibe noch der Kauf von Gold, das aktuell immerhin 40 Prozent günstiger sei, als vor ein paar Jahren.

    Seite 1 von 2


    Börse Frankfurt
    0 Follower
    Autor folgen

    Verfasst von Börse Frankfurt
    Rohstoffe Goldkäufer kehren zurück 22. Januar 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Weltwirtschaft erholt sich, von der Finanzkrise spricht keiner mehr und die Geldpolitik hat angefangen, ihre Zügel wieder etwas fester zu ziehen. Ein schwieriges Umfeld für Goldinvestoren: …