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    Aktien  2485  0 Kommentare Commerzbank – Lieben oder hassen?

    An der Commerzbank (ISIN: DE000CBK1001) scheiden sich die Geister. Während die einen keinen Cent auf die zweitgrößte deutsche Privatbank setzen würden, sehen andere hier ein großes Wertsteigerungs-Potenzial. Wie es immer so ist: Die Wahrheit liegt wohl auch in diesem Fall eher in der Mitte.

    Tastsache ist: Operativ ist die Commerzbank zwar anscheinend dauerhaft wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt, doch auf sehr überschaubarem Level. So meldete sie für die ersten neun Monate 2013 einen operativen Gewinn von nur 650 Mio. Euro, gut die Hälfte von dem, was sie in 2012 im gleichen Zeitraum verdiente.

    Insbesondere das 2. und 3. Quartal sorgten dabei mit 78 bzw. 103 Mio. Euro operativem Gewinn für Enttäuschung. Andererseits hat sich insgesamt die Finanzausstattung wieder auf vernünftigem Niveau stabilisiert. So betrug die Kernkapitalquote zum Ende September 13,1% wie auch im Berichtszeitraum des Vorjahres.

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    Problematisch bleibt für Konzern und Aktie, dass immer wieder negative Schlagzeilen auftauchen. Seien es Strafzahlungen wegen Falschberatung oder Ermittlungen durch die britische Wertpapieraufsicht – Rechtliche Risiken sind weiterhin in ausreichendem Maße vorhanden. Hinzu kommt, dass die Commerzbank auch von den Vorgängen rund um die Deutsche Bank – insbesondere den gerade gemeldeten Milliardenverlust – negativ beeinflusst wird.

    Charttechnik

    Um abzuschätzen, was bei der Commerzbank geht und was nicht, der Blick auf die letzten 5 Jahre. Damit wird deutlich, was hinter der Commerzbank-Aktie liegt, was aber im Gegenzug auch nun wieder vor ihr liegen könnte, wenn sich das Geschäft nachhaltig positiv entwickelt und auch die Rechtsrisiken verringert werden.

    Aktuell geht es dabei insbesondere um die Region zwischen 12 und 13 Euro, die sich in den letzten eineinhalb Jahren als (momentan) Unterstützungszone etabliert hatte. Wenn die Commerzbank vor allem die Auswirkungen der Deutsche-Bank-Zahlen wegstecken kann und bei der eigenen Bilanz am 13. Februar nicht zu sehr patzt, sollte das aktuelle Niveau durchaus eine gute Ausgangslage für den nächsten Rebound-Schritt in Richtung 16 Euro sein.

    Bewertung

    Trotz des schwachen Kursniveaus liegt die Gewinnbewertung derzeit deutlich über Marktdurchschnitt. Denn für das laufende Jahr wird mit einem KGV von 18 gearbeitet. Doch das ist auch der Tatsache geschuldet, dass Erwartungen der Marktteilnehmer an die Commerzbank sehr breit gefächert sind. Was man auch an den Kurszielen sieht, die von 7 Euro bis aktuell 13 Euro reichen. Ein aus meiner Sicht realistisches Bild zeigt das Kurs-Umsatz-Verhältnis, das mit erwarteten 0,77 für dieses Jahr auf eine Unterbewertung hinweist. Natürlich nur unter der Maßgabe, dass aus der höheren Umsatzaktivität auf absehbare Zeit auch eine höhere Profitabilität abgeleitet werden kann.

    Fazit

    Die Commerzbank ist ein klassischer Hoffnungswert. Operativ hat man Erfolge vorzuweisen, wenngleich man noch längst nicht Tritt gefasst hat. Die Aufräumarbeiten der Finanzkrise mit allen ihren Verfehlungen sind vorangeschritten, aber noch längst nicht komplett abgehakt. Der Markt hat die positiven Ansätze teilweise schon zu stark eingepreist und muss nun warten, dass die fundamentalen Daten nachziehen. Das ergibt am Ende ein höchst spekulatives Bild, das aber eben auch große Chancen bereithält. Wenn Sie über eine  entsprechende Risikowahrnehmung verfügen, sollten Sie hier die jüngsten Rücksetzer für eine erste Position nutzen. Bezogen auf die übliche Depotgewichtung würde ich mit der Hälfte des maximal eingeplanten Kapitals einsteigen.

    Mit besten Grüßen

    Carsten Müller

    Chefredakteur "alpha aktien"


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    Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in den entsprechenden Wertpapieren / Basiswerten nicht investiert. Es liegt daher kein Interessenskonflikt vor. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

     



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    Carsten Müller
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    Carsten Müller ist Geschäftsführer bei Alphabriefe Verlag und Herausgeber der wöchentlichen Börsenbriefe „alpha anleihen& zinsen“ und "alpha aktien". Weitere Infos unter: www.alphabriefe.de.
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    Verfasst von 2Carsten Müller
    Aktien Commerzbank – Lieben oder hassen? Kann die Commerzbank in den nächsten Jahren zum heimlichen Börsenstar werden oder ist sie längst überbewertet? Aus der Antwort entspinnt sich eine der interessantesten Börsenstories.

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