Gold
Goldpreis hat wieder Potenzial – Risiko bleibt die US-Notenbank
Fallende Aktienkurse rund um den Globus, rapide Abwertungen der Währungen aus Schwellenländern und dazu ein steigender Goldpreis, der gestern damit womöglich den Grundstein für eine neue Rally gelegt hat.
Der Preis konnte sich oberhalb der 1.230 US-Dollar stabilisieren und notierte im Hoch bei rund 1.265 US-Dollar. Das im vergangenen Jahr gebeutelte Gold wurde gestern wieder als sicherer Hafen angesteuert. Hinzu kommen aber auch einige fundamentale Gründe, die das Edelmetall auf diesem Niveau wieder attraktiv machen.
Indien greift wieder nach der „Goldkrone“
Die Aussicht, dass Indien die erhöhte Importsteuer auf Gold senken könnte, trägt grundlegend zur positiven Entwicklung beim Goldpreis bei. Die indische
Einfuhrsteuer stoppte die importierten Goldmengen drastisch, erhöhte jedoch auch den Goldschmuggel und führte in Indien zu kräftigen Preisaufschlägen auf das Edelmetall. Indien, im letzten Jahr als
weltweit bedeutendster Goldimporteur von China überholt, könnte durch eine Lockerung der auf 10 Prozent erhöhten Importsteuern wieder nach der „Goldkrone“ im Import greifen. Anstehende indische
Wahlen erhöhen die Aussicht auf eine Lockerung der Restriktion der Einfuhr zusätzlich, es wird frischen Wind durch neue Gesetze geben.
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Weiterhin Unruhe in Südafrikas Minen
Die Streiks der Angestellten in den Platinminen Südafrikas halten weiter an und wirken zurzeit preistreibend nicht nur auf den Platinpreis. Die Streiks könnten
immer noch auf die Goldminen übergreifen. Auch Goldminenarbeiter wurden zum Streik aufgefordert. 20.000 Mitglieder aus dem Goldsektor zählt die Gewerkschaft AMCU, das sind rund 20 Prozent der
Beschäftigten im Goldsektor Südafrikas. Gefordert wird ein Mindestlohn von 12.500 südafrikanischen Rand (rund 850 Euro). Der südafrikanische Finanzminister äußerte seine Sorgen, dass die Streiks
der Minenarbeiter sich auf die komplette Wirtschaftsleistung des Südafrikas negativ auswirken könnten. Bereits für das vergangene Jahr bezifferte Präsident Jacob Zuma den Schaden für das
Bruttoinlandsprodukt des Landes durch die anhaltenden Streiks in den Platinminen auf 0,3 Prozent. Den Minenarbeitern wurden mittlerweile Lohnsteigerungen von 7% - 8,5% angeboten. Doch die AMCU
hinter den Streiks hat sich höhere Ziele gesetzt, während zwei andere Gewerkschaften sich bereits auf die Angebote einließen. Der Staat bot inzwischen seine Hilfe an. Der stellvertretende Präsident
setzt sich für eine zeitnahe Schlichtung zwischen Gewerkschaft und Unternehmen ein. Sollten die Streiks länger anhalten und auf die Goldminen übergreifen, würde das dann weniger produzierte Gold
das Angebot verknappen und zu steigenden Preisen führen. Südafrikas Goldförderung belegt im weltweiten Ranking Platz 6.