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     1675  0 Kommentare Zinswende voraus?

    Mit der Drosselung der QE-Maßnahmen der Fed und dem erreichten tiefen Niveau der Zinslandschaft stellt sich immer drängender die Frage, ob die Zinswende schon hinter uns liegt oder ob die Zinsen nochmals deutlich tiefer sinken. Die meisten Beobachter sind sich einig, dass solch tiefe Zinsniveaus wie zuletzt langfristig nicht haltbar sind. Nur – viele haben das schon vor Jahren gesagt, und es ging dennoch weiter runter. Die Zinswende hat darüber hinaus gewichtige Konsequenzen für andere Anlageklassen, etwa Aktien.

    Auch Dr. Martin Hüfner, Assénagon, fragt in seinem Wochenkommentar vom 12. Februar 2014: „Könnte es sein, dass wir vor einer Neuorientierung in der Anlagepolitik stehen.“ In der Vergangenheit hätte es ein ständiges hin und her in der Bewertung von Aktien und Renten gegeben. Die landläufige Meinung war, Aktien hätten eine bessere Performance, seien aber auch volatiler. Renten hingegen seien „Langeweiler“, brächten weniger Rendite, seien aber auch nicht so schwankungsanfällig. Dieses Vorturteil hält aber einer objektiven Betrachtung nicht stand. Die Gesamt-Performance von festverzinslichen Wertpapieren sei bis 2012 nicht schlechter gewesen als bei Aktien – und deutlich weniger schwankungsanfällig, schreibt Hüfner und zeigt den folgenden Chart.

    Der Grund für die per Saldo bessere Anlageklasse der Renten ist in der 30-jährigen Zinssenkungsphase zu sehen, seit 1980 haben sich die Renditen für langlaufende Bundesanleihen von zehn auf fast ein Prozent verringert. Außerordentliche Kursgewinne waren die Folge, auch der Koupon der vergleichsweise hohen Zinsen sei nicht unerheblich gewesen, schreibt Hüfner.

    Er sieht nun eine neuerliche Kehrwende kommen. Per Saldo sei der REX im vergangenen Jahr nicht mehr gestiegen und die Koupons seien mittlerweile ohnehin gering. Aktien hingegen hätten im selben Zeitraum um 26% zugelegt. Er rechnet damit, dass die Zinsen jetzt so niedrig sind, dass eine weitere Abwärtsbewegung wenig wahrscheinlich ist. Sie bleiben entweder auf diesem Niveau oder werden leicht ansteigen. Letzteres hält Hüfner für wahrscheinlicher, weil sich die Zentralbanken über kurz oder lang von ihrer ultralockeren Geldpolitik verabschieden werden und erinnert an die Phase zwischen 1950 und 1980, als die Renditen in den USA von zwei Prozent auf 14% gestiegen sind. Sollte das wieder so kommen, könne man Rentenanlagen vergessen.

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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