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     1448  0 Kommentare Der Yuan ist kein Selbstläufer mehr; EUR/USD baut Spannung auf

    Marktkommentar: Der Yuan ist kein Selbstläufer mehr[hr]

    • Seit 2005 hat der Yuan beständig  - mit Unterbrechungen - um 33% gegenüber dem USD aufgewertet. Aufgrund des außenpolitischen Drucks der USA und der Transformation des chinesischen Geschäftsmodells von Export- auf Konsumgesellschaft soll der Yuan langfristig aufwerten. Bisher war das eine der sichersten Wetten im Devisenmarkt. Auch die deutschen Anleger konnten mit sogenannten Dim-Sum-Bonds, d.h. Fonds die in chinesische Unternehmens- und Staatsanleihen investieren und nicht nur über Anleihe- und Renditeentwicklung profitieren, sondern auch über die Aufwertung der chinesischen Währung. Die schöne Welt wird aber durch die stärkste Abwertung des Yuan seit über 20 Jahren ins Wanken gebracht. Die Weichenstellung liefert dabei China selbst.
    • Das robuste Wirtschaftswachstum hat in den letzten Jahren zu massiven ausländischen Kapitalzuflüssen geführt, die eben nicht nur zu Direktinvestitionen eingesetzt wurden. UBS geht von spekulativen Anlagen von etwa $150 Mrd. allein in 2013 aus. Dies konterkariert natürlich die Bemühungen der chinesischen Regierung die Kreditexzesse mit Regulierung und Liquiditätsentzug unter Kontrolle zu bringen, wenn ein unermüdlicher Kapitalstrom aus dem Ausland vorliegt. Deshalb hat die chinesische Notenbank interveniert und die Yuan-Longpositionen ausländischer Anleger unter Druck gebracht. Das Risiko für ausländische Anleger ist also wieder vorhanden. Damit sollen die Kapitalzuflüsse abgemildert werden. Gleichzeitig haben die volkswirtschaftlichen Risiken in China  durch den vorgeschriebenen Liquiditätsentzug zugenommen. Eine weitere Abkühlung der Binnenwirtschaft wird über kurz oder lang erfolgen. Der Immobilienmarkt liefert dafür erste Hinweise. Um die möglichen Wachstumsverluste auszugleichen, bietet es sich ebenfalls an die eigene Währung etwas abzuwerten, um die Exportwettbewerbsfähigkeit anzukurbeln. Man kann also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Mit einem generellen Trendwechsel ist jedoch nicht zu rechnen, da insbesondere die USA weiter Druck ausüben werden, um eine Yuan-Abwertung zu vermeiden. Dennoch wird die chinesische Notenbank die Einbahnstrasse der Abwertung nicht mehr mitspielen. Höchstwahrscheinlich wird eine höhere Volatilität ab sofort zur Norm gehören, denn weitere Interventionen können nicht ausgeschlossen werden. Der Yuan ist eben kein Selbstläufer mehr. Bis jetzt ist auch kein erheblicher Schaden entstanden. Der Aufwertungstrend des Yuan ist weiterhin intakt, dürfte aber zunächst seine Tendenz nicht unmittelbar fortsetzen (siehe Chart des Tages). EIn weiterer Liquiditätsentzug in China könnte aber die Anleiherenditen anziehen lassen und in Kombination mit einem seitwärts verlaufenden Yuan, wären Dim-Sum-Bonds nach Abzug der teils hohen Verwaltungsgebühren eben ein nicht mehr ganz so einträgliches Investment.
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    Chart des Tages: Wisdom Tree Yuan Fonds im Aufwärtstrend[hr]

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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