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    Bitcoin  3802  1 Kommentar Bitcoin-Börse Mt. Gox meldet Insolvenz an

    Seit Tagen wurde darüber spekuliert, nun ist es Gewissheit: Medienberichten zufolge hat Mt. Gox in Tokio Insolvenz angemeldet. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Krise, die derzeit die gesamte Bitcoin-Branche erschüttert.

    Ein Anwalt des Unternehmens bestätigte dies am Freitagmorgen auf einer Pressekonferenz in Tokio. Demnach sollen sich die Schulden der Bitcoin-Handelsbörse insgesamt auf umgerechnet 46,3 Millionen Euro belaufen. Das meldet das „Wall Street Journal Deutschland“.

    Zuvor hatte Mt. Gox-Chef Karpeles die englische Ausgabe des Blattes darum gebeten, die nächste Online-Ankündigung abzuwarten. Das „Wall Street Journal“ hatte ihn in einer E-Mail mit den Gerüchten konfrontiert, wonach eine Insolvenz unmittelbar bevorstehe. So hatte unter anderem der Bitcoin-Unternehmer Roger Veh, ein langjähriger Freund Karpeles', in einem Bericht bestätigt, dieser habe ihm am Dienstag in einer Nachricht mitgeteilt, dass Mt. Gox ein Insolvenzverfahren vorbereite.

    Höhepunkt einer dramatische Woche

    Seit Tagen dominiert die ehemals größte Bitcoin-Handelsbörse Mt. Gox die Schlagzeilen. Nachdem es bereits im Vorfeld immer wieder zu technischen Fehlern kam, verschwand am Dienstag die gesamte Website des Unternehmens aus dem Netz. Wenig später war dort eine knappe Mitteilung zu lesen, wonach Mt. Gox sämtliche Transaktion „angesichts aktueller Berichte und möglicher Auswirkungen auf den Betrieb von Mt. Gox und den Markt“ einstelle. Zuvor war ein internes Dokument aufgetaucht, wonach Mt. Gox durch einen technischen Fehler über mehrere Jahre verteilt 744.408 Bitcoins verloren haben soll. Insider vermuten hinter diesem Fehler einen gigantischen Diebstahl, bei dem Mt. Gox umgerechnet 350 Millionen US-Dollar abhanden gekommen sein sollen.

    Am Mittwoch folgte dann die nächste knappe Mitteilung auf der Internetseite, in der sich Mt. Gox-Chef Karpeles mit folgenden Worten an die Kunden wandte: „Ich versichere allen, dass ich noch in Japan bin und mit Unterstützung verschiedener anderer Parteien sehr hart an einer Lösung der jüngsten Probleme arbeite.“

    Am Freitag nun der vorläufige Höhepunkt: Mt. Gox meldet Insolvenz an. Ob und wievel ihrer Investitionen Bitcoin-Anleger zurückbekommen werden, bleibt unklar.

    Forderungen nach Regulierung

    Doch die Hoffnung vieler Kunden, ihre Bitcoins wiederzubekommen, dürfte wohl vergeblich sein. Denn an dem Beispiel Mt. Gox wird das grundsätzliche Problem der Bitcoin-Branche deutlich: Mit der Online-Währung wurde ein Markt geschaffen, der ohne jegliche Regulierung agiert. Während etwa bei Bankenpleiten der Staat die Einlagen der Kunden sichert, sind Bitcoin-Anleger ganz auf sich alleine gestellt. Eine entsprechende Kontrollaufsicht gibt es nicht.

    Angesichts der jüngsten Ereignisse mehren sich jedoch die Forderungen nach einer stärken Regulierung der Bitcoin. Auch US-Notenbankchefin Yellen hält Regeln für die Internetwährung für notwendig. Zugleich bekräftigte sie, die Fed selbst hätte keinerlei Befugnis zur Regulierung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Insolvenz der einst wichtigsten Handelsbörse Mt. Gox auf die taumelnde Bitcoin-Branche auswirkt.





    wallstreetONLINE Redaktion
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