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    Der Westen ist dumm!

    Die Politik und die Finanzmärkte des Westens sind schockiert - aber warum nur? Die Haltung Russlands war absehbar..

    Von Markus Fugmann, www.finanzmarktwelt.de

     

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    Man hört ja immer wieder die These, dass die (westlichen) Finanzmärkte immer Recht hätten. Die aktuelle Entwicklung hingegen zeigt, dass das Gegenteil der Fall ist: kurzfristig haben die Märkte meistens Unrecht. So hat der Leitindex der Welt, der S&P-500, am Freitag ein neues Allzeithoch erreicht – und das trotz der absehbaren Eskalation in der Ukraine. Es ist besonders jenseits des Atlantik ein Mangel an Empathie und Interesse für Entwicklungen außerhalb der USA, die die weltweiten Finanzmärkte, die am Rockzipfel der US-Märkte hängen, gelegentlich regelrecht dumm erscheinen lässt.

    Und die westliche Politik spiegelt dieses Unverständnis der Finanzmärkte eins zu eins wider: Wer nur ein wenig sich in die Lage Russlands hineinversetzt hat, ist von den Entwicklungen nicht überrascht. Die Ukraine gehört zu den zentralen Interessensgebieten Russlands, gipfelnd in der Krim mit der russischen Schwarzmeer-Flotte, die für das Land von immenser strategischer Bedeutung ist. Russland konnte nicht einfach tatenlos zusehen, wie der einzige noch verbliebene Puffer zum Westen und der NATO auch noch verschwindet. Schon der Beitritt Polens und der baltischen Staaten zum “Westen” mit seinen Bündnissen ist aus russischer Sicht eine akute Bedrohung gewesen – die Ukraine brachte das Fass dann zum Überlaufen. Man fühlt sich vom Westen ausgebootet – und der Westen täte gut daran, dieses Gefühl nachvollziehen zu können.

    Stattdessen reagiert der Westen auf die Ereignisse, die ohnehin absehbar waren (siehe unseren Artikel: Die Konfrontation mit Russland kommt) mit ratlosen Drohgebärden. Man werde nicht mehr an den Vorbereitungen am G-8-Gipfel in Sotschi teilnehmen, heißt es von den anderen sieben “G-Staaten”. Wow, da werden Putins Knie schlottern. Dann sei auch das für 53 Milliarden US-Dollar ausgebaute Sotschi eine Fehlinvestition – noch tragischer. Zielführender aus Sicht des Westens – wenn man Russland wirklich beeindrucken wollte – wäre es, das Land dort zu treffen, wo es am Verwundbarsten ist: nämlich bei den Ölpreisen (und den daran gekoppelten Gaspreisen). Der Ölmarkt ist ein relativ marktenger Mikrokosmos – eine konzertierte Aktion von westlichen Hedgefunds, die als Verkäufer auftreten, würde reichen, um den Preis massiv unter Druck zu bringen. Das könnte, anders als die hilflose Drohung, Russland aus den G-8-Staaten auszuschließen, von Putin nicht ignoriert werden, wäre damit doch die ökonomische Basis des Landes betroffen. Das wäre jedoch ein Weg der Konfrontation.

    Wenn der Westen die Krise politisch wirklich in den Griff bekommen möchte, muss er Kompromisse machen und sich der Realität stellen. Und das heißt konkret: man überlässt den Osten und Süden der Ukraine mit russischer Mehrheitsbevölkerung Russland, zum Beispiel als “Ostukraine” in Form eines Protektorats. Und bekommt im Gegenzug freie Wahlen in der Westukraine, die zur Bildung einer pro-westlichen Regierung führen. Damit könnte der Westen leben – und Russland eben auch, da das neue Protektorat als Puffer-Staat gegen den Westen fungieren würde.

    Es ist Zeit für den Westen, von seinem hohen Ross abzusteigen und seine moralisch verbrämte Ignoranz abzulegen - sonst wird es wirklich gefährlich! Und im Endeffekt teurer..

     



    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
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