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     1802  0 Kommentare DAX-Crash oder DAX-Freude – die Lehren des Montags

    DAX-Crash, Russland-Panik, Flucht in Sicherheit – was war gestern nicht alles zu lesen über den Handelstag hinweg. Aber ganz ehrlich, was ist schon passiert? Der DAX hat 3,5 Prozent verloren, Titel wie Commerzbank oder Post und Adidas mussten zeitweise auch fünf Prozent liegen lassen. Vor allem aber ist die Volatilität über den VDAX-New ausgedrückt auf 21 Punkte nach oben geschnellt, ein Plus von zeitweise nahezu 30 Prozent. Das gute an alledem – genau das haben wir uns doch alle gewünscht oder nicht? Endlich wieder volatile Zeiten, endlich Aktien, die nicht in riesigen Massen am Rekordhoch liegen, endlich wieder Schwung in den Produkten, endlich keine Handelsspanne während der Handelstage von 30 oder 40 Punkten. Natürlich könnte die Krise in der Ukraine den Rückgang des DAX noch verstärken, wir erwarten dies sogar. Doch an der Seitenlinie…

    Warten und zuschlagen

    …stehen eine Menge Anleger, die nicht voll investiert sind, um es vorsichtig auszudrücken. Sie könnten in den nächsten Wochen und Monaten die Chance erhalten, neu dazuzukommen. Wir haben uns gestern Abend durch Datenbanken gewühlt, Performances verglichen, Märkte geprüft und sind sogar jetzt schon zu dem Schluss gekommen, dass es Märkte gibt, die genau jetzt attraktiv sein könnten. So kurios es klingen mag, für die ganz lange Sicht ist womöglich jetzt – nach dem gestrigen Rückschlag am russischen Aktienmarkt – eine passable Einstiegschance. Die Russen leiden ohnehin unter dem traditionellen Bewertungsabschlag aufgrund der politischen Lage, nun kommt noch ein Ukraine-Abschlag hinzu. Wenigstens den wird man irgendwann aufholen.

    Comeback-Märkte?

    Dazu schauen wir uns schon seit Tagen die Börse in Brasilien an – hier litt man unter der Problematik der Schwellenländer, bildet im Index aber einen schönen Boden. Auch der Bovespa ist damit einen Blick wert. Investierbar sind beide Märkte zum Beispiel via ETFs, der Lyxor ETF Russia trägt die WKN LYX0AF und scheidet in Vergleichstests relativ gut ab. Na klar, der Chart des Index liegt im Tal der Tränen aber das macht den Reiz aus. Und Russland ist nur als kleine Beimischung geeignet, das ist selbstverständlich. Die Brasilianer arbeiten beim Bovespa seit etwa 6 Wochen an einer Bodenbildung – wir finden den Index auch mit Hintergrund WM und Olympia spannend – auch gerade jetzt und nicht dann, wenn alle zum Einstieg blasen. LYX0BE lautet die Kennnummer.

    Dass Antizyklik ab und an auch belohnt wird, sieht man gegenwärtig bei jenen Anlegern, die sich um 9.700 mit DAX-Puts eingedeckt haben. Wir hatten diese Papiere zugegeben fast schon missionarisch vorgestellt, Tag für Tag, doch das Chance-Risiko-Verhältnis war einfach zu gut. Nicht falsch verstehen, wir sind keine Hellseher und der DAX hätte ohne Ukraine und mit ein paar netten Konjunkturdaten aus China durchaus über 10.000 springen können.

    Puts waren günstig, jetzt nicht mehr zwingend

    Dann wären unsere DAX-Puts – wie auch jener im Depot- keine Volltreffer so wie es gegenwärtig der Fall ist. Es geht ausschließlich um Chance-Risiko-Verhältnis und  die Idee, das Haus zu versichern, bevor es brennt – wenn man so will. Eines zeigt der Handelsmontag dazu noch – wenn man reagieren will, ist es meist zu spät. Die Märkte fallen, wenn sie denn fallen, so schnell, dass man gerade mit Optionsscheinen nur schwer hinterherkommt. Denn bei 14 Vola-Punkten waren die Puts billig, bei 21 Punkten im VDAX-New ist das nicht mehr der Fall. Doch den Trost gaben wir gestern auch schon mit – im Gegenzug sind nämlich Discountzertifikate und Aktienanleihen in ihren Konditionen interessanter geworden.

    Jede Medaille hat zwei…naja, das kennen Sie. Übrigens möchten wir nicht verschweigen, dass wir gestern auch überrascht wurden und Investments manchmal blitzschnell drehen können. Denn am Montag Mittag wiesen wir darauf hin, dass jene Anleger kräftig vorne liegen, die so wie wir bei 250 Dollar kurzfristig pessimistisch bei Tesla waren. Im Tagesverlauf strafte Tesla dann alle Shorties Lügen. Denn die Aktie kletterte von 236 auf 251 US-Dollar – Respekt.





    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    DAX-Crash oder DAX-Freude – die Lehren des Montags DAX-Crash, Russland-Panik, Flucht in Sicherheit – was war gestern nicht alles zu lesen über den Handelstag hinweg. Aber ganz ehrlich, was ist schon passiert? Der DAX hat 3,5 Prozent verloren, Titel wie Commerzbank oder Post und Adidas mussten …