Geschlossene Fonds
Übernahmen-Rallye - Markthygiene hat begonnen
Die Markthygiene der Branche hat begonnen. Und damit meine ich nicht den Abschied fragwürdiger Anbieter. Es geht mir vielmehr darum, dass sich Lösungen für die
betroffenen Anleger insolventer Emissionshäuser abzeichnen. Gesunde Initiatoren wollen die Bestände der Pleite-Kandidaten übernehmen.
Offenbar verspricht sich eine ganze Reihe von Unternehmen viel von diesem Businessmodell. LHI musste sich bei den DCM-Flugzeugfonds in einem Bieterverfahren durchsetzen. Paribus hatte bei der
Übernahme der Wölbern-Immobilienfonds ebenfalls Konkurrenz.
Bilfinger Real Estate hat sich die Falk-Fonds einverleibt, dazu die HCI- Immobilienfonds und Beteiligungsmodelle der früheren Branchengrößen Westfonds und Wert-Konzept. IC Immobilien aus Unterschleißheim bei München verfolgt ein ähnliches Geschäftsmodell.
Neugeschäft dagegen gelingt weiterhin nur einer begrenzten Zahl von Initiatoren. Ein einst sehr starker Anbieter von Publikumsfonds berichtet im Hintergrundgespräch, dass er in den vergangenen
drei Jahren stets draufgezahlt habe. Ohne höhere Vertriebsprovisionen würde er heute noch auf den Fonds sitzen. An neue Angebote für private Kapitalanleger sei daher zunächst nicht zu
denken.
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Andere Emissionshäuser sind optimistischer. Sie rechnen in den kommenden Tagen und Wochen mit der Gestattung ihrer neuen, KAGB-konformen Angebote. Vermögende Sparer sollten eigentlich drauf
warten. Mit Festgeldern und Sparbüchern verlieren sie kontinuierlich Geld. Die Minizinsen hinken schon seit längerem der Inflationsrate hinterher.
Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben die Deutschen 6,3 Billionen Euro Vermögen angehäuft. Mit Sparbuchzinsen wird ihnen das nicht gelungen sein.
Ihr Markus Gotzi,
Chefredakteur "Der Fondsbrief"