Mobilfunk

Preiskampf gefährdet Fusion von E-Plus und O2

Der Mobilfunkmarkt in Deutschland wird immer umkämpfter und die Kunden können sich über immer bessere Angebote freuen. Doch genau dieser Preiskampf könnte nun die Fusion von E-Plus und O2 gefährden.

Ausgerechnet E-Plus war es, der diese Woche den Preiskampf unter den Mobilfunkanbietern eröffnete. Das Unternehmen bietet zwei neue Privatkunden-Tarife im E-Plus-Netz an, die faktisch das Ende hoher Roaming-Kosten in Europa bedeuten. Bei der monatlich drei Euro teuren Option EU Reise Flat sind Anrufe von Vertragskunden aus EU-Ländern und vielen anderen europäischen Staaten nach Deutschland mitinbegriffen. Anrufe im Ausland kosten nur neun Cent pro Minute. Der Discounter Alditalk, der für seine Prepaid-Angebote ebenfalls das E-Plus-Netzt nutzt, geht sogar noch einen Schritt weiter und schafft die Roaming –Gebühren für Telefonate in der EU und der Schweiz gleich ganz ab.

Die Reaktion der Konkurrenz lässt wohl nicht lange auf sich warten. Wie die “WirtschaftsWoche” vorab meldet, will O2 deutschen Geschäftskunden erstmals einen Regeltarif mit unternehmensweit gültigen Paketen für Telefonate, SMS und Daten anbieten. Das wolle Tony Hanway, Chef von Service und Vertrieb bei Telefónica Deutschland, am Montag bekanntgeben, so die “WirtschaftsWoche”. Bisher war in der Branche üblich, Geschäftskundenverträge je Mitarbeiter zu buchen. Für Unternehmen dürfte das neue Angebot daher ziemlich attraktiv sein, denn sie können künftig die Pakete auf beliebig viele Beschäftigte aufteilen und so flexibler abrechnen.

Doch der Preiskampf auf dem deutschen Mobilfunkmarkt könnte ausgerechnet O2 und E-Plus zum Verhängnis werden. Die spanische O2-Mutter Telefónica möchte E-Plus übernehmen, im Mai entscheidet die EU-Kommission über die geplante Fusion. Allerdings fürchtet Brüssel, dass der erbitterte Kampf um Kunden nach einer Übernahme vorbei sein könnte. So hatte EU-Kommissar Joaquín Almunia Ende Februar Bedenken geäußert, wonach der geplante Deal den Wettbewerb am deutschen Mobilfunkmarkt gefährden könnte. In diesem Fall könnte es auch mit den stetig sinkenden Preisen vorbei sein.