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    DAX-Chartanalyse  3061  0 Kommentare High Noon im DAX

    Nicht nur bei zahlreichen DAX-Werten drohen heute Verkaufssignale, auch der mittelfristige Aufwärtstrend im Index selbst steht zur Disposition.

    Alle wichtigen europäischen Aktienindizes verzeichneten am Donnerstag Verluste. Erneut traf es aber den DAX mit Abschlägen von 1,86 Prozent überdurchschnittlich kräftig. Der Stoxx 600 büßte hingegen nur um ein Prozent ein, auch der viel beachtete Euro Stoxx 50 hielt sich mit minus 1,5 Prozent besser.

    Aufhorchen lässt auch die Bilanz des DAX gegenüber dem US-Leitindex S&P 500. Der erste Chart zeigt die Relative Performance der beiden Indizes. Vor allem seit Ende Februar entwickelt sich der DAX wesentlich schlechter. Aus dem deutschen Leitindex wird seit einigen Wochen massiv Kapital abgezogen, besonders die Indexschwergewichte stehen unter Druck. Ein Vergleich mit der Situation im Sommer 2011 drängt sich auf, als es während der Eurokrise zu einer ähnlichen Underperformance kam (s. Markierungen).

    Das bisherige Jahrestief wurde im Handel am Donnerstag dynamisch unterboten. Seit dem 6. März büßte der DAX um rund 600 Punkte oder knapp sechs Prozent ein. Trotz der daraus resultierenden überverkauften Situation (s. auch Anzahl der DAX-Aktien über ihrem Vier-Wochen-Durchschnitt in der Trendstärke-Matrix) finden sich nach wie vor genügend Verkäufer. Auch der auf Tagesbasis berechnete doppelt geglättete Stochastik notiert inzwischen auf seinem unteren Extremniveau. Zumindest eine technische Gegenbewegung erscheint daher überfällig.

    Allerdings darf man bei der technischen Analyse auch andere Einflussfaktoren nicht vollkommen ausblenden. Mit der Krim-Krise und der Abstimmung am Sonntag droht den Märkten am kommenden Montag eine weitere Belastungsprobe. Viele Investoren dürften daher ihr Buchgewinne realisieren und sich aus dem Markt verabschieden. Zudem ist jederzeit eine Verschärfung oder Lösung der Situation möglich, die den DAX mehrere hundert Punkte bewegen könnte. Charttechnische Marken verlieren in diesem Umfeld an Relevanz.

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    Vorbörslich werden Kurse von 8960 aufgerufen. Zwischen 8950 bis 9000 verläuft die Unterkante des auf Tagesbasis berechneten Regressionskanals sowie eine breite, mehrfach bewährte horizontale Unterstützung (Chart 2). Fällt der DAX darunter, dürften zahlreiche Stopps ausgelöst werden und so eine Abwärtsbewegung beschleunigen. Ein Test der 200-Tage-Linie bei 8825 kann daher nicht ausgeschlossen werden. Abgeleitet aus der Höhe der Unterstützung um 9000 bis an das Rekordhoch kann theoretisch im negativen Fall auch ein Rücksetzer bis rund 8220 gerechtfertigt werden (rote Balken).

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    Allerdings wäre es falsch, nun in Panik zu geraten. Noch zeigt der DAX eine vollkommen normale Korrektur innerhalb des intakten Aufwärtstrends. Wichtige Unterstützungen wurden noch nicht durchbrochen, eine vorgelagerte Stabilisierung ist jederzeit möglich.

     

    Trendstärke-Matrix© - DAX-Aktien

    Schneller als erwartet trübt sich nun auch die mittelfristige Tendenz in der Trendstärke-Matrix ein. Nach den kräftigen Kursverlusten am Donnerstag wechselten Allianz, BMW, Deutsche Börse und ThyssenKrupp in einen Abwärtstrend. Bei insgesamt zwölf Werten ist der Balken nun rot eingefärbt, zum Wochenschluss könnte bereits bei mehr als die Hälfte der Blue Chips der Trend in den Keller zeigen.

    Im kurzfristigen bilden hingegen einige Werte bereits neue Extremniveaus aus. Bayer als Indexschwergewicht und Beiersdorf weisen aktuell den höchsten negativen Abstand zu Ihrem Vier-Wochen-Durchschnitt in den vergangenen zwei Jahren auf. Heute könnten weitere Aktien neue Negativrekorde erreichen. Allerdings sind inzwischen auch zahlreiche Werte stark überverkauft, eine technische Erholung erscheint überfällig.

    Mit HeidelbergCement und Lufthansa behaupten sich nur noch zwei Indexwerte über ihrem kurzfristigen Signalgeber. Die daraus abgeleitete Quote von rund sieben Prozent stellt ebenfalls ein Extremniveau der vergangenen Jahre dar.




    Franz-Georg Wenner
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    Franz-Georg Wenner begeistert sich seit 1997 für die Börse und untersuchte in seiner Diplom-Arbeit Intermarket-Zusammenhänge. Als Finanzredakteur bei BÖRSE ONLINE erstellte er tägliche Chartanalysen für das Anlegermagazin sowie für Publikationen der Commerzbank. Seit Ende 2012 betreibt der Börsianer das Portal „Chartanalysen Online“. Anleger finden dort täglich eine umfangreiche DAX-Chartanalyse sowie spannende Investmentideen, die über eine rein charttechnische Untersuchung hinausgehen.
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    Verfasst von 2Franz-Georg Wenner
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