checkAd

    Investoren-Kompass  1323  0 Kommentare Wird aus der Taube ein Falke?

    Auf den Mittwochabend haben die Anleger in gespannter und doch routinierter Neugierde erwartet. Es war mal wieder eine reguläre Sitzung der wichtigsten Notenbank der Welt. Natürlich gingen alle davon aus, dass es irgendwie bleibt wie immer: Zwar werden die Schrauben etwas angezogen, doch irgendwie schafft es die Fed ja immer im Sinne der Wall Street zu handeln. Gut, böse Zungen behaupten jetzt wahrscheinlich, dass sich die Wall Street einfach immer alles so zurechtbiegt, was die Fed macht und sagt, dass es immer irgendwie ein Grund für steigende Kurse ist. Doch gestern fühlte sich der ein oder andere Anleger auf dem falschen Fuß erwischt.

    Ist Yellen doch ein verkappter Falke? Zunächst lief es ja wie erwartet. Das Tapering wurde um zehn Milliarden Dollar runtergefahren. Doch Yellen hat sich auch zum Thema Zinsen geäußert. Demnach fängt die Fed bei einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent an über Zinsanhebungen nachzudenken. Zudem hält es Yellen für möglich, dass bereits sechs Monate nachdem Quantitative Easing 3 auf null runtergefahren ist, die erste Zinsanhebung kommt. Geht das Tapering im gleichen Tempo weiter wie bisher, dann wäre im Dezember Schluss mit der Gelddruckerei und ergo im Juni 2015 mit einer ersten Zinsanhebung zu rechnen. Das ist eindeutig früher als die meisten Marktteilnehmer bisher erwarteten.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Dow Jones Industrial Average Excess Return!
    Short
    42.008,32€
    Basispreis
    3,82
    Ask
    × 8,92
    Hebel
    Long
    33.549,70€
    Basispreis
    41,67
    Ask
    × 8,88
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Natürlich bleibt ja das Hintertürchen mit der Zielmarke der Arbeitslosenquote – bei der letzten Veröffentlichung am 7.März stieg diese wieder leicht von 6,6 auf 6,7 Prozent. Fällt diese nun aber bald auf 6,5 Prozent, dürfte das große Flattern an den Märkten losgehen, da ab dann die Fed offiziell über eine Zinssenkung beginnt nachzudenken. Für die Aktienkurse dürfte das nichts Erfreuliches bedeuten. Denn einerseits würde dann die Konjunktur dadurch leicht ausgebremst werden und andererseits fällt dadurch der Liquiditätsdruck weg, da die Umschichtungen von Anleihen in Aktien enden würden, denn bei höheren Zinsen werden Anleihenrenditen auch wieder besser. Oder besser gesagt, sie werden überhaupt wieder messbar. Und Aktien werden im Vergleich unattraktiver, da sie deutlich größere Risiken haben. In die gleiche Kerbe schlägt ja auch schon das Tapering. Durch die Reduktion der Anleihenkäufe sinkt die Nachfrage der Anleihen. Dadurch wiederum sinken die Kurse der Anleihen und damit steigt die Rendite.

    Mit der Angst vor der Metamorphose der Yellen von der Taube zum Falken hat die Börse ein neues „Bedrohungs“-Szenario. Kippt dieses nun die Bullen aus dem Stiefel? Es hat sich in den letzten Wochen gezeigt, dass politische Bedrohungsszenarien den Markt nicht lange aus dem Tritt gebracht haben. Da hat sich die alte Redensart „Politische Börsen haben kurze Beine“ mal wieder bestätigt. Doch der angedeutet Seitenwechsel der Geldpolitik hat für den dauerhaft grassierenden Bullenwahn wie er in den letzten Monaten zelebriert wurde ein ernstes Bedrohungspotenzial. Aber auch China sollten Anleger nicht aus den Augen verlieren. Kippt dort die Wirtschaft tatsächlich ab so wie es sich derzeit vorsichtig andeutet, droht eine neue heftige Finanzkrise. Doch Anleger sollten solange die Kurse steigen auch dabei sein. Doch derzeit ist es dringend geraten, jederzeit auf einen heftigen Kurswechsel vorbereitet zu sein!

     





    Carsten Englert
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Carsten Englert ist nicht nur Charttechniker sondern auch langjähriger Experte für fundamentale Analysen. Er hat sowohl den DAX-Crash im August 2011 als auch den Kurseinbruch ab April 2012 rechtzeitig vorhergesagt und seinen Lesern massive Gewinne ermöglicht. Seine Empfehlungen und Musterdepots finden Sie im Börsenbrief
    "Der Investoren-Kompass".
    Mehr anzeigen

    Verfasst von 2Carsten Englert
    Investoren-Kompass Wird aus der Taube ein Falke? Auf den Mittwochabend haben die Anleger in gespannter und doch routinierter Neugierde erwartet. Es war mal wieder eine reguläre Sitzung der wichtigsten Notenbank der Welt. Natürlich gingen alle davon aus, dass es irgendwie bleibt wie immer: Zwar werden die Schrauben etwas angezogen, doch irgendwie schafft es die Fed ja immer im Sinne der Wall Street zu handeln.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer