Kaffeepreis so spektakulär wie Starbucks-Preise
Für einen ausgefallenen Kaffee bei Starbucks müssen Kunden schonmal fünf Euro oder mehr hinlegen, wollen sie sich nicht mit der kleinsten Größe begnügen. In den letzten Jahren waren Kunden und Kaffeekurs die doppelte Geldmaschine für den US-Konzern. Doch wie im Herbst von uns angesprochen lag einiges in der Luft, um den Kaffeepreis nach oben schnellen zu lassen. Die Vehemenz der Bewegung war jedoch eine Sensation. Nun könnte sich die Lage wieder beruhigen und es wird Zeit für einen erneuten Kaffeetest – wie entwickelt sich der Preis?
Die Preise für Arabica-Kaffee haben in New York den stärksten Anstieg seit vier Jahren beendet und beginnen zu fallen – der Grund: Die Dürre in Brasilien könnte vorüber sein. Wegen ihr wuchsen die Sorgen über eine schlechte brasilianische Ernte. Die Preise für Kaffee haben sich seit Jahresbeginn fast verdoppelt.
Die Meteorologen von MDA Weather Services rechnen in den wichtigen brasilianischen Kaffeegebieten um Minas Gerais, Sao Paulo und Parana mit Niederschlägen in den kommenden fünf Tagen. Diese Niederschläge könnten weitaus stärker ausfallen, als es für die Jahreszeit normal wäre. Die Kaffeebauern hoffen, dass damit die schlimmste Dürre in Brasilien seit mehreren Jahrzehnten ein Ende haben wird.
Im Jahr 2013 ist der Preis für Arabica-Kaffee so stark gefallen wie seit Jahrzehnten nicht mehr und die US-Regierung erwartete wegen einer erneut sehr guten brasilianischen Ernte das vierte Jahr in Folge ein weltweites Überangebot an Kaffeebohnen. Die Dürre hat vielen einen Strich durch die Rechnung gemacht, vor allem den Einkäufern, die hofften, von nun an Kaffee zu sehr günstigen Preisen beziehen zu können.
Noch könne man keine genauen Angaben über die Schäden an den brasilianischen Kaffeeplantagen machen, teilte die brasilianische Regierung mit. Der Regen könnte die Situation möglicherweise verbessern, hieß es. Die brasilianischen Kaffeelagerbestände befinden sich aktuell auf dem höchsten Niveau seit drei Jahren. Brasiliens Kaffeebauern haben ihre Bestände zurückgehalten, da sie nicht zu Preisen verkaufen wollten, die unter ihren Produktionskosten lagen. Arabica-Kaffee wird in Brasilien zu rund 1,40 USD/Pound produziert, zeitweise lagen die Preise im Jahr 2013 allerdings nur knapp über einem USD. Nun könnten sie damit beginnen, in die Stärke der Kaffeepreise hinein ihre Vorräte zu verkaufen. Dies könnte die Preise belasten.
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Aktive Anleger, die beispielsweise mit Knock-outs agieren, müssen zusätzlich die Terminkurve immer im Auge haben. Momentan indiziert diese wieder leicht steigende Kurse bis 1,84 US-Dollar Ende 2015. Wer nun nach dem Rücksetzer wieder die Long-Seite angehen möchte, hat als Handwerkszeug die VZ3MCH zur Auswahl, für Short-Investoren bietet sich die VZ3PDH an, die Hebel liegen bei 8 und 4. Wir begleiten den Kaffeemarkt nur von der Analyseseite, ein Einstieg zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist eine Wette auf Lagerräumung, Erntequalität und eine Menge Spekulation – für uns kein gutes Chance-Risiko-Verhältnis. Wenngleich die Bewegung spannend allemal ist. Im Seitenblick haben wir übrigens immer Starbucks – mal sehen, wie sich deren Margen entwickeln.