Sicherheitspolitik
Ex-Generalinspekteur Kujat fordert Rückkehr zur Wehrpflicht
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Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, fordert die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Die Bundeswehr sei derzeit nicht in der Lage, ihren
Kernauftrag, die Landes- und Bündnisverteidigung, zu erfüllen. Bei einem Einmarsch russischer Truppen etwa in die baltischen Staaten „fehlen allein schon die Flugzeuge, um schweres Gerät rasch in
die Krisenregion verlegen zu können“, sagt Kujat der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Die Bundeswehr habe „zu wenig Kampfflugzeuge, Kampfhubschrauber, zu wenig schwere Waffen – und vor allem zu wenig Soldaten“, so Kujat weiter. Er sprach sich angesichts der Krim-Krise und der
aggressiven russischen Politik für eine „grundlegende Neubewertung“ der sicherheitspolitischen Lage aus: „Meiner Meinung nach bedeutet das, dass die Landesverteidigung als Bündnisverteidigung
wieder ins Zentrum der Überlegungen gehört.“ Der Umbau der Bundeswehr zur Einsatzarmee müsse gestoppt werden.
Zur Landesverteidigung bräuchte man zahlenmäßig starke Landstreitkräfte, betont Kujat in der „Zeit“. Die bekäme man aber nur auf zwei Arten: „Entweder wird der Soldatenberuf deutlich attraktiver,
also erkennbar auch besser bezahlt – oder man führt die Wehrpflicht wieder ein.“ Letzteres sei wahrscheinlicher.