Steuerhinterziehung
EX-Bayern-Sportdirektor Nerlinger wusste von Hoeneß-Börsenspekulationen
Christian Nerlinger, bis Juli 2012 Sportdirektor des FC Bayern, wusste von den Börsenspekulationen seines ehemaligen Chefs Uli Hoeneß. Natürlich habe er dessen
Interesse am Spekulieren mitbekommen, sagte Nerlinger im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Es ist für mich schwer vorstellbar, wie ein Mensch einen solchen Rucksack mit sich rumtragen
kann.“ Nerlinger ergänzt: „Die Gefängnisstrafe ist für ihn und die gesamte Familie eine große Zäsur.“
Von der Steuerhinterziehung habe er ausschließlich aus den Medien erfahren. Auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass bei den Vertragsverhandlungen, die er geführt und verantwortet habe, Geld
veruntreut wurde, antwortete Nerlinger: „Ja. Zu hundert Prozent.“
Er sei während seiner Tätigkeit beim FC Bayern „eine Art Ziehsohn“ von Uli Hoeneß gewesen, resümiert Nerlinger. Hoeneß könne „unheimlich viel Nähe zulassen“. Nach seiner Beurlaubung habe er ihn nur
noch einmal zum Abendessen getroffen. „Die Vertrautheit wich, es herrschte professionelle Distanz – dieses Umschalten beherrscht er gut.“