Aktien Asien
Kursrutsch geht weiter - Tech-Aktien abermals schwach
TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Schwache Pharma- und Technologieaktien haben einige asiatische Aktienmärkte am Dienstag abermals ins Minus gezogen. Damit folgte der asiatische Techniksektor den zweiten Tag in Folge den Verlusten an der US-Börse Nasdaq. Der Stoxx Asia/Pacific 600 , der die 600 größten börsennotierten Unternehmen in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur abbildet, verlor 0,89 Prozent auf 130,47 Punkte.
Zuvor waren die Aktien an der Wall Street weiter gefallen. Die Sorgen, dass die an diesem Dienstag beginnende Berichtssaison die hohen Erwartungen an die Unternehmensgewinne nicht einlöst, hatten die Kurse sacken lassen. Besonders hochkapitalisierte Tech-Aktien, die zu den Hauptgewinnern des jüngsten Booms zählten, wurden weiter verkauft. Die Indizes hatten den größten Teil der seit Jahresbeginn eingefahrenen Gewinne abgegeben.
An der Börse in Tokio schloss der Nikkei-225-Index 1,36 Prozent tief im Minus bei 14 608,88 Punkten. Die japanische Notenbank hatte angesichts der moderaten Erholung der dortigen Wirtschaft von zusätzlichen Schritten zur Stützung der Konjunktur abgesehen und damit die Erwartungen einiger Marktteilnehmer enttäuscht. Nun richten sich die Hoffnungen auf die Sitzung im Juli.
Vor einem amerikanischen Gericht wurde Takeda Pharmaceuticals gemeinsam mit dem US-Konkurrenten Eli Lilly zu einer Milliardenstrafe verurteilt. Hintergrund ist, dass Krebsrisiken des Diabetes-Medikaments Actos verschwiegen wurden. Takeda soll sechs Milliarden Dollar zahlen. An der Tokioter Börse brach die Takeda-Aktie um 5,2 Prozent ein. Technologieaktien nahmen die Vorgabe von der Wall Street auf und verzeichneten zum zweiten Tag in Folge hohe Verluste: Softbank sackten um 4,5 Prozent, Yahoo Japan verloren 3,3 Prozent.
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Der harte Wettbewerb im Handymarkt ließ beim südkoreanischen Elektronikhersteller Samsung den Gewinn schrumpfen. Der erfolgsverwöhnte südkoreanische Konzern ist die weltweite Nummer eins bei Smartphones und Speicherchips. Doch mit seinem Umsatz verfehlte er die Erwartungen am Markt. Der operative Gewinn sackte um vier Prozent. Die Aktien fielen um moderate 0,2 Prozent.
In Festland-China, wo die Börsen wegen eines Feiertages am Montag geschlossen geblieben waren, waren Aktien dagegen sehr gefragt. Hintergrund sind Hoffnungen, dass die chinesische Regierung weitere Schritte unternimmt, um das Wachstum anzufachen. Zwar dämpfte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua in einem Kommentar Erwartungen, es werde ein großes Stimulierungspaket wie nach der Finanzkrise 2008 kommen. Presseberichten zufolge steht die Regierung aber unter Druck, das Wachstum zu stützen, um zu verhindern, dass es unter 7,5 Prozent rutscht: Das wäre der schwächste Schub seit 1990.
Der CSI-300 stieg um 2,37 Prozent auf 2237,32 Punkte. Angeführt wurde den Anstieg durch Kursgewinne von Banken und Energieversorgern. Industrial-Bank-Aktien stiegen um acht Prozent, Huaxia-Papiere gewannen mehr als fünf Prozent. Der Hongkonger Hang-Seng-Index gewann 0,90 Prozent auf 22 578,98Punkte.
Der indische Sensex-Index sank um 0,07 Prozent auf 22 343,45 Punkte. Der australische ASX 200 schloss 0,06 Prozent tiefer bei 5410,63 Punkten und knüpfte damit an seine moderaten Vortagsverluste an. Das am Vortag nach Börsenschluss bekannt gewordene Freihandelsabkommen zwischen Japan und Australien gab den Kursen keine erkennbaren Impulse./fn/gl/zb