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    ROUNDUP 2  434  0 Kommentare Südzucker hat bittere Überraschung parat - Schwaches Jahr voraus

    (neu: Analystenstimmen und Aktienmarktentwicklung)

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Fallende Preise für Zucker und Bioethanol bei gleichzeitig hohem Kostendruck schnüren Südzucker das Wachstum ab. Nachdem bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatz und Ergebnis bei Europas größtem Zuckerkonzern gesunken sind, dürfte es in dem im März gestarteten Jahr 2014/15 noch deutlicher nach unten gehen. Südzucker warnte am Dienstag überraschend vor einem operativen Ergebniseinbruch von fast 70 Prozent im laufenden Jahr.

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    Die Börse reagierte geschockt. Die im MDax notierten Südzucker-Aktien stürzten zeitweise um bis zu 20 Prozent ab. Dies war für das Unternehmen der größte Kursverlust aller Zeiten. Die Papiere der ebenfalls börsennotierten Tochter Cropenergies , die zeitgleich vor schwachen Ergebnissen warnte, verbilligten sich um gute 6 Prozent.

    ERSTES QUARTAL WOHL DEUTLICH SCHWÄCHER ALS IM VORJAHR

    Das Umfeld in den europäischen Zucker- und Bioethanolmärkten habe sich noch weiter verschlechtert, teilte Südzucker am Dienstag mit. Im laufenden Jahr werde das operative Ergebnis auf rund 200 Millionen Euro und der Umsatz auf etwa 7 Milliarden Euro sinken. Bereits das seit gut fünf Wochen laufende erste Quartal dürfte deutlich schwächer ausfallen als im Vorjahr.

    Händler sprachen von einem "sehr enttäuschenden Ausblick". Etliche Analysten hatten mit mehr als 500 Millionen Euro Gewinn gerechnet. Zahlreiche Banken kündigten an, ihre Schätzungen zu überarbeiten. Analyst Walter Schneider von der LBBW geht davon aus, dass angesichts der Ergebnissituation auch die Dividende sowohl für das vergangene als auch das laufende Geschäftsjahr schwach ausfallen dürfte.

    AUCH BIOETHANOL-TOCHTER CROPENERGIES SCHWÄCHELT

    Probleme macht dem Konzern derzeit vor allem das niedrige Preisniveau. Der Referenzpreis für EU-Zucker ging von 738 Euro die Tonne im Januar 2013 binnen eines Jahres auf 629 Euro zurück. Der Preis für Bioethanol reduzierte sich von über 600 Euro auf aktuell 485 Euro pro Kubikmeter, schrieb Analyst Schneider. Bei Südzucker stellt die Tochter Cropenergies den Kraftstoff her, der aus Zuckerrüben gewonnen und herkömmlichen Benzin beigemischt wird. Allerdings zögern viele EU-Staaten derzeit noch, den Anteil von Biokraftstoffen zu erhöhen und beispielsweise E10 im Markt einzuführen.

    Cropenergies erwartet in diesem Jahr daher nur ein operatives Ergebnis in einer Bandbreite von minus 30 bis plus 20 Millionen Euro. Allerdings soll der Umsatz durch die Erweiterung von Produktionskapazitäten auf mehr als 850 Millionen Euro steigen. Im abgelaufenen Jahr hatte das Unternehmen nach ersten Berechnungen seinen Umsatz um 13 Prozent auf 781 Millionen Euro gesteigert. Das operative Ergebnis brach von 87 Millionen auf 34,5 Millionen Euro ein.

    GEWINNEINBRUCH BEI SÜDZUCKER - KARTELLSTRAFE

    Das zog auch den Mutterkonzern nach unten. Wie Südzucker mitteilte, fiel das operative Ergebnis 2013/14 (Ende Februar) nach Rekordwerten im Vorjahr um fast ein Drittel auf 658 Millionen Euro. Der Umsatz gab um zwei Prozent auf 7,7 Milliarden Euro nach. Der Konzern hatte zudem eine Millionen-Strafe von der EU wegen Preisabsprachen aufgebrummt bekommen. Wie sich das alles unter dem Strich auswirkt, will Südzucker bei der Vorlage der vollständigen Bilanz Mitte Mai bekannt geben.

    Der Zuckermarkt ist in Europa stark reguliert. Die derzeit gültige Zuckermarktverordnung, die Zölle, Quoten und Subventionen regelt, läuft Ende September 2017 aus. Südzucker hatte vergeblich für eine längere Laufzeit der Verordnung plädiert. Das Ende der Quotenregelung werde zu mehr Wettbewerb, in Folge dessen zu einem größeren Preisdruck und damit zu zusätzlichen Ergebnisbelastungen bei Südzucker führen, ist sich die Privatbank Hauck & Aufhäuser sicher.

    AUF DER SUCHE NACH SPARPOTENZIAL

    Um für die Zeit nach 2017 gerüstet zu sein, überprüft der Konzern derzeit seine Kostenstrukturen. Dies betreffe vor allem den Geschäftsbereich Zucker, hieß es. Südzucker stellt neben Zucker und Bioethanol auch noch Fruchtsaftkonzentrate, Lebensmittelzutaten oder Tiefkühlprodukte wie Fertigpizza her./she/mne/stb




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