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     767  0 Kommentare Mehrwertsteuer stört Nippon-Aktionäre nicht

    Es ist so eine Sache mit der Mehrwertsteuer, an ihrer Höhe scheiden sich stets die Geister. Die einen argumentieren, dass sie eine sehr gerechte Steuer sei, weil sie eben alle bezahlen müssen. Andere halten gegen, dass eine Erhöhung besonders die kleinen Einkommen trifft. Wer erinnert sich nicht an die Logik 0+2=3 als Merkel und Steinmeier 2005 klarmachten, dass die Mehrwertsteuer mal eben von 16 auf 19 Prozent steigt, obwohl die CDU eigentlich 2 Prozent und die SPD 0 Prozent vor der Wahl ankündigten. In Japan sind die Probleme wohl dringlicher als 2005 in Deutschland. Der IWF schätzt, dass der Schuldenstand Japans bis Jahresende rund 240 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen wird. Wir schauen uns an was die Erhöhung für die Märkte bedeutet, und wie die Meinung der Experten von Fidelity zum japanischen Aktienmarkt ist.

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    Diese Mehrwertsteuererhöhung ist die erste seit 17 Jahren, aber die negativen Erfahrungen der letzten Erhöhung in 1997 sorgen für Unsicherheit bei einigen Investoren. Allerdings gibt es mehrere wichtige Unterschiede: Denn anders als heute befand sich Japan damals inmitten einer Finanzkrise, die durch exzessive Schulden der Privathaushalte und der Unternehmen hervorgerufen wurde. Außerdem belastete zu der Zeit die Asienkrise die Kapitalmärkte. 1997 befanden sich darüber hinaus private Kapitalinvestitionen in Japan auf einem zyklischen Hoch. Aktuell ist in diesem Bereich noch viel Luft nach oben. Ein weiterer Unterschied: Die Regierung musste 1997 einen harten Sparkurs einschlagen, während das Kabinett von Ministerpräsident Shinzo Abe vor kurzem ein 5,5 Billionen Yen schweres Konjunkturprogramm auf den Weg gebracht hat. Geldpolitische Maßnahmen der Bank of Japan sollten zusätzlich weiter für Entspannung sorgen.

    Nikkei 225 auf Jahressicht

    Nikkei 225 auf Jahressicht

    Kurzfristige ökonomische Belastung

    Unbestritten ist jedoch, dass die Erhöhung der Mehrwertsteuer kurzfristig Einfluss auf einige Branchen und einzelne Unternehmen haben wird. Dazu zählen der Einzelhandel, die Nahrungsmittel-, Kosmetik- und Gesundheitsbranchen, genauso wie Immobilien und das Baugewerbe. Das bedeutet, dass die Effekte der Mehrwertsteuererhöhung kurzfristig Druck auf die japanischen Märkte ausüben könnten. Vor der Steuererhöhung war in Reaktion darauf eine stärkere Konsumnachfrage festzustellen, was bedeutet, dass eine Abschwächung in den kommenden Monaten unausweichlich sein wird. Für Alex Teves, Experte von Fidelity steht fest: “Der nachlassende Konsum dürfte aber nur von kurzer Dauer sein. In der zweiten Jahreshälfte erwarte ich wieder eine Erholung, was sich auch auf die Beschäftigung und die Einkommensverhältnisse positiv auswirken sollte.”

    Euro/ Yen auf 3 Jahre

    Euro/ Yen auf 3 Jahre

    Unternehmen auf dem richtigen Weg

    Insgesamt sehen die Experten von Fidelity weiter eine positive Entwicklung bei den Firmengewinnen in Japan, mit soliden Ergebnissen, die einhergehen mit signifikanten Dividenden- und Aktienrückkaufankündigungen. “Die Gesamtergebnisse sind beständig von Quartal zu Quartal gestiegen. Positive Gewinnrevisionen lassen erwarten, dass der Aufwärtstrend anhält. Im Licht der jüngsten Marktkorrektur bedeuten die inzwischen attraktiveren Bewertungen die Chance, in die Schwäche hinein zu kaufen. Obwohl die Aktienkurse angesichts in- und ausländischer Makrofaktoren und geopolitischer Risiken volatil bleiben dürften, bleiben wir bei unserem positiven mittel- bis langfristigen Ausblick für japanische Aktien.”

    Anlagemöglichkeiten

    Anleger, die daher auf steigende Kurse im japanischen Nikkei setzen wollen können über eine Indexzertifikat daran partizipieren. Eine Möglichkeit ist das währungsgesicherte Papier mit der WKN DZ2NX7. Wer mehr Risiko eingehen will, kann über Henelpapiere wie zum Beispiel Faktor-Zertifikaten agieren. Die WKN VZ4LNK auf den Nikkei hat einen konstanten Hebel von vier. Allerdings ist das Faktor-Zertifikat nicht währungsgesichert. Wer sich gegen eine Yen-Abwertung schützen beziehungsweise auf einen fallenden Yen zum Euro setzen will, kann ebenfalls Hebelpapiere wie Faktor-Zertifikate einsetzen. Die WKN CZ60C6 etwa hat einen konstanten Hebel von fünf, was im Währungsbereich moderat ist.

     




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Mehrwertsteuer stört Nippon-Aktionäre nicht Es ist so eine Sache mit der Mehrwertsteuer, an ihrer Höhe scheiden sich stets die Geister. Die einen argumentieren, dass sie eine sehr gerechte Steuer sei, weil sie eben alle bezahlen müssen. Andere halten gegen, dass eine Erhöhung besonders die …

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