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    Meinung  2588  5 Kommentare Griechenlands Rückkehr unter die Diktatur des Kapitalmarkts

    Kommentar zum geplanten Besuch der Bundeskanzlerin am Freitag in Griechenland und die Rückkehr der griechischen Regierung an den Kapitalmarkt:
     
     
    Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte die Gelegenheit nutzen und sich bei ihrem morgigen Besuch des Troika-Protektorats Griechenland bei den Menschen auf der Straße über die dortige Zufriedenheit mit ihrer Eurokrisenpolitik informieren.
     
    Die Rückkehr des griechischen Staates an den Kapitalmarkt ist kein Schritt zur Verbesserung der Situation der leidgeplagten Menschen in dem Mittelmeerland, sondern ein Zeichen für die Kontinuität der menschenverachtenden Krisenpolitik der Bundeskanzlerin und ihrer Helfershelfer. An der Emission der Anleihe verdienen sich die beteiligten Banken die nächste goldene Nase. Für die Rückkehr unter die Diktatur des Kapitalmarktes verlangen die Finanzmarktakteure einen um ein Vielfaches höheren Zinssatz vom griechischen Staat als dieser für die sogenannten Hilfskredite zahlen müsste. Für die Zinsen müssen die griechischen Bürger mit weiteren Lohn-, Renten- und Sozialausgabenkürzungen bluten.
     
    Die Märkte sind durch die gigantischen Geldspritzen der Zentralbanken derart besoffen, dass sie jegliches Risikobewusstsein verlieren. Insbesondere amerikanische Hedgefonds wetten mit dem Kauf der neuen griechischen Banken darauf, dass die Bundesregierung ihr Wort hält und bei einem nötigen zukünftigen Schuldenschnitt nur noch die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden.
     
    DIE LINKE fordert, den Schaden für die Steuerzahler in Europa zu begrenzen, indem die verbliebenen privaten Forderungen – größtenteils von Banken und Hedgefonds - nicht mehr bedient werden. Die Sozialkürzungspolitik muss zurückgenommen und eine europaweite Vermögensabgabe zur Senkung der Staatsschulden eingeführt werden.
     





    Sahra Wagenknecht
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    Sahra Wagenknecht (MdB) wurde am 16. Juli 1969 in Jena geboren und studierte nach der Wende Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der HU-Berlin. Wagenknecht promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre mit der Arbeit: "Die Grenzen der Wahlfreiheit. Sparentscheidungen und Grundbedürfnisse in entwickelten Ländern", erschienen 2013 im Campus Verlag. Ihre politische Laufbahn umfasst unterschiedliche Positionen: 1991 Mitglied des Parteivorstandes der PDS, 2004 Einzug ins Europaparlament - bis 2009, ab 13. Oktober 2015, mit Dietmar Bartsch, Oppositionsführerin des 18. Bundestags. Nach der Bundestagswahl 2017 bleibt Wagenknecht für DIE LINKE Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag - gemeinsam mit Bartsch. Wagenknecht ist seit 2014 mit Oskar Lafontaine verheiratet.
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    Verfasst von Sahra Wagenknecht
    Meinung Griechenlands Rückkehr unter die Diktatur des Kapitalmarkts Die Rückkehr des griechischen Staates an den Kapitalmarkt ist kein Schritt zur Verbesserung der Situation der Leid geplagten Menschen in Griechenland, sondern ein Zeichen für die Kontinuität der menschenverachtenden Krisenpolitik.

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