Commerzbank, DAX, Tesla, Facebook – Kursrutsch oder Mini-Crash?

Weshalb stocken Sie die Cash-Position im Defensivdepot auf, warum veräußern Sie Lanxess und Salzgitter-Zertifikat, warum halten Sie im Favoritendepot rund ein Drittel des verfügbaren Kapitals an Bargeld? Diese Frage stellten uns gestern früh mehrere Leser, kombiniert mit der Nachfrage nach dem Inliner auf Euro-Dollar, den wir mit plus 20 Prozent veräußert hatten. Die Antworten hat eigentlich gestern Abend der Markt gegeben, denn in den USA vollzog sich der Korrektur zweiter Teil. Die Erholung bei Vertex, Facebook, Tesla, Amazon und Co. war nur kurzfristig, es ging jeweils fünf bis sechs Prozent abwärts. Franz-Georg hatte auch in unserer Kolumne bei n-tv auf die Risiken nochmals hingewiesen, es geht nun darum, ob es eine Korrektur bleibt oder ein Mini-Crash drohen könnte. Wir sind mit dem frischen S&P 500-Put noch vorsichtiger geworden. Einfach ist die Antwort auf Frage 2. Das Währungspapier haben wir aus dem Depot genommen, da uns der Euro trotz aller Nachrichten nicht so schwach erschien, wie es eigentlich sein sollte. Und da die obere Barriere näher gelegen ist und war, haben wir die Gewinne kassiert. Das ändert nichts daran, dass das Papier nach wie vor interessant ist. Schwieriger war die Antwort auf Frage 1. Ehrlich gesagt war es Bauchgefühl, denn wir rechneten mit einer zweiten Verkaufswelle an der Nasdaq, speziell den Kurssprung von sieben Prozent bei Facebook gestern sahen wir fundamental kaum untermauert.Daher haben wir vorgestern einen Put auf den S&P 500 (WKN HY2UKD) beigemischt und Teilgewinne beim MIB30-Knock-out kassiert.

Wir wollen die bisherigen schönen Jahresgewinne sichern und bei Rücksetzern nachkaufen können. Gestern ging es an der Nasdaq in der Tat abwärts und die alten Bekannten müssen ihre jüngste Erholung als technische Reaktion verbuchen. Doch auch in Deutschland könnte sich der eine oder andere Kurssprung als Fehlausbruch erweisen. Im DAF-Depot haben wir eine Short-Position auf die Lufthansa aufgenommen, im DAX müssen sich aber auch Commerzbank-Aktionäre damit anfreunden, dass der Sprung über 14 Euro ein Fehlsignal gewesen ist – . Auch die Post könnte bei 27 Euro eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausbilden.

Tesla minus  Prozent kurz vor 20 Uhr, Tripadvisor minus 7 Prozent, Vertex minus 6, Amazon minus 4,5 Prozent, Facebook minus 5 Prozent. Dass wir nicht begeistert waren von diesen Aktien zu den aufgeblasenen Kursen, daraus hatten wir kein Geheimnis gemacht. So langsam kann man sich den einen oder anderen Titel wieder auf die Beobachtungsliste legen. Vor allem wenn Tesla wieder eine 1 vorne stehen hat (gegenwärtig 203 Dollar) oder Facebook 50 Dollar anpeilt kann man diskutieren. Aber bis dahin ist es noch ein Stück.

Der DAX übrigens wird vorbörslich bei rund 9.340 Punkten notiert, im defensiven Depot macht die SG4RLF weiter Spaß. Auch wenn man sie nicht im Depot hat, entwickelt sie sich mittlerweile zum fast kuriosen Beispiel, wie ein Absicherungsinliner funktioniert. Denn Stand jetzt liegt das Papier wieder nahe der Nullgrenze, puffert die weiteren Bestände. Dies gilt im Favoritendepot für die SG4060, die SG42SW und die und die SG404A – taktische Inliner eben.

Wir sind gleich mit einem Ausblick auf die Zahlen der US-Banktitel Wells Fargo und JP Morgan für Sie da und natürlich mit dem frühen Marktbericht. Und wer noch Lust hat uns seine Stimme für den Finanzblog-Award zu geben – wir freuen uns über jedes Votum.