Griechische Merkwürdigkeit
Pünktlich zu meiner Kolumne des letzten Wochenendes ist Griechenland wieder an den Kapitalmarkt zurückgekehrt. Das ist ein großer Erfolg.
Bei der Auktion einer Anleihe mit 5 Jahren Laufzeit wurden 3 Milliarden Euro eingenommen, gegen eine jährliche Zinszahlung von 4,75 %. Das lag deutlich unter den Analystenschätzungen von 5,5 %.
Ist jetzt alles wieder normal?
Keinesfalls. Die Käufer bauen natürlich auf eine implizite Garantie der EU, in deren verschiedenen Portfolios zudem auch etwa 80 Prozent der gegenwärtigen Schulden Griechenlands liegen.
Doch augenfällig ist die Nichtübereinstimmung mit der Rendite der umgestellten Altanleihen. Denn die liegt trotz deutlich längerer Laufzeiten weit darunter.
Was bedeutet das?
Es bedeutet, dass die Bieter in dieser Woche Sonderkonditionen bekommen haben. Sie bekommen mehr als die alten Gläubiger. Und man kann drei Mal raten, warum das so ist.
In den Bereich der Normalität kommt Griechenland erst dann, wenn die Renditen der neuen und der alten Anleihen sich angleichen.