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    Investoren-Kompass  2563  0 Kommentare Platzt die Techblase?

    Ich habe es an dieser und an anderer Stelle ja schon oft genug kundgetan, dass ich die Bewertung vieler Technologiewerte für vollkommen übertrieben halte und das irgendwann damit zu rechnen ist, dass auch diese Tech-Blase wieder platzen wird. Nun sind die Kurse auf Breiter Front eingebrochen. War es das oder geht die Korrektur jetzt erst richtig los?

    Der Nasdaq 100 Index hat in den letzten fünf Wochen fast 10 Prozent an Wert verloren. Bei den Einzelwerten sieht es auch mit Sicht auf einen Monat zum Teil noch düsterer aus. Netflix zum Beispiel hat 23,5 Prozent verloren, Facebook 15,6 Prozent, Amazon 14 Prozent, Biogen Idec 14,5 Prozent, Tesla Motors fast 13 Prozent. Überhaupt sind nur 20 Mitglieder des Nasdaq 100 auf Monatssicht im Plus. Es sind also vor allem auch die großen etablierten Tech-Werte, die kollabieren. Die Gründe sind vielschichtig. Bei Google zweifeln die Anleger zunehmend am Erfolg der Google Glasses, wenngleich nun auch bald eine streng limitierte Anzahl endlich in die Läden kommen soll. Aber alleine schon angesichts des stolzen Preises von etwa 1.200 Dollar dürfte es kein Megaseller werden. Bei anderen Werten wie Amazon oder Facebook dürfte den Anlegern endlich mal klar geworden sein, welch hanebüchenen Bewertungen die Unternehmen teilweise erreicht haben. Beispiels Facebook: Obwohl sich die Aktie mittlerweile fast 20 Prozent von ihrem Rekordhoch wieder entfernt hat, wird das Unternehmen immer noch mit über 150 Milliarden Dollar bewertet. Das 2015er-KGV liegt jetzt nach der Korrektur immer noch bei über 35. Zudem erscheint fraglich, ob Facebook die Gewinne weiter so dynamisch steigern kann wie zuletzt. Zumal wichtige Kunden am Erfolg der Werbung auf Facebook zu zweifeln beginnen. Dazu kommen die enormen Belastungen durch die Übernahmen. Gerade erst haben die zuständigen US-Behörden grünes Licht für die Whatsapp-Übernahme durch Facebook gegeben – für 19 Milliarden Dollar! Da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt, der für das nahende Ende der Blase sprechen. Die Mondpreis, die bei übernahmen gezahlt werden. Auch 1999 und 2000 bevor die Tech-Blase platzte, wurden abenteuerliche Summen für Übernahmeziele gezahlt. Zudem gab es damals eine in die Höhe schießende Zahl von IPOs im Tech-Sektor. Zwar haben diese nicht ganz das Niveau von 2000 erreicht, doch immerhin ein Vieljahreshoch. Die Übernahme von Whatsapp war dabei nicht mal die größte Preis-Bubble. Meiner Meinung nach wurde schon vor ziemlich genau einem Jahr ein Deal vollzogen, der schon ein erster wichtiger Vorbote der sich immer heftiger aufblähenden Blase war: Instagram. Zwar zahlte Facebook dafür „nur“ eine Milliarde. Allerdings hatte Instagram auch nur einen Bruchteil der User wie sie Whatsapp hat und vor allem hat Instagram so gut wie keine Umsätze erzielt, geschweige denn Gewinne. Der Preis wurde im Prinzip für eine App und gut ein Dutzend Entwickler gezahlt! Es ist nicht wirklich verwunderlich, dass sich einer der Verkäufer, Kevin Systrom, in einem Interview im holländischen Fernsehen fast schon totlachte angesichts dieser lächerlich hohen Summe (den Link zu diesem legendären Interview finden Sie hier!).


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    Carsten Englert
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    Carsten Englert ist nicht nur Charttechniker sondern auch langjähriger Experte für fundamentale Analysen. Er hat sowohl den DAX-Crash im August 2011 als auch den Kurseinbruch ab April 2012 rechtzeitig vorhergesagt und seinen Lesern massive Gewinne ermöglicht. Seine Empfehlungen und Musterdepots finden Sie im Börsenbrief
    "Der Investoren-Kompass".
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    Verfasst von 2Carsten Englert
    Investoren-Kompass Platzt die Techblase? Ich habe es an dieser und an anderer Stelle ja schon oft genug kundgetan, dass ich die Bewertung vieler Technologiewerte für vollkommen übertrieben halte und das irgendwann damit zu rechnen ist, dass auch diese Tech-Blase wieder platzen wird. Nun sind die Kurse auf Breiter Front eingebrochen. War es das oder geht die Korrektur jetzt erst richtig los?

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