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     1230  0 Kommentare Das Land, das schneller druckt als sein Rivale

    Lucky Luke ist der Mann, der schneller zieht als sein Schatten. Japan ist das Land, das schneller drucken will als sein Rivale. Aber der Reihe nach. Janet Yellen ist Nachfolgerin von Ben Bernanke und sie ist damit die wichtigste weibliche Führungspersönlichkeit weltweit. Von ihrem Team hängt es ab, ob der US-Dollar wieder an Stärke gewinnen kann, ob die Zinspolitik in den USA eine wesentliche Änderung erfährt. Haruhiko Kuroda gibt den Lucky Luke aus Nippon. Notenbankpolitik und Devisen im Frühjahr 2014 – wo stehen wir? Egmond Haidt analysiert, warum der Euro entgegen aller Bedenken nicht unter 1,37 Dollar fallen will und wieso die Japaner angesichts ihrer Konjunkturdaten die Notenpresse verstärkt anfeuern könnten. Zuletzt finden Sie Handwerkszeug, mit dem sie auf die Währungspaare setzen können.

    Wer sich die Entwicklung der Zinsen für europäische Staatsanleihen anschaut, könnte glauben, dass die EZB alle Probleme der Euro-Zone gelöst hat: So sind die Zinsen für zehnjährige spanische oder italienische Anleihen so niedrig wie selten zuvor. Das liegt allerdings nicht an der leichten Konjunkturerholung oder gar an einer möglichen Verbesserung der Staatsfinanzen. Denn die Schulden Spaniens und Italiens sind im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukts auf Rekordhochs gestiegen. Für den Rückgang der Zinsen ist vor allem die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik durch die EZB verantwortlich, zumal die Inflation in der Euro-Zone zuletzt auf nur mehr 0,5 Prozent gesunken ist.

    Russland könnte US-Staatsanleihen auf den Markt werfen

    Trotz dieser Aussicht notiert der Euro in der Nähe des Mehr-Jahres-Hochs gegenüber dem Dollar. Dabei müsste der Euro eigentlich kräftig nachgeben, zumal die US-Notenbank ihre Geldpolitik verschärft. In den vergangenen Quartalen haben jedoch vor allem die Zuflüsse ausländischen Kapitals in europäische Aktien den Euro beflügelt. Wegen der Ukraine-Krise schauen sich Investoren nun verstärkt die Daten über die Bestände von US-Staatsanleihen an, die die Fed in New York im Auftrag ausländischer Notenbanken verwahrt. Diese Bestände sind zuletzt stark gesunken. „Der Verdacht ist, dass die Russen ausgestiegen sind“, sagt Komal Sri-Kumar, Chef der US-Beratungsfirma Sri-Kumar Global Strategies. Angesichts der großen Bestände der Länder aus den Emerging Markets bestünde die Sorge, dass wenn diese Anlagen aus dem Dollar oder zumindest aus New York abgezogen würden, dass das den Greenback belaste. „Diese Sorge ist meiner Meinung nach der Grund, warum der Euro und der Yen gegenüber dem Dollar gestiegen sind“, sagt Sri-Kumar.

    Euro-Dollar

    Euro Dollar

    Weiteres Gelddrucken könnte Yen weiter schwächen

    Ebenso wie in den USA waren zuletzt auch die Konjunkturdaten aus Japan überraschend schwach. Ein Berater der Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe hat bereits angedeutet, dass die Notenbank ihr Programm zum Kauf von Staatsanleihen auf 100 Billionen Yen (985 Mrd. Dollar) jährlich verdoppeln könnte, wenn die Mehrwertsteuererhöhung im April die Wirtschaft mehr als erwartet belasten sollte. Etliche Experten warnen jedoch vor dem weiteren Gelddrucken, zumal die Staatsschulden bereits in diesem Jahr auf mehr als 240 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen sollen. „Meine Sorge ist, dass der Yen in ein oder zwei Jahren auf 110, 120 oder 150 Yen je Dollar fallen könnte“, sagt Sri-Kumar.

    Dollar-Yen

    USD JPY

    Never fight the Fed – der alte Spruch könnte also auch in den kommenden Monaten und Jahren zutreffen. Wer dennoch mutig ist oder sich eben auf Linie der Notenbank(en) begibt, kann im Devisenbereich Euro, Dollar, Franken und viele Devisenpaare mehr handeln. Wer wie Sri-Kumar wieder auf einen fallenden Yen setzen will, kann mit Hebelpapieren auf verschiedene Wechselkurse zum Yen setzen. Faktor-Zertifikate gibt es allerdings nur eingeschränkt, etwa auf den Wechselkurs Euro/Yen. Das Papier mit der WKN CZ60C3 hat einen konstanten Hebel von zehn, um von einem steigenden Euro sowie fallenden Yen zu profitieren. Dagegen können Anleger mit der DZE7VQ an einem steigenden USD gegen den Yen partizipieren. Der Hebel bei diesem K.o.-Bull-Papier liegt bei rund 13, die Laufzeit ist unbegrenzt.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Das Land, das schneller druckt als sein Rivale Lucky Luke ist der Mann, der schneller zieht als sein Schatten. Japan ist das Land, das schneller drucken will als sein Rivale. Aber der Reihe nach. Janet Yellen ist Nachfolgerin von Ben Bernanke und sie ist damit die wichtigste weibliche …