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     1431  0 Kommentare Indiens Börse setzt auf politschen Hoffnungsträger

    Stellen sie sich vor, sie gehen zur Wahl und die Kandidaten kommen aus Lissabon, Berlin, Athen und Moskau. Schwer vorstellbar, aber bei der indischen Parlamentswahl kommen zur geographischen Distanz noch kulturelle und religiöse Unterschiede hinzu, die weit größer als in Europa sind. Daher schauen politische Beobachter, aber auch die Aktienmärkte gespannt auf den größten Urnengang der Welt, mit über 800 Millionen Wahlberechtigten. Das ganze Land ist während der Wahl in Anspannung -  erst am Samstag starben bei Anschlägen 14 Menschen. Experten tun sich schwer den Wahlausgang vorherzusagen. Wir haben uns angesehen wie die Auswirkungen auf die Märkte sein könnten, und wie die Analysten von Fidelity den Zustand der indischen Wirtschaft beurteilen.

    Indien war praktisch von den Radarschirmen der Anleger verschwunden. Seit einigen Tagen rückt das Land durch die Wahlen wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Am Donnerstag steht die Wahl in der Provinz Neu-Dehli an. Der diesjährige Urnengang könnte einer der interessantesten seit Jahren werden. Die Inder haben die Wahl zwischen der regierenden Kongresspartei, die sich als Beschützer der Armen sieht und die das Land seit der Unabhängigkeit die meiste Zeit regierte, sowie der Hindu-Nationalen BJP, auf die neben der Wirtschaft auch die wachsende Mittelschicht setzt.

    Hindu-Nationalist als Hoffnungsträger der Wirtschaft

    Der Ruf der Kongresspartei hat in der Vergangenheit durch Korruptionsaffären und Vetternwirtschaft stark gelitten. Die Politik der Regierung gilt als gescheitert. Für die Wahl setzt die Kongresspartei auf einen klangvollen Namen. Ihr Kandidat, Rahul Gandhi, stammt aus dem mächtigen Ghandhi-Clan. Die Partei spricht als einzige alle Kasten und Religionsgruppen des heterogenen Landes an, und versteht sich so als Mittler. In Umfragen hat jedoch die BJP bei zahlreichen Themen die Nase vorn: Ihr trauen die Wähler eher eine wirkungsvolle Armutsbekämpfung zu. Unter Narendra Modi setzt die BJP auf die Karte wirtschaftliche Kompetenz. Damit trifft sie den Nerv der jüngeren Generation, unter anderem der vielen Hochschulabgänger in Indien, die keinen passenden Job finden, deren Stimme die Wahlen entscheiden wird.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Indiens Börse setzt auf politschen Hoffnungsträger Stellen sie sich vor, sie gehen zur Wahl und die Kandidaten kommen aus Lissabon, Berlin, Athen und Moskau. Schwer vorstellbar, aber bei der indischen Parlamentswahl kommen zur geographischen Distanz noch kulturelle und religiöse Unterschiede hinzu, …

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