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     2772  0 Kommentare Cancom, Evotec, Nordex und Morphosys – ernüchternde Zahlen

    Die große Rally im TecDAX ist erst einmal vorbei. Klar, gestern legte Morphosys nach einer Analysteneinschätzung um 11 Prozent zu, auch SMA Solar gewannen fünf Prozent, auch Cancom und Evotec zeigten neue Erholungstendenzen. Doch das Zahlenwerk für drei Monate im Vergleich zu 12 Monaten ist ernüchternd. Minus 15 zu plus 68, minus 14 zu plus 91, minus 13 zu plus 103 – so sieht der Performancevergleich 3 Monate vs. 12 Monate bei Morphosys, Cancom und Nordex aus. Auch Evotec ist kurzfristig mit minus 22 Prozent unter Druck, hat auf ein Jahr aber noch 48 Prozent Plus dastehen. Dies deckt sich übrigens fast mit den US-Tech-Werten. Amazon liegt auf 3 Monate 20 Prozent hinten, auf ein Jahr aber fast 20 Prozent vorne. bei Tesla steht ein Mini-Plus auf 3 Monate, dafür 320 Prozent auf ein Jahr. Google ist mit 10 Prozent hinten auf 3 Monate, Starbucks geht es ähnlich. Über die Gründe für letztgenannte Aktie hatten wir berichtet, Stichwort Kaffeepreise. Fundamental sind die Aktien also leicht angeschlagen, wie der DAX charttechnisch aussieht und wann Firmen mit dem Euro so ihre Probleme bekommen – unser Marktbericht am Donnerstag.Charttechnische Lage

    Nach dem kleinen Ausverkauf zu Wochenbeginn meldeten sich  am Mittwoch wieder die ersten Käufer zurück. Die Kursgewinne von rund 1,6 Prozent signalisieren zunächst eine deutliche Gegenreaktion, die grundsätzlich auch bullisch einzuordnen ist. Wer allerdings nicht den Mut hatte und schon im späten Dienstags-Handel in den Markt ging, profitierte eher wenig von den Gewinnen. Denn der DAX eröffnete mit einer Aufwärtslücke von rund 80 Punkten. Bis knapp eine Stunde vor Handelsschluss dümpelte der Markt lustlos seitwärts, bevor noch einmal Kaufdruck aufkam und das Tageshoch zugleich auch dem Intraday-Hoch entsprach. Das Volumen fiel mit 3,07 Mrd. Euro auf Xetra etwas geringer aus als in den vergangenen drei Tagen, blieb aber immerhin über der Schwelle von drei Mrd. Euro. Zuversichtlich stimmt, dass mit Bayer und BASF auch zwei Indexschwergewichte wieder verstärkt gekauft wurden, die zuletzt deutlich unter die Räder kamen. So sind die Papiere des Leverkusener Konzerns derzeit die trendschwächste Aktie im DAX.

    Auf den DAX und die US-Titel mit frischen Zahlen werden wir im heutigen Webinar speziell eingehen. Anmelden können Sie sich gerne hier, wir freuen uns ab 18 Uhr auf Sie!

    Auch an der richtungsweisenden Wall Street bessern sich wieder die Aussichten. Nachdem der S&P Anfang April einen Fehlausbruch auf der Oberseite zeigte, erfolgte nun das entsprechende Pendant auf der Südseite. Erneut lockte die 100-Tage-Linie wieder ausreichend viele Schnäppchenjäger an und führte zu einer Gegenbewegung (s. Chart-Show).

    Trotz des gestrigen Erfolgs der Bullen kann der Stundenchart noch nicht überzeugen. Während der DAX am Mittwoch keine Widerstände überwinden musste, ist die Ausgangslage für heute anders einzuschätzen. In den vergangenen Tagen drehte der Markt häufig intraday im Bereich um 9350. Knapp darüber, bei 9370 und 9400 lauern weitere, ernst zu nehmende Widerstände (horizontale Barriere und Oberkante des Abwärtskanals). Erst wenn der DAX diese Herausforderungen meistert und im Anschluss auch noch die 21-, 55- und 100-Tage-Linie um 9410 / 9430 überwindet, können die Bullen sich berechtigte Hoffnungen auf ein Ende der Korrektur machen. Erholungen unterhalb dieser Schwelle sind nur als Bärenmarktrally einzuordnen. Weitere Rückschläge sind jederzeit möglich, wobei die Gefahren auf der Unterseite nicht unterschätzt werden dürfen. Der Blick richtet sich verstärkt auf den Tageschart, wo der DAX äußerst knapp über der südlichen Begrenzung des Aufwärtskanals notiert. Sollten die Kurse unter 9100 fallen, droht ein zügiger Abverkauf mit Ziel 8950 / 9000.

    Handwerkszeug

    Wer mit den oben erwähnten Aktien aus dem TecDAX spekulieren möchte, hat als Handwerkszeug eine breite Palette zur Auswahl: Bei Nordex bietet sich auf der Long-Seite die DT2PAR und auf der Short-Seite die  US6FRH an. Bei Morphosys   können Sie mit den WKNs DZS8KS und DZW6Q3 agieren, bei Cancom mit der NG0X4H und NG02V5. Bei den TecDAX-Papieren sollte ein Hebel von 6 genügen, den wir jeweils ausgesucht haben, die Aktien bringen noch das übrige an Volatilität mit. Das Handwerkszeug für den DAX finden Sie mitunter tagsüber auch ergänzend in unserer ISIN-Liste, für heute geben wir die DZW2PN  auf der Long-Seite und die DT3X1D auf der Short-Seite mit auf den Weg. Da das lange Osterwochenende bevorsteht würde es nicht wundern, wenn einige Investoren ihre Positionen auch angesichts der Ukraine-Probleme am Nachmittag ins Trockene bringen. Unser eigenes Szenario bleibt daher auf Vorsicht ausgerichtet, entsprechend warten wir mit weiterem Einsatz des Cash-Bestands im Favoritendepot bis nach Ostern. Unsere Investmentideen zum Wochenende wird es natürlich wie gewohnt geben – als Ostergeschenk;-)

    Euro ist viel zu teuer

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Cancom, Evotec, Nordex und Morphosys – ernüchternde Zahlen Die große Rally im TecDAX ist erst einmal vorbei. Klar, gestern legte Morphosys nach einer Analysteneinschätzung um 11 Prozent zu, auch SMA Solar gewannen fünf Prozent, auch Cancom und Evotec zeigten neue Erholungstendenzen. Doch das Zahlenwerk …

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