Nach Hapag-Lloyd-Fusion will Investor Kühne weiteren Partner
HAMBURG (dpa-AFX) - Hapag-Lloyd-Anteilseigner Klaus-Michael Kühne will nach der beschlossenen Fusion der Hamburger Reederei mit der chilenischen Reederei CSAV einen weiteren Partner ins Boot holen. Der Abstand zu den drei anderen Großreedereien Maersk, MSC und CMA CGM bleibe auch nach der Fusion noch sehr groß, sagte Kühne der "Welt am Sonntag". "Deshalb sollte später noch ein weiterer Partner hinzukommen." Sein Wunschpartner, die Reederei NOL aus Singapur, sei bislang dazu aber nicht bereit.
Eher zurückhaltend sah Kühne im Interview mit der "WamS" die künftige Entwicklung in der Transportwirtschaft. Die Boomzeiten seien vorbei, die Globalisierung habe wahrscheinlich ihren Höhepunkt überschritten. "Natürlich trifft das auch den Transport, vor allem in der Schifffahrt. Die Containerisierung hat einen hohen Sättigungsgrad erreicht. Heute gibt es kaum mehr neue Güter, die in Container umgeladen werden können", sagte Kühne der Zeitung.
Positiv beurteilte Kühne vor diesem Hintergrund die am 16. April unterzeichnete Fusion zwischen Hapag-Lloyd und CSAV. "Die Chance, dass CSAV und Hapag-Lloyd in der Containerschifffahrt mehr Erfolg haben, ist groß."
Kritisch setzte sich Kühne dagegen mit der sogenannten P3-Allianz, einer angestrebten Kooperation der drei großen Reedereien Maersk, MSC und CMA CGM, auseinander. Die Verbindung der drei Reedereien werde den Wettbewerb einschränken. Auf den Strecken von Asien nach Europa werde es keinen großen Preiskampf mehr geben. "Ich wundere mich, dass die Kartellbehörden in den USA und Europa das so einfach durchwinken. Aber unbenommen davon bleibt, wer in der Schifffahrt zu den Gewinnern gehören will, muss in großen Einheiten denken", sagte Kühne./ehl/DP/he