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    USA bekommt sie, Europa braucht sie - INFLATION  4802  0 Kommentare Kapitalmarktrenditen, Inflation und großes Potenzial für finanzielle Fehlentscheidungen

    Die Inflationsraten im EURO-Land fallen immer weiter. Die Angst vor der Deflation geht um. Die EZB hat ihren Auftrag bisher nur unzureichend erfüllt.

    Die offizielle Inflationsrate für Deutschland ist im März erneut gefallen und beträgt nun nach offizieller Lesart 1 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone sind fallende Konsumentenpreise zu beobachten und  auf globaler Ebene ist ebenfalls kein Inflationsdruck vorhanden. Da die Europäische Zentralbank einen Wert von bis zu 2 Prozent als Preisstabilität definiert, wachsen die Spekulationen bzgl. der weiteren Aktivitäten der Notenbank. In Kombination mit der weiterhin relativ schwachen Kreditvergabe der Banken sind hier wohl auch Maßnahmen zu erwarten. Die hohe Nachfrage nach Staatsanleihen aus der Europeripherie und die niedrigen Renditen können dementsprechend entweder als Reaktion auf die deflationären Tendenzen oder als Vertrauen der Marktteilnehmer gegenüber der Notenbank als „Retter der letzten Instanz“ gewertet werden.

    De facto verharren die Renditen festverzinslicher Wertpapiere auf einem sehr niedrigen Niveau. Anleger sollten sich im Klaren sein, dass die auf Fälligkeit gerechneten Renditen gedeckelt sind, während die Inflationsrate ansteigen kann. Dies gilt natürlich auch für Kapitalsammelbecken wie Versicherungen, Versorgungswerke und betriebliche Systeme der Altersversorgung. Aufgrund des Anlagenotstandes und der verzweifelten Suche nach laufenden Erträgen, sind erhebliche finanzielle Fehlentscheidungen zu erwarten.

    Da das Zins- und Renditeniveau in sehr viele Bereiche ausstrahlt (Kapitalanlage, Altersvorsorge, Immobilien), die typischerweise nicht gemeinsam betrachtet und analysiert werden, sind Anleger und Berater gleichermaßen gefordert.

    Es bleibt also dabei: Niedrige Teuerung nach offizieller Lesart unterstützt die Vermögenspreise. 

     

     

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    Status Quo

    Angesichts der zahlreichen Schocks, die es in den letzten Jahren für die Weltwirtschaft zu verkraften gab, sind noch immer viele Kapazitäten im Wirtschaftskreislauf ungenutzt. Ob Arbeitskräfte, die derzeit keine Anstellung finden, oder Maschinen und Anlagen, die nicht zu 100 Prozent ausgelastet werden. All diese Faktoren sorgen mit für eine geringere Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen, die sich letztendlich auch in Form der Preisentwicklung niederschlägt. Der als Inflation gebräuchliche Begriff für die Entwicklung der Konsumentenpreise ist das bekannteste Maß für die Preisentwicklung. Nach einigen Nachfrageschocks haben sich die Inflationsraten der Konsumentenpreise stabilisiert oder bewegen sich wieder aufwärts, wie im Fall der USA. Das Sorgenkind ist und bleibt die Eurozone. Denn zurückgehende Preise bringen gleich mehrere Probleme mit sich: Eine  Stabilisierung der Schuldenstände der Staaten wird zur immer größeren Herausforderung und durch fallende Steuereinnahmen wächst das Risiko einer Rückkehr der Schuldenkrise. Deflation ist auf den ersten Blick positiv für den Gläubiger, da der Wert der Forderung seinen Wert behält. Auf Dauer gefährdet sie allerdings die Schuldentragfähigkeit und erhöht damit die Gefahr von Forderungsausfällen und Schuldenschnitten.

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    Christoph Leichtweiß
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    Christoph Leichtweiß ist zertifizierter Finanzplaner (CFP) und seit 14 Jahren in der Finanzbranche aktiv. Nach Stationen bei der Deutschen Bank und Cortal Consors ist er heute Geschäftsführer der auf Finanzmarktthemen spezialisierten Beratungsgesellschaft YPOS Consulting GmbH. Leichtweiß ist Mitglied im Anlageausschuss von Investmentfonds und verantwortlicher Portfoliomanager professioneller Anlagestrategien. Er publiziert regelmäßig Marktkommentare und Fachartikel.
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    Verfasst von 2Christoph Leichtweiß
    USA bekommt sie, Europa braucht sie - INFLATION Kapitalmarktrenditen, Inflation und großes Potenzial für finanzielle Fehlentscheidungen Die Inflationsrate für Deutschland ist im März erneut gefallen und beträgt nun nur noch 1 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone sind fallende Konsumentenpreise zu beobachten und auf globaler Ebene ist ebenfalls kein Inflationsdruck vorhanden. Da die Europäische Zentralbank einen Wert von bis zu 2 Prozent als Preisstabilität definiert, wachsen die Spekulationen bzgl. der weiteren Aktivitäten der Notenbank.

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