Horrorszenarien
Warnsignale für eine Blasenbildung
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An den Finanzmärkten macht sich immer wieder die Angst vor Blasenbildungen breit - mal bei Aktien, mal bei Anleihen und mal bei Immobilien. Aus Unsicherheit wird jeder mögliche Hinweis
darauf sorgfältig geprüft. Doch ist die Angst berechtigt? Meist hilft ein zweiter, unaufgeregter Blick auf die Entwicklungen.
Anzeichen auf mögliche Blasenbildungen an den Finanzmärkten gibt es immer wieder. Jüngstes Beispiel: der Bullenmarkt beim S&P 500. Die Kurse zogen kräftig an. Viele Kommentatoren warnten zur
Wachsamkeit. Doch nicht alles, was auf den ersten Blick verdächtig aussieht, ist gleich eine Blase, berichtet das „Wall Street Journal Deutschland“. Derzeit sei aber ein Trend zu erkennen,
vorschnell von Blasen zu sprechen, sobald Kurse billig seien. Kritik kommt auch von Vikram Mansharamani, Dozent an der Universität Yale. Anleger sollten differenzieren zwischen Aktien, die teuer
sind und Märkten, an denen sich Blasen gebildetet haben, so Mansharamani in seinem Buch „Boombustology“.
Horrorszenarien in Form von Chart-Verläufen waren in letzter Zeit ein sehr beliebtes Mittel, um Panik vor dem Platzen von Blasen zu schüren. Jüngst wurde der Verlauf des S&P 500 aus den 80er
Jahren des letzten Jahrhunderts mit dem aktuellen verglichen (wallstreet:online
berichtete). Doch so richtig ernst genommen wurden die Vergleiche nicht. Eine Blase? Nein, nein. Dennoch sind Anleger zunehmend nervös und suchen nach Warnsignalen.
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Was also könnten Anzeichen sein, die auf eine Blasenbildung hindeuten?
Das "Wall Street Journal Deutschland" berichtet, es gebe gleich mehrere Warnsignale. Bereits das Eintreten von ein oder zwei solchen Signalen könnte alarmierend sein.
Zu denen gehören extrem steigende Kurse. Zum Vergleich: Vor dem Platzen der Internetblase am 10. März 2000 sei der Nasdaq-Index innerhalb eines Jahres um 110 Prozent gestiegen. Auch schnell
steigende Preise, zum Beispiel von Immobilien, könnten ein Warnsignal sein. Ein
anderes Warnsignal sind Panikverkäufe. Sie seien typisch für sich entwickelnde Blasen, sagt laut WSJ Didier Sornette, Direktor des Financial Crisis Observatory an der Eidgenössischen Technischen
Hochschule (ETH) in Zürich.
Als weiteren Hinweis könnten Anleger das Kurs-/Gewinnverhältnis (KGV) heranziehen. Um dieses zu berechnen, wird der Kurs der Aktien durch das inflationsbereinigte durchschnittliche Ergebnis je
Aktie geteilt. Für US-Aktien ergibt sich so ein historischer Wert von 16, so das "Wall Street Journal Deutschland". Zum Vergleich: Im Jahr 2000, während der Internetblase, betrug der Wert 44. Ein
letztes Warnsignal formuliert das WSJ noch: Wenn extreme Kursanstiege allein mit Innovationen, vor allem technischer Natur, erklärt würden, sei höchste Vorsicht geboten. Diese Warnung wiederum,
könnte den einen oder anderen Anleger nun wieder unruhig werden lassen. Wie steht es mit Ihnen?
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