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    Egbert Prior  6603  0 Kommentare Paion: Neuer Goldstandard in der Anästhesie?

    Das biopharmazeutische Unternehmen blickt auf eine wechselvolle Historie. Börsengang Anfang 2005. Ausgabepreis 8 Euro. Doch der erhoffte Durchbruch mit einem neuentwickelten Medikament gegen Schlaganfall blieb aus. Die entsprechenden Aktivitäten wurden verkauft. Ende 2011 sackte der Kurs bis auf 49 Cent ab. Eine Umstrukturierung und Kapitalerhöhungen sicherten das Überleben. Inzwischen ruhen die Hoffnungen auf Remimazolam, einem Anästhetikum. Aktuell notiert die Aktie mit 3,20 Euro.

    Wir sprechen mit Paion-Gründer und Vorstands-chef Wolfgang Söhngen. Wie der CEO mitteilt, habe man schon deutlich mehr als 50 Millionen Euro in die Entwicklung des neuartigen Narkosemittels gesteckt. Mitte des Jahres rechnet der Mediziner mit dem Beginn von Phase-III-Studien in Deutschland und den USA. Remimazolam zeige bei Operationen und anderen Eingriffen die gleiche Wirksamkeit wie herkömmliche Betäubungsmittel (z.B. Propofol) bei weniger unerwünschten Nebenwirkungen, wie Söhngen betont. So sei es in den bisherigen klinischen Tests beispielsweise seltener zu gefährlichen Blutdruckabfällen gekommen.

    Grob geschätzt kommt das Geschäft mit Anästhetika weltweit auf ein jährliches Umsatzvolumen von 3,5 Milliarden Dollar, wovon sich die Aachener ein schönes Stück abschneiden möchten. Söhngen sieht in der eigenen Entwicklung schon einen neuen Goldstandard. Trifft diese Einschätzung zu, bestünde Blockbusterpotential. Remimazolam könnte in der Spitze mehr als 1 Milliarde Dollar Jahresumsatz einfahren. Berücksichtigen sollten Sie für den Erfolgsfall, daß die Gewinnmargen innovativer patentgeschützter Arzneimittel gut und gerne zweistellig ausfallen können.

    Doch soweit ist es noch nicht. Aber Söhngen ist optimistisch, daß der Wirkstoff die Hürden der Phase III überwindet. Schließlich sei das Narkosemittel von einem Kooperationspartner in Japan schon erfolgreich getestet worden. In jedem Fall verschlingen die bevorstehenden Studien in den USA und Deutschland viel Geld. Daher planen die Rheinländer nach der HV (21.5.) einen kräftigen Schluck aus der KE-Pulle. Die Zahl der Aktien soll um bis zu 18,5 Millionen erhöht werden, von 31 auf 49,5 Millionen. Bei voller Ausnutzung und zum aktuellem Kurs ergibt sich ein Volumen von annähernd 60 Millionen Euro.

    Die größte Herausforderung sieht Söhngen darin, einen schlagkräftigen Vertrieb aufzubauen. Eine Option sei die Verpartnerung. In Japan, China, Rußland, der Türkei und Südkorea bestehen bereits Vereinbarungen mit potenten Pharmaunternehmen, die Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen beinhalten. Mit 87% Streubesitz wäre Paion auch ein geeignetes Übernahmeziel. Börsenwert 99 Millionen. 4% hält der Gründer.



    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Paion: Neuer Goldstandard in der Anästhesie? Das biopharmazeutische Unternehmen blickt auf eine wechselvolle Historie. Börsengang Anfang 2005. Ausgabepreis 8 Euro. Doch der erhoffte Durchbruch mit einem neuentwickelten Medikament gegen Schlaganfall blieb aus. Die entsprechenden Aktivitäten …