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    AKTIEN IM FOKUS  581  0 Kommentare Alstom springen an - Fantasie um GE-Offerte beflügelt Branche

    PARIS/FRANKFURT/ZÜRICH (dpa-AFX) - Nur wenige Tage nach Berichten über einen geplatzten 100-Milliarden-Dollar-Deal in der Pharmabranche hat das Übernahmefieber die Börsianer wieder angesteckt: Diesmal buhlt General Electric (GE) laut Kreisen um die französische Alstom und sorgte bei deren Aktien damit für einen Kurssprung um 14,05 Prozent auf 27,760 Euro. In den ersten Minuten wurde sogar noch gut ein Euro mehr bezahlt. Das sorgte im freundlichen Umfeld für den höchsten Kurs seit Anfang November vergangenen Jahres.

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    Der US-Mischkonzern wolle den Hersteller von Zügen und Energietechnik für mehr als 13 Milliarden Dollar (9,4 Milliarden Euro) kaufen, hatte die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Mittwochabend berichtet. Alstom selber wusste am Donnerstagmorgen von nichts.

    INDUSTRIEWERTE EUROPAWEIT GEFRAGT

    Kommt ein Deal zustande, könnte er die Karten in dem Sektor neu mischen, denn Börsianer verstehen das kolportierte Interesse der Amerikaner an den Franzosen als Frontalangriff auf den deutschen Branchenprimus Siemens. Zugleich setzten sie auf weitere Fusionen oder Übernahmen im Industriesektor.

    Die Fantasie der Anleger hinterließ entsprechend europaweit ihre Spuren: Der Branchenindex für Industriewerte zog um 0,93 Prozent an und hängte damit den Gesamtmarkt ab. Am Schweizer Aktienmarkt zählten die Aktien von ABB mit plus 0,87 Prozent zu den Favoriten. Die Aktien von GE hatten sich im nachbörslichen US-Handel kaum vom Fleck bewegt.

    GE UND ALSTOM WÜRDEN GUT ZUEINANDER PASSEN

    Börsianern zufolge könnte ein Zusammenschluss von GE und Alstom durchaus sinnvoll sein. Der Konsolidierungsdruck mache auch vor den großen internationalen Mischkonzernen nicht halt, sagte Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. "In vielen Sparten ist der Margendruck zu groß geworden, und einzelne Teilbereiche sind für Unternehmen wie GE, Alstom und Siemens nicht mehr profitabel." Synergien und Kosteneffizienzen müssten geschaffen werden - eben auch durch Übernahmen auf internationaler Ebene. Die Pharmabranche habe dies bereits vorgemacht. So hatten über Ostern Presseberichte über eine, zunächst allerdings gescheiterte, Milliardenofferte des US-Pharmakonzerns Pfizer für den britischen Branchenkollegen AstraZeneca für Gesprächsstoff gesorgt.

    ZUGGESCHÄFT KÖNNTE FÜR GE ATTRAKTIV SEIN

    Anleiheanalyst Thomas Klee von der Landesbank Baden-Württemberg zufolge würden die Geschäftsfelder von GE und Alstom gut zueinander passen. Beispielsweise könnten die Amerikaner ihre Position im Geschäft mit Gasturbinen weiter stärken. Führend seien hier bislang GE und Siemens. Alstom folge an dritter Stelle, könne jedoch alleine größenmäßig hier nicht mit den beiden größeren Wettbewerbern mithalten.

    Auch das Zuggeschäft wäre für GE sicherlich attraktiv, meinte Klee. Die Stärkung der Industriesparte und die Verringerung der Abhängigkeit vom Finanzbereich würde ebenfalls vorangetrieben, so dass eine Übernahme aus Sicht des GE-Konzerns durchaus sinnvoll erscheine.

    SIEMENS UND AREVA KÖNNTEN AUCH INTERESSANT SEIN

    Allerdings ist noch nicht ausgemacht, dass GE am Ende bei Alstom das Rennen machen wird. Denn auch Siemens oder der Atomriese Areva könnten an der Übernahme des Konzerns interessiert sein, schrieb Analyst Olivier Esnou von der französischen Investmentbank Exane BNP. Wegen der starken Präsenz von Alstom in Frankreich komme es jetzt im Kern darauf an, dass die französische Politik den Deal unterstützt. Jedes mögliche Szenario aber stelle die dauerhafte Eigenständigkeit des Konzerns in Frage.

    Am deutschen Aktienmarkt jedoch hielt sich die Begeisterung der Anleger in Grenzen. Für die Papiere von Siemens etwa ging es nur um unterdurchschnittliche 0,50 Prozent nach oben. Die neu entfachte Übernahmefantasie im Sektor sei zwar positiv, doch mit einer solchen Transaktion würde der US-Konzern Siemens auf die Pelle rücken, befand ein Börsianer.

    VOSSLOH HINKEN HINTERHER

    Die Papiere des im SDax notierten Verkehrstechnikkonzerns Vossloh hinkten mit plus 0,38 Prozent ebenfalls hinterher. Es sei zwar klar positiv, dass die europäische Lokomitiv- und Zugtechnologie international auf Interesse stoße, meinte ein weiterer Börsianer. Allerdings seien diese Geschäftsaktivitäten aktuell auch bereits recht hoch bewertet. Die beiden möglichen Bieter für die Lokomotivsparte von Vossloh, GE und Alstom, seien wahrscheinlich aus dem Rennen./la/ag/stb





    dpa-AFX
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