Verhütungsmittel

Erin Brockovich will gegen Bayer vorgehen

Erin Brockovich – Ein Name, den viele spätestens seit dem Hollywood-Film mit Julia Roberts aus dem Jahr 2000 kennen. Nun hat sich die Umweltaktivistin mit dem Pharmakonzern Bayer angelegt.

Vor der Hauptversammlung von Bayer an diesem Dienstag muss sich das Unternehmen mit einer prominenten Kritikerin auseinandersetzen. Die Umweltaktivistin Erin Brockovich fordert Bayer auf, ein umstrittenes Sterilisationsprodukt für Frauen vom Markt zu nehmen. Das berichtet der “Spiegel”. Brockovich war bekannt geworden, nachdem sie Anfang der neunziger Jahre eine Sammelklage gegen die Firma Pacific Gas and Electric wegen Grundwasserverschmutzung organisiert hatte.

Nun wirft die streitbare Aktivistin dem Bayer-Konzern vor, dessen Produkt „Essure“ würde ungewollte Schwangerschaften nicht immer verhindern und könne Verletzungen der inneren Organe hervorrufen, die meist „größere Operationen notwendig“ machten. Zwei Mini-Spiralen werden direkt in die Eileiter implantiert. Dort verwachsen sie mit dem Bindegewebe, wodurch die Eileiter verschlossen werden.

Die kritische Organisation „Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG)“ gibt an, dass allein in den USA rund 7000 Frauen über schwere Nebenwirkungen klagen, darunter Blutungen, chronische Schmerzen, Hautausschläge oder Aller- gien. Mehrere Betroffene hätten sich die Gebärmutter entfernen lassen müssen. Gegenüber CBG sagte Brockovich: „Meine Botschaft an den Vorstand und die Aktionäre lautet: Hören Sie den Frauen aufmerksam zu, weil Sie von ihnen erfahren können, was mit diesem Produkt schiefäuft.“

Bayer weist Brockovichs Vorwürfe zurück. Das Nutzen- Risiko-Profil von „Essure“ sei in über 400 Publikationen dokumentiert. „Diese belegen die Sicherheit, die Wirksamkeit und Kosteneffizienz“, heißt es aus dem Konzern. Zudem habe eine Fünfjahresstudie ergeben, dass trotz der Hinweise auf mögliche Komplikationen „keine neuen Sicherheitsbedenken“ ausgelöst worden seien und kein „vermehrtes Auftreten von bereits bekannten Nebenwirkungen“ ausgemacht worden sei.

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